Das Express-Geschäft konnte die Schwäche im Frachtgeschäft ausgleichen. Dort leidet der Konzern unter der verhaltenen Wirtschaftslage und Währungseffekten. Unter dem Strich schnitt der gelbe Riese im zweiten Quartal mit einem Ebit von 654 Millionen Euro besser ab als von den meisten Analysten erwartet. Deren Schätzung lag laut Daten des Finanzdienstes Reuters im Schnitt bei 628 Millionen.
Die Aktie der Deutschen Post war zuletzt unter Druck geraten aus Sorge, dass das Frachtgeschäft die Jahresprognose des Konzerns gefährden könnte. Post-Chef Frank Apple bestätigte jetzt aber die Zielsetzung für 2014. Die Lücke, die das Frachtgeschäft in diesem Jahr reißt, soll auch durch bessere Ergebnisse mit Paketen und Briefen in Deutschland geschlossen werden. Zwar werden im Internetzeitalter wenigerBriefe verschickt, dafür boomt der Handel über das Internet. Davon profitiert die Post, weil Waren vom Internethändler zum Kunden transportiert werden müssen.
Auf der Strecke geblieben istallerdings der Ausblick der Deutschen Post für das kommende Jahr. Höhere Investitionen unter anderem in die Datenverarbeitung der Frachtsparte werden das Ergebnis 2015 belasten. Wie hoch genau das sein wird, steht noch nicht fest. Das Ergebnis soll 2015 aber besser ausfallen als 2014.
An der Börse überwiegt die Erleichterung über die guten Ergebnisse im zweiten Quartal. Die Aktie hat mit der Kurskorrektur charttechnisch inzwischen auf die untere Unterstützung des seit Herbst 2011 laufenden Aufwärtskanals aufgesetzt. Das ist ein gutes Zeichen. Das Kurs/Gewinnverhältnis liegt mit etwas mehr als 14 rund zehn Prozent über dem langfristigen Schnitt. Das ist gerechtfertigt, weil sich die Post immer mehr zu einem weltweiten Logistikkonzern wandelt. Auch die Dividendenrendite von mehr als 3,5 Prozent spricht für die Aktie. Kursziel: 28 Euro. Stopp: 20,90 Euro. Kaufen. svp