Der US-Paketdienst senkte am Dienstagabend bereits nach dem ersten Geschäftsquartal die Ergebnisprognose für das laufende GeschäftsjJahr. Das drückte den Kurs der Deutschen Post in den ersten Handelsminuten um bis zu 6,6 Prozent nach unten. Anschließend holte er die Verluste aber großteils wieder auf. Kursstützend dürfte eine neue Empfehlung der Investmentbank Morgan Stanley wirken.

Fedex verwies darauf, dass es schwerer als zuvor sei, genügend Arbeitskräfte zu finden. Insgesamt seien die Kosten im vergangenen Vierteljahr im Jahresvergleich um 450 Millionen US-Dollar gestiegen. Die schwierigen Bedingungen dürften sich noch einige Zeit lang auswirken, hieß es. FedEx-Aktien büßten daraufhin im nachbörslichen Handel knapp fünf Prozent ein und zogen auch den Kurs des Wettbewerbers UPS (United Parcel Service) um mehr als zwei Prozent nach unten.

Aktien der Deutschen Post lagen am Vormittag nurmehr mit gut einem Prozent im Minus. Zuvor waren sie auf den niedrigsten Stand seit vier Monaten abgerutscht. Händler begründeten den vorübergehenden Kursdruck auch mit sogenannten Stop-Loss-Verkäufen: Nach dem starken Kursanstieg der Aktien seit März - in der Spitze um fast 50 Prozent - sicherten sich Anleger gegen einen größeren Rücksetzer mit automatischen Verkäufen ab.

Als auf den ersten Blick "nicht dramatisch" bezeichnete Analyst William Fitzalan Howard von der Berenberg Bank die gekürzten Jahresziele von FedEx. So liege der Mittelwert der in Aussicht gestellten neuen Gewinnspanne gar nicht weit entfernt von der aktuellen Konsensschätzung. Allerdings scheine das neue Gewinnziel lediglich das belastende erste Geschäftsquartal widerzuspiegeln. "Wir vermuten, dass die Investoren das als zu optimistisch betrachten". Denn das Management habe von Problemen auch im zweiten Quartal gesprochen.

Rückenwind erhielten die Papiere der Deutschen Post von der positiven Meinung von Morgan Stanley. Das Investmenthaus hatte die Bewertung der Aktien vorübergehend ausgesetzt und empfahl sie nun mit "Übergewichten" wieder zum Kauf. Die steigende Profitabilität der Bonner im Expressgeschäft werde am Markt noch nicht hinreichend berücksichtigt, schrieb Analystin Carolina Dores. Auch sei der Bewertungsabschlag im Vergleich zu UPS und FedEx nicht gerechtfertigt. Allerdings berücksichtigte die Expertin in ihrer Studie noch nicht die neue Gewinnprognose von FedEx vom Vorabend.

dpa-AFX