In den vergangenen sechs Wochen hat die Deutsche Telekom bundesweit an 958 Mobilfunkstandorten 5G-Kapazitäten aufgebaut. LTE bleibt an diesen Standorten weiterhin nutzbar. Darüber hinaus wurden an 745 Standorten zusätzliche LTE-Kapazitäten geschaffen sowie 352 neue LTE-Standorte gebaut. "Wir drücken beim Mobilfunk-Ausbau weiter aufs Tempo", sagt Walter Goldenits, Geschäftsführer Technologie der Telekom Deutschland. 5G soll im Zuge der Ausbauaktivitäten zum neuen Standard im Mobilfunknetz werden.
MagentaGaming wird eingestellt
Neuigkeiten gibt es auch vom Cloud-Gaming-Dienst MagentaGaming. Dieser soll nach nur 2,5 Jahren Laufzeit von 26. Februar an nicht mehr fortgeführt werden. Der Mitteilung zufolge glaube die Deutsche Telekom auch weiterhin an das Wachstum von Cloud-Gaming-Diensten und will weiterhin daran arbeiten, "das bestmögliche Gaming-Erlebnis im Netz zu ermöglichen". Medienberichten zufolge dürfte das Scheitern von MagentaGaming am übersichtlichen Angebot an Spielen liegen. War gab es auch einige bekannte Spiele, doch der Großteil sei auf unbekanntere Spiele entfallen. Außerdem nehme auch die Konkurrenz zu wie Geforce Nvidia, Googles Cloud-Dienst Stadia oder auch Microsoft.
Telekom und Aircall starten in der Cloud-Telefonie durch
In der Cloud-Telefonie hat die Deutsche Telekom hingegen einen Schritt nach vorne gemacht. So teilten der französische Anbieter Aircall und die Deutsche Telekom vergangenen Mittwoch mit, dass sie gemeinsam in die cloudbasierte Telefonie einsteigen würden. Bislang hatte die Telekom dieses Geschäftssegment weitgehend Spezialfirmen wie Vonage oder NFON überlassen. Allerdings hatte die Deutsche Telekom Capital Partners (DTCP), der Risikokapitalgeber der Deutschen Telekom, bereits 2020 in das französische Start-up Aircall investiert. Bei der Cloud-Telefonie werden alle Funktionen einer Telefonanlage im Rechenzentrum eines Providers betrieben und über das Internet bereitgestellt. Bei Kunden werden so eigene Telefonanlagen-Hardware und spezielle Telefonie-Verkabelungen abgelöst. Mit dem neuen Segment wendet sich die Telekom in erster Linie an Vertriebs- und Support-Teams von kleinen und mittelständigen Unternehmen.
Telekom erhält 1,75 Millionen Euro Entschädigungszahlung
Wie vergangene Woche außerdem bekannt wurde, spricht das Gericht der Europäischen Union der Deutschen Telekom wegen nicht gezahlter Verzugszinsen eine Entschädigung von 1,75 Millionen Euro zu. Die Wettbewerbshüter hatten die Deutsche Telekom 2014 wegen Ausnutzung ihrer Marktmacht in der Slowakei zu einer Geldbuße in Höhe von 31 Millionen Euro verdonnert. Die Telekom klagte dagegen, zahlte die Strafe aber bereits. Vier Jahre nach dem Beschluss der Kommission gab das Gericht der EU der Klage teilweise statt und reduzierte die Strafe um rund zwölf Millionen Euro. Das Geld wurde daraufhin erstattet, jedoch lehnte es die EU-Kommission ab, für die rund vier Jahre zwischen der ursprünglichen Strafe und der Erstattung Verzugszinsen zu zahlen. Gegen das Urteil kann noch Einspruch beim EuGH eingelegt werden.
Telekom unter den Top 20 der wertvollsten Marken weltweit
Wie die Deutsche Telekom am Mittwoch bekanntgab, zählt Telekom laut "Brand Finance Global 500" zu den wertvollsten Marken weltweit und hat einen Markenwert von 60,2 Milliarden US-Dollar. Der Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr beläuft sich auf 18 Prozent. Die wertvollste Marke weltweit ist Apple vor Amazon und Google. Im Gesamtranking notierte die Deutsche Telekom auf Rang 17.
Laut Studie sei die Steigerung auf die positive wirtschaftliche und technologische Entwicklung zurückzuführen. Dazu tragen vor allem der erfolgreiche Geschäftsverlauf und das hohe Kundenwachstum insbesondere in den USA bei. Zudem konnte der Konzern durch nachhaltige Investitionen in Netzqualität, digitale Technologien und Kundenservice punkten. Zudem werde sich die Telekom durch ihren schnell fortschreitenden Ausbau der Mobilfunktechnologie 5G und seiner Glasfasernetze neue Umsatzperspektiven erschließen.
Unsere Einschätzung zur Telekom-Aktie
Seit dem jüngsten Hochpunkt der Telekom-Aktie im August 2021 bei 18,73 Euro ging es für den Kurs etwas nach unten. Vonseiten des Geschäftsmodells ist das Unternehmen stabil aufgestellt. Das spricht für langfristig steigende Kurse. Frische Impulse könnten beispielsweise von Neuigkeiten über die Fortschritte von T-Mobile US bei der Umsetzung von Synergien nach der Fusion kommen. Die Deutsche Bank hat bei ihrer jüngsten Einstufung für Deutsche Telekom auf "Buy" mit einem Kursziel von 26 Euro belassen. Analyst Robert Grindle sieht laut einer zuletzt vorliegenden Studie aktuell eine gute Einstiegschance in die Papiere der Bonner. Auch wir belassen die Aktie auf "kaufen".
iw/rtr/dpa-AFX