Weihnachten rückt näher. Für die Deutsche Post bedeutet das: richtig viel Arbeit. Das vierte Quartal ist das wichtigste in der Logistikbranche. Schließlich werden die Geschenke nicht vom Weihnachtsmann geliefert, sondern immer häufiger vom Paketboten. In den beiden Jahren vor der Pandemie entfiel rund ein Drittel des operativen Gewinns der Post auf das Schlussquartal. Man bereite sich "intensiv auf mögliche Rekordmengen in den kommenden Wochen vor", so Konzernchef Frank Appel.
Für die Aktionäre des DAX-Konzerns gab es schon vorab eine Lieferung: Zum vierten Mal in diesem Jahr hat die Deutsche Post ihre Finanzprognose angehoben. Wo genau das neue Ziel liegt, wird allerdings erst am 4. November verraten, wenn der detaillierte Quartalsbericht vorgestellt wird. Bislang hat der Vorstand für das Gesamtjahr einen operativen Gewinn (Ebit) von mehr als sieben Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Analysten haben laut Bloomberg-Konsens bereits 7,6 Milliarden auf dem Zettel. Ebenfalls zugestellt wurden die vorläufigen Ergebnisse für das dritte Quartal. Demnach stieg der operative Gewinn um rund 28 Prozent auf 1,765 Milliarden Euro. "Der Welthandel hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich beschleunigt. Gleichzeitig sind die Sendungsmengen im E-Commerce unverändert hoch", betont Appel.
Struktureller Gewinner
Die Post befindet sich in einer angenehmen Position: Die Pandemie hat das Wachstum des Internethandels beschleunigt. Der gelbe Riese spielt mit seinem Logistiknetzwerk dabei als Zusteller eine zentrale Rolle.
Betriebswirtschaftlich wichtiger für den Konzern ist das Express-Geschäft. Die Post stellt vor allem für Unternehmenskunden Waren und Dokumente weltweit zu einem fest vereinbarten Zeitpunkt zu. Durch die anziehenden Weltkonjunktur steigt auch dort die Nachfrage. Die Margen im Express-Geschäft sind deutlich höher als bei der klassischen Paketzustellung.
Trotz der guten Rahmenbedingungen hat die Aktie der Deutschen Post zuletzt keine Freude mehr bereitet. Nach dem Jahreshoch bei 61 Euro im September ging es deutlich nach unten. Die Ankündigung der Prognoseanhebung konnte die Stimmung nicht nachhaltig aufhellen. Eine Sorge: Mit dem Ende der Pandemie könnte der Onlinehandel an Schwung verlieren. Der steigende Personalbedarf und die Inflation treiben derweil die Kosten nach oben. Etwas Entlastung sollen Preiserhöhungen im stark regulierten deutschen Markt bringen: Die Bundesnetzagentur will Preiserhöhungen von 4,6 Prozent für Briefsendungen wie den Standardbrief oder die Postkarte genehmigen.
Nach der kräftigen Gewinnerholung im laufenden Jahr dürfte sich das Wachstum der Post verlangsamen. Im Fokus liegen vor allem die Zahlen für das Jahr 2023, dem Zielpunkt der mittelfristigen Prognose, die der Konzern im November ebenfalls anheben will. Analysten erwarten dort derzeit einen operativen Gewinn von 7,9 Milliarden Euro.
Nebenbei können Aktionäre auf eine weiter steigende Dividende hoffen. Grundsätzlich sollen 40 bis 60 Prozent des Nettogewinns in die Dividende gehen. Analysten erwarten, dass die Zahlung für das laufende Jahr von 1,35 Cent auf 1,65 Euro je Aktie steigt. Das würde auf eine Dividendenrendite von mehr als drei Prozent hinauslaufen. Die Post gehört zu jenen Unternehmen, die ihre Ausschüttung auch in der Corona-Krise nicht gekürzt haben. Das schafft Vertrauen.
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Region von 50 Euro bieten Einstiegschancen. Die Aktie ist ein
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