Ausgangssituation und Signal



Der Aktienkurs der Deutschen Post steigt bereits die vierte Woche in Folge. Doch kein Chart wächst in den Himmel. Anfang Dezember 2015 setzte eine Abwärtsbewegung ein, die den Kurs von 28 Euro bis auf 19,54 Euro nach unten drückte - ein Minus von 30 Prozent in weniger als drei Monaten. Zu viel des Guten, meinten Börsianer und nutzten das Kursniveau um 20 Euro zum Einstieg. Keine schlechte Entscheidung, denn in diesem Bereich formierte sich ein Boden, auf dem die nachfolgende Aufwärtsbewegung aufbaute. Seither legten die Titel an der Spitze um bis zu 23 Prozent zu und markierten am Dienstag dieser Woche mit 24,12 Euro ein neues 2-Monatshoch.

So euphorisch die Kursbewegung auch ablief - man sollte, gerade als Trader, den Kursen nicht um jeden Preis hinterherspringen. Hier erweist sich oftmals ein Blick auf den Chartverlauf als äußerst hilfreich. So erzählt der Tageschart der Deutschen Post AG von den einsetzenden Gewinnmitnahmen am Dienstag im Bereich um 24 Euro. Dies wird durch den großen oberen "Docht" in der Kerzenformation vom Dienstag ersichtlich (siehe Tageschart - "A"). Diese Tageskerze zeigt, dass die anfängliche Euphorie während des Börsenverlaufs abflachte und Gewinne abgeschöpft wurden. Diese Gewinnmitnahmen drückten den Aktienkurs und der Titel schloss weit unterhalb vom Tageshoch. Derartige Erscheinungen in Kerzencharts sind nicht selten ein erstes Alarmsignal für eine anstehende Konsolidierung oder gar Korrektur. Dass diese Gewinnmitnahmen just am Widerstandsbereich um 24,12/24,33 Euro eingesetzt haben, ist wohl keinem Zufall zuzuschreiben.

Der Wochenchart gibt wieder Auskunft über das größere Trendverhalten. Mit dessen Hilfe wollen wir analysieren, in welcher Spanne sich eine Konsolidierung/Korrektur abspielen könnte. Hier fällt der Bereich um 22,24 Euro auf, der sich in dieser Woche bereits als Unterstützung erwiesen hat. Wir sprechen vom aktuellen Wochentief. Kommt es am Gesamtmarkt zu einer Verschnaufpause der Kurse, so dürften auch die Notierungen der Deutschen Post ihre Konsolidierung fortsetzen. Dabei sollten wir das Wochentief bei 22,24 Euro noch einmal sehen.

Empfehlung




Auf die Bodenbildung um 20 Euro lässt sich weiterhin bauen, insbesondere im mittel- bis langfristigem Zeitfenster. Dies ist gerade für Langfristanleger sehr bedeutsam. Ein Kurs um 22,24 Euro sollte ein attraktiver Einstieg sein. Kurzfristig orientierte Trader behalten die oben erwähnten Kursmarken im Auge. Auch hier bietet es sich an, einen Kursrückgang bis in den Bereich des aktuellen Wochentiefs abzuwarten. Als erstes Kursziel ist die 200-Tagelinie zu benennen. Sie verläuft auf einem Kursniveau von derzeit 25,24 Euro und damit rund 7,9 Prozent oberhalb des Aktienkurses. Dieser prozentuale Abstand wird durch die blaue Linie unterhalb des Wochencharts visualisiert. Da der gleitende Durchschnitt aktuell noch fällt, dürfte sich dieser als Kurswiderstand nach oben darstellen. Der aber nicht endgültig sein muss! Mittel- bis langfristig erscheint ein Kursziel um 27,95 Euro vertretbar. Daher könnte eine Strategie lauten: "Kaufen um 22,24 Euro."

Tageschart





Wochenchart





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Produktidee




































Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann mit Studium der Volkswirtschaftslehre. Über viele Jahre arbeitete er in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.

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