von Franz Georg Wenner

Gefühlt bewegen sich die Titel der Deutschen Telekom seit Jahren nur seitwärts - angesichts der Rally am Aktienmarkt seit 2009 eine richtig schlechte Bilanz. Für Langfristinvestoren fällt das Fazit noch deutlich negativer aus. Rund die Hälfte der 30 Indexmitglieder markierte seit Jahresbeginn ein frisches Rekordhoch. Anleger der Telekom müssen hingegen noch lange warten: Im März 2000 wechselte die Aktie in der Spitze für knapp 105 Euro den Besitzer. Aktuell steht der Kurs rund 85 Prozent tiefer - die Telekom-Papiere weisen damit einen ähnlich hohen Abschlag zur Rekordmarke auf wie die Titel von E.ON und RWE.

Gerade aus charttechnischer Sicht zählt die Telekom-Aktie aber zu den heißen Favoriten im Börsenjahr 2016. In den vergangenen Monaten scheiterte der Kurs mehrfach am Widerstand bei rund 17 Euro. Wenig überraschend, denn an der Schwelle endeten bereits einige Erholungsversuche in 2004 und 2005. Damit ist auch klar: Sollte der Wert über das Jahreshoch bei 17,60 und anschließend über 18 Euro steigen, wird eine riesige Bodenbildung abgeschlossen, die bereits seit rund 13 Jahren anhält. Wegen der seit 2013 laufenden Aufwärtsbewegung - der Kurs hat sich seitdem mehr als verdoppelt - erscheint ein Ausbruch über die Barriere im kommenden Jahr sehr wahrscheinlich. Die Analysten der HSBC sehen dann ein Zwischenziel bei 20,84 Euro, mittelfristig sogar Potenzial bis 26 Euro, was ausgehend vom Kaufsignal einer Rally von rund 45 Prozent entsprechen würde.



US-Tochter dreht auf



Von fundamentaler Seite wären weitere Kursgewinne durchaus gerechtfertigt. Der seit Anfang 2014 amtierende Konzernchef Tim Höttges macht bisher einen guten Job. In den ersten neun Monaten verzeichneten die Bonner ein Wachstum von 12,5 Prozent, wobei vor allem die Tochter T-Mobile US viel Freude bereitet. Während Konkurrenten wie AT&T und Verizon bei den Neuverträgen zuletzt nicht mehr überzeugten, zahlen sich die aggressive Marketingstrategie und die Lockangebote bei der Telekom-Tochter aus. Analysten sind von der Aktie überzeugt: HSBC, Credit Suisse, Deutsche Bank und Goldman Sachs haben die Papiere auf "Kaufen" und sehen das Kursziel bei 18,50 bis 20,80 Euro. In den letzten sechs Monaten gab es fünf Heraufstufungen und nur eine Herabstufung. Abgerundet wird die Investment-Story durch eine leicht überdurchschnittliche Dividendenrendite von drei Prozent.

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Der passende Schein



Als Alternative zu einem Direkteinstieg können Anleger auch auf Knock out Bull-Scheine setzen, um überdurchschnittlich von möglichen Kurssteigerungen zu profitieren. Wer weniger Risiko eingehen möchte, wartet entweder einen Ausbruch über die erwähnte Barriere bei 17,60 / 18 Euro ab oder steigt ein, falls die Aktie noch einmal bis an die nächste Unterstützung bei 14,50 Euro laufen sollte.

Als Produkt eignet sich die WKN HY08YP mit einem Basispreis bei 8,35 Euro und einen Hebel von zwei. Der Schein hat keine Laufzeitbegrenzung und eignet sich daher auch für längerfristig ausgerichtete Spekulationen.

Basiswert Deutsche Telekom

Kurs Basiswert 16,7 EUR

Produkt Knock out Bull

WKN HY08YP

Emittent HypoVereinsbank

Fälligkeit endlos

Hebel 2

Basispreis 8,35 EUR

Knock Out 8,35 EUR

Kurs Zertifikat 8,36 EUR

Spread 0,12%

Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily.

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