Der Konzern will den Preis für den Standardbrief zum Jahr 2016 auf 70 Cent erhöhen. "Dass die Post die größte Portoanhebung seit fast 30 Jahren durchsetzen konnte, kommt sehr überraschend", sagte Fondsmanager Stefan de Schutter von Alpha Wertpapierhandel. Entsprechend stark sei die Kursreaktion.
Die Post-Aktien waren mit 26,73 Euro so teuer wie zuletzt im August. Der DAX erreichte mit einem Anstieg um ein gutes Prozent lediglich ein neues Hoch seit September.
VORFREUDE AUFS WEIHNACHTSGESCHÄFT
Bereits Ende September war über eine Portoerhöhung für den Standardbrief auf 70 Cent spekuliert worden. Analyst Johannes Braun von der Commerzbank hatte im Falle einer so deutlichen Preiserhöhung mit einer Reduzierung der Preise in anderen, wettbewerbsintensiveren Bereichen gerechnet. So sei der Mechanismus auch bei Preiserhöhungen in der Vergangenheit gewesen.
Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner machte außerdem die Vorfreude auf das Weihnachtsgeschäft als Antriebsfaktor für die Aktien aus. Das sei ein klassisch saisonales Verhalten, das in den vergangenen Jahren immer deutlicher geworden sei. Der Logistikkonzern profitiere seit Jahren vom zunehmenden Online-Handel. Das treibe zusammen mit der allgemein guten Börsenstimmung an.
Die bevorstehende Übernahme der niederländischen TNT durch den US-Rivalen FedEx hatte am Morgen noch leichte Kursverluste bei der Aktie ausgelöst. Der Milliardenfusion der beiden Post-Konkurrenten stünden keine Hürden der Kartellbehörden mehr im Weg, hieß es./fat/das