Kommt es indes - wie von Höttges erhofft - zum Zusammenschluss der US-Tochter T-Mobile US mit dem Konkurrenten Sprint, könnten die Integrationskosten die Ausschüttung aber möglicherweise über zwei Jahre mindern. Danach soll es indes wieder aufwärtsgehen. Kurzfristig konnte der Konzern die Anleger indes nicht überzeugen: Telekom-Aktien notierten am Mittag rund ein Prozent im Minus.
Die Bonner wollten weiter jährlich den Umsatz zwischen ein und zwei Prozent steigern, versprach Höttges. Im vergangenen Jahr waren die Erlöse - vor allem dank der starken US-Tochter T-Mobile US - um 2,5 Prozent auf 74,9 Milliarden Euro geklettert. Die seit längerem strauchelnde Großkunden-Sparte T-Systems will Europas größter Telekomkonzern vor allem mit Cloud-Angeboten und Sicherheitslösungen zurück auf den Wachstumspfad bringen. Sollte dies nicht gelingen, schloss Höttges den Verkauf von Teilen der Sparte nicht aus.
Beim bereinigten Betriebsgewinn (Ebitda) peilt die Telekom weiter ein Plus zwischen zwei und vier Prozent an. Im vergangenen Jahr stieg das Ebitda des Bonner Dax-Konzerns um 3,8 Prozent auf rund 22,2 Milliarden Euro. Zudem will Höttges sparen. Die Kosten sollen von derzeit 18,5 Milliarden Euro auf 17 Milliarden Euro 2021 fallen - die Hälfte davon abseits des Personals etwa bei Immobilien.
DIVIDENDE KÜNFTIG AN GEWINN JE AKTIE GEKNÜPFT
Bisher hatte die Telekom ihre Dividende an die Entwicklung des Free Cashflows - also die zur Verfügung stehenden liquiden Mittel - geknüpft. Das soll sich ab dem kommenden Geschäftsjahr ändern. Dann soll die Entwicklung des bereinigten Gewinns je Aktie Richtschnur sein. Beim Gewinn je Aktie stellt die Telekom einen Zuwachs von 2018 bis 2021 um insgesamt rund ein Fünftel auf dann 1,20 Euro in Aussicht, während der Free Cashflow in dem Zeitraum um jährlich zehn Prozent zulegen soll. Die Planungen gelten aber ohne den milliardenschweren Zusammenschluss in den USA, der dort das Wachstum weiter ankurbeln soll. Ob und wann die 26 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Sprint durch die Tochter T-Mobile US über die Bühne geht, hängt aber von den Wettbewerbsbehörden und von der US-Regierung ab. Erhält Höttges grünes Licht, kostet die Integration Geld und belastet erst einmal den Gewinn je Aktie. Nach zwei Jahren soll sich dies aber ändern. Eine mögliche Durststrecke für die Telekom-Aktionäre wäre dann vorbei. Zudem hat Höttges eine Untergrenze eingezogen: 50 Cent gelten weiterhin als Mindestdividende, sagte er zu. Von einem Dividendenwachstum profitiert vor allem der Bund, der weiterhin größter Einzelaktionär ist und rund 30 Prozent hält.
Höttges will auch weiter investieren. In den kommenden Jahren wolle der Konzern das Investitionsniveau von 2017 beibehalten, als allein in Deutschland mehr als fünf Milliarden Euro ins Geschäft gesteckt wurden. "Wir setzen unseren Breitband-Ausbau mit Glasfaser forciert fort", kündigte er an. Bis 2021 sollen demnach bis zu zwei Millionen Haushalte pro Jahr mit Glasfasern bis ins Haus versorgt sein. Um die Basis für den künftigen Mobilfunkstandard 5G zu legen, will die Telekom die Zahl der Mobilfunkstationen in Deutschland von 27.000 im vergangenen Jahr auf 36.000 bis 2021 erhöhen.