Die Deutsche-Post-Anteilsscheine hatten den Kurseinbruch im Zuge der Corona-Krise bereits zuvor weggesteckt und notieren nun wieder auf dem Niveau vom Januar. Der deutsche Leitindex Dax hielt sich am Mittwoch zuletzt lediglich auf dem Vortagesniveau.

Die Deutsche Post blickt nach einem Gewinnanstieg im zweiten Quartal wieder mit mehr Gewissheit auf das laufende Jahr. Die vorläufigen Ergebnisse von April bis Juni machen das Management des Logistikkonzerns zuversichtlich. Auch für das Jahr 2022 setzte sich die Post neue Ziele.

Viele Analysten lobten die Zahlen und die Geschäftsaussichten. Die starke Entwicklung im zweiten Quartal sei eine positive Überraschung, schrieb etwa der Experte Dirk Schlamp von der DZ Bank. Der Konzern komme besser durch die Krise als ursprünglich erwartet. Dabei habe die Post unter anderem von einem starken Onlinehandel und Expressgeschäft profitiert. Der Fachmann Neil Glynn von der Schweizer Bank Credit Suisse verwies zudem auf Preissteigerungen in der Luftfrachtsparte.

Analyst William Fitzalan Howard von der Privatbank Berenberg schrieb, das operative Ergebnis sei angesichts der gegenwärtigen Umstände sehr stark. Auch der frei verfügbare Barmittelzufluss sei besser als erwartet ausgefallen.


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Experte Daniel Roeska vom US-Analysehaus Bernstein Research blickte zuversichtlich in die Zukunft. Dass das Unternehmen nun auch wieder einen Gesamtjahresausblick gegeben habe und für 2019 sogar eine Dividende zahlen wolle, sei ermutigend für die gesamte Branche. Anteilseigner sollen für das vergangene Jahr nach der nun für den 27. August geplanten Hauptversammlung eine stabile Dividende von 1,15 Euro je Aktie erhalten.

Für Analyst Samuel Bland von der US-Bank JPMorgan sind die Aktien der Deutschen Post eine "Top Idee" im Transportsektor. Die Gewinnprognose für 2020 erscheine ihm konservativ, sehe man von einer längeren Periode wirtschaftlicher Stagnation einmal ab.

Die Aktien der Post waren Mitte März im Zuge des Corona-Crashs auf bis zu rund 19 Euro abgesackt. Dies war der tiefste Stand seit Juli 2013. Seit diesem Zwischentief haben die Papiere inzwischen fast 80 Prozent gewonnen. Der Dax hingegen hat den Corona-Schock noch nicht zur Gänze überwunden.

Auch aus charttechnischer Sicht erscheinen die Anteilsscheine der Deutschen Post gut unterstützt. Bereits seit Anfang April notieren sie die meiste Zeit komfortabel über der 21-Tage-Linie, die den kurzfristigen Trend beschreibt. Im Juni gelang zudem der Ausbruch über die 200-Tage-Linie nach oben. Sie ist ein Indikator für die langfristige Entwicklung der Aktien.

rtr