Die Deutsche Post treibt seine Überlegungen für die Zukunft des Herstellers damit voran. Die Post und Goldman wollten die Angaben nicht kommentieren.
Die Bonner hatten StreetScooter Ende 2014 komplett übernommen, seitdem steuert der Hersteller auf Wachstumskurs. Über 6000 der Elektro-Fahrzeuge kurven für die Post durch die Republik, zudem verkauft der Konzern die Fahrzeuge auch an Drittkunden. Erst im Mai hatte StreetScooter ein zweites Werk im nordrhein-westfälischen Düren eröffnet. Post-Chef Frank Appel hatte indes immer wieder deutlich gemacht, dass der Bonner Konzern auf Dauer kein Autobauer sein wolle.
Appel konnte bei der Tochter auf einen Vorteil setzen: Der Logistik-Riese hat einen großen Fuhrpark und kann die Fahrzeuge selbst testen und übernehmen. Zudem können die Elektro-Transporter den Bonnern angesichts der Debatte um Fahrverbote handfeste Wettbewerbsvorteile bei der Zustellung in den Innenstädten verschaffen. Konkurrenten wie UPS oder FedEx werden unter Zugzwang gesetzt. StreetScooter kooperiert zudem bereits mit einem Automobil-Konzern: Zusammen mit Ford war der StreetScooter Work XL entwickelt worden.
Zuletzt hatte das damalige Post-Vorstandsmitglied Jürgen Gerdes einen möglichen Börsengang für das Unternehmen binnen zwei bis drei Jahren ins Spiel gebracht. Im Juni hatte er dann aber nach einer Gewinnwarnung im früher von ihm verantworteten Paket- und Briefgeschäft seinen Hut nehmen müssen. Appel hatte sich auch nach Gerdes' Abgang zum StreetScooter bekannt. Der von Gerdes vorangetriebene Elektrotransporter werde weiter von der Deutschen Post produziert, hatte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gesagt: "Mindestens in den nächsten zwei Jahren setzen wir das fort." Für die Zukunft des Herstellers kämen neben einem Börsengang aber auch ein Verkauf an strategische Investoren oder die Beteiligung von Partnern in Frage, hatte Appel unterstrichen.
rtr