Besonders erwähnenswert ist vor allem die erste Insidertransaktion des Jahres 2017 bei der Deutschen Telekom. Obwohl die Aktie seit Herbst einen Kursgewinn im zweistelligen Prozentbereich erzielt hat, kaufte der seit dem 1. Januar 2017 für das Europa-Geschäft des Konzerns verantwortliche Vorstand Srini Gopalan kräftig ein. Am 27. Januar erwarb er im Zuge von fünf Transaktionen fast 20.000 T-Aktien im Wert von über 325.000 Euro. Laut Telekom-Website war dies der erste Aktienkauf des "Newcomer in der Telekom-Chefetage".
Wie das Geschäftsjahr 2016 konkret ausgefallen ist, erfahren die Investoren Anfang März, wenn der Geschäftsbericht des Unternehmens veröffentlicht wird. Das Wohl und Wehe des Gesamtkonzerns hängt jedoch in hohem Maße von der börsennotierten US-Tochter T-Mobile US ab. In den USA sorgen mehrere Faktoren für ein hohes Maß an Spannung. Erstens: Die relativ unberechenbare Politik von Donald Trump. Zweitens: Die noch laufende Auktion neuer US-Mobilfunklizenzen. Aus fundamentaler Sicht wäre damit für ein hohes Maß an Spannung gesorgt.
Aus charttechnischer Sicht hat sich bei der Aktie der Deutschen Telekom ebenfalls einiges getan. In der ersten Dezemberhälfte überwand der DAX-Wert sowohl die mittelfristige 100-Tage- als auch die langfristige 200-Tage-Linie, was in der Chartlehre als besonders starkes Kaufsignal gewertet wird. Außerdem haben beide Durchschnittslinien nach oben gedreht, was normalerweise als Indiz für einen Trendwechsel gilt.
Es gibt aber auch einige Aspekte, die zur Vorsicht mahnen. Zum einen generierte der Timingindikator Relative-Stärke-Index mit dem Unterschreiten der Marke von 70 Prozent ein eindeutiges Verkaufssignal. Zum anderen treten unterhalb von 17 Euro massive charttechnische Widerstände auf, deren nachhaltiges Überwinden relativ schwierig werden dürfte. So richtig scheinen die Ampeln bei der T-Aktie nicht auf "Grün" zu stehen.
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Sieben Innogy-Aufsichtsräte kaufen
Nach dem im Oktober 2016 erfolgten Börsengang der RWE-Tochter Innogy gab es im Januar insgesamt sieben Insidertransaktionen zu vermelden. Dies sieht zunächst einmal nach einem großen Vertrauensbeweis aus, relativiert sich allerdings bei genauerem Hinsehen aus zwei Gründen.
Zum einen sind Innogy-Aktien erst seit fast vier Monaten handelbar, das Aufbauen von Aktienpositionen ist somit erst seit Kurzem möglich. Zum anderen kann man die getätigten Transaktionsvolumina der Aufsichtsräte als relativ bescheiden bezeichnen. Die investierten Kapitalbeträge reichen nämlich pro Person von 8.500 bis 31.000 Euro. Insgesamt ergeben die sieben Transaktionen einen Gesamtbetrag in Höhe von etwas mehr als 95.000 Euro. Das Firmenmotto der Firmenmutter "VoRWEggehen" hätte hier sicherlich ein bisschen mehr Risikobereitschaft erwarten lassen.
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Insiderkauf bei Wacker Neuson
Einen Vertrauensbeweis - vom Chef höchstpersönlich - gab es beim Hersteller hochwertiger Baugeräte und Kompaktmaschinen Wacker Neuson zu vermelden. Dort kaufte nämlich der Vorstandsvorsitzende Wilfried Trepels Mitte Januar 3.500 Aktien im Gegenwert von über 55.000 Euro. Dies stellte übrigens die erste Insidertransaktion seit fast vier Jahren dar.
Wichtig zu wissen: Im Januar 2013 verkaufte der damalige Unternehmenschef Werner Schwind für über 1,5 Millionen Euro insgesamt 150.000 Aktien zum Kurs von unter 11 Euro und verließ das Unternehmen. Danach hat sich der Aktienkurs zwar auf über 24 Euro mehr als verdoppelt, musste aber im Frühjahr 2015 einen heftigen Schwächeanfall hinnehmen und rutschte im Tief wieder auf fast 11 Euro ab. Das vergangene Jahr war dann von einer erfolgreichen Bodenbildung inklusive Ausbruch nach oben gekennzeichnet. Wacker Neuson-Chef Trepels scheint von einem nachhaltigen Trendwechsel überzeugt zu sein.
Zum Autor:
Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.