Post-Aktien notierten gegen Mittag mehr als ein Prozent im Plus. Die Zahlen lagen im Rahmen der Analystenerwartungen, genauso wie die unveränderte Dividende von 1,15 Euro, die die Post je Aktie ausschütten will.
HOHE KOSTEN BELASTEN
Mit rund einer halben Milliarden Euro schlug der Umbau des deutschen Brief- und Paketgeschäfts 2018 auf das Ergebnis durch. Im Gesamtjahr schrieb die Sparte einen operativen Gewinn von 683 Millionen Euro, im laufenden Jahr soll dieser deutlich auf eine Milliarde bis 1,3 Milliarde Euro zulegen. Getrieben durch den boomenden Online-Handel war das Paket-Geschäft rasant gewachsen - noch schneller waren aber die Kosten gestiegen. Appel will nun das Ruder herumreißen, etwa dadurch, dass Beamte vorzeitig in Rente geschickt werden. Der Umbau der Sparte sei auf langfristigen Erfolg ausgerichtet, es werde einige Monate dauern, bis sich die Fortschritte auch in den Zahlen niederschlugen, sagte Appel.
Dafür soll von April an der neue Chef der Sparte, Tobias Meyer, sorgen. Der könnte nach seinem Dienstantritt auch Rückenwind durch eine deutliche Erhöhung des Brief-Portos bekommen. Insidern zufolge strebt die Post eine Erhöhung auf 80 Cent je Brief an. Die Entscheidung dazu treffen allerdings die Bundesnetzagentur und die Bundesregierung, die eine neue Porto-Verordnung erwägt. Appel sagte, er rechne im zweiten Quartal mit einer Entscheidung. Keine Mehrkosten will der Konzern dagegen den Verbraucher für die Lieferung von Paketen bis an die Haustüre berechnen: "Das sollte nicht mehr Geld kosten", sagte Appel. Aber die Versender wie etwa Online-Händler müssten der Post mehr für Pakete zahlen - die Unternehmen müssten dann selbst entscheiden, ob sie dies an die Kunden weiterreichten.
Abseits des Deutschland-Geschäfts rund um Pakete und Briefe lief es für den Konzern rund. Vor allem das nun schon über Jahre erfolgsverwöhnte Express-Geschäft konnte mit einem Gewinnplus von 12,7 Prozent punkten. Die Frachtsparte hat Probleme durch die Einführung einer neuen Datenverarbeitung überwunden und steigerte den operativen Ertrag deutlich auf 442 (297) Millionen Euro. Anzeichen für eine merkliche Eintrübung des weltweiten Handels registrierte Appel nicht. Konkurrent FedEx hatte im Dezember seine Gewinnprognose gekappt und dies mit einer Abschwächung begründet. "Man muss seine Hausaufgaben machen und nicht sagen, es wird alles schrecklich", betonte dagegen Appel.
rtr