Post-Vorstand Jürgen Gerdes hatte angekündigt, bis 2020 rund 10.000 unbefristete Stellen schaffen zu wollen. Die Zusteller sollen in 49 neuen Gesellschaften arbeiten, der Haustarifvertrag der Post gilt für sie nicht. Gerdes hatte wiederholt beklagt, die Personalkosten der Post seien im Schnitt doppelt so hoch wie die der Wettbewerber. Verdi zufolge hebelt die Post mit dem Modell einen geltenden Tarifvertrag aus - die Gewerkschaft habe bis Ende 2015 Regelungen zum Schutz gegen die Fremdvergabe von Zustellbezirken ausgehandelt.

"Die Beschäftigten der Deutschen Post AG haben für den Schutz vor Fremdvergabe (..) mit dem Verzicht auf Kurzpausen und arbeitsfreie Tage bezahlt", sagte Kocsis. Verdi wolle nun eine Forderung entwickeln, "die den Vertragsbruch kompensiert". Die Gewerkschaft will dann mit der Post verhandeln. Verweigert sich der Konzern Gesprächen, kann die Gewerkschaft mit Streiks reagieren. Durch die Kündigung der Tarifregelung läuft auch die Friedenspflicht aus. Von der Post war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Reuters