Die verschobene Fußball-EM 2020 startet am 11. Juni mit dem Spiel Türkei gegen Italien. Auf das Turnier können sich MagentaTV-Kunden der Deutschen Telekom freuen. "Bei uns bekommen sie alle Spiele der Fußball-EM ab dem 11. Juni live und in Ultra-HD. Zehn Partien haben wir exklusiv in unserem Programm: zum Beispiel Europameister Portugal gegen Frankreich", sagte Finanzchef Christian Illek bei der Vorlage der Quartalszahlen. Auch er hat allen Grund zur Freude, läuft doch das Geschäft gut, weshalb sich die Aktie dem Vierjahreshoch nähert.

Der Konzern hat den Umsatz im ersten Quartal um 32,3 Prozent auf 26,4 Milliarden Euro gesteigert. Bereinigt um die Übernahme des US-Rivalen Sprint stand ein Plus von 7,1 Prozent zu Buche. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und nach Leasingkosten (Ebitda AL) legte organisch um 8,3 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro zu. "Wir halten das Tempo und setzen unsere Wachstumsstory fort", sagte Illek. "Kundenzahlen und Finanzkennzahlen bleiben auf Kurs - auf beiden Seiten des Atlantiks." Wachstumsmotor war die Tochter T-Mobile US, deren Anteil am Konzerngewinn auf mehr als 60 Prozent geklettert ist. An ihr hält die Telekom 43 Prozent, hat allerdings durch eine Stimmrechtsvereinbarung mit dem japanischen Konzern Softbank die Kontrolle.

Auch das Geschäft außerhalb der USA entwickelte sich erfreulich. So stieg die Zahl glasfaserbasierter Anschlüsse hierzulande um 1,5 Millionen auf 16,3 Millionen. Zudem gewann die Telekom 167 000 neue Vertragskunden im Mobilfunk in Deutschland. Nachdem T-Mobile US zuletzt die Prognose angehoben hatte, schraubte nun Telekom-Chef Tim Höttges den Ausblick für den bereinigten operativen Gewinn außerhalb der USA um 100 Millionen nach oben auf rund 14,4 Milliarden Euro. Inklusive der US-Tochter soll der Wert konzernweit auf "mehr als" 37 Milliarden Euro zulegen - das sind 200 Millionen mehr als die zuvor geplanten "rund" 37 Milliarden Euro.

Ambitionierte Pläne

Beim Kapitalmarkttag am 20./21. Mai hat das Vorstandsteam Investoren die Mittelfristziele präsentiert. Ganz oben auf der Agenda steht die Mehrheitsübernahme von T-Mobile US, noch ehe die Kaufoptionen für 101,5 Millionen Aktien gegenüber Softbank im Juni 2024 auslaufen. "Ja, wir wollen uns die Mehrheit an T-Mobile sichern", sagte Höttges. Gemeinsam mit den Amerikanern wollen die Bonner den Konzernumsatz bis 2024 um ein bis zwei Prozent im Schnitt pro Jahr steigern. Das bereinigte Ebitda AL soll um durchschnittlich drei bis fünf Prozent zulegen. "Wir wollen die starke Entwicklung der vergangenen Jahre noch übertreffen und den Konzern mit nachhaltigem Wachstum in die Zukunft führen", so der Firmenchef. Dadurch soll der bereinigte Gewinn je Aktie bis 2024 auf mehr als 1,75 Euro vorankommen, gegenüber 1,20 Euro für 2020. Höttges will die Anteilseigner daran partizipieren lassen, indem 40 bis 60 Prozent davon als Dividende ausgekehrt werden, wobei sie bei mindestens 60 Cent bleibt. Wegen dieser Aussichten sollte die Aktie weiter steigen.

 


T-Mobile US

Bis zu 60 Milliarden Dollar für Aktienrückkäufe

Auf rasantem Wachstumskurs ist T-Mobile US. Die Telekom-Tochter hat im ersten Quartal aufgrund des guten Netzes und niedriger Preise 1,2 Millionen Postpaid-Vertragskunden gewonnen, damit war sie die Nummer 1 auf dem US-Markt. Das war zudem das vierte Quartal in Folge mit einem Wert von über einer Million Dollar. Angetrieben von einem starken Umsatzwachstum auf 19,8 Milliarden Dollar aufgrund der Übernahme des US-Rivalen Sprint schoss der um Sondereffekte und Leasingerlöse bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf 5,9 Milliarden Dollar nach oben. Vorstandschef Mike Sievert gibt sich optimistisch und schraubt den Ausblick für das Gesamtjahr für Kundenzahl, Synergien und Gewinn nach oben: "Wir sind so zuversichtlich, dass wir schon nach dem ersten Quartal die Prognose für 2021 erhöhen." So sollen 4,4 bis 4,9 Millionen neue Postpaid-Vertragskunden an Land gezogen werden. Zudem würden die Synergien durch die Sprint-Integration etwas höher ausfallen als geplant. Daher soll der bereinigte operative Gewinn 22,8 bis 23,2 Milliarden Dollar erreichen.

Sievert begeisterte bereits Mitte März Investoren mit den Mittelfristzielen. So würden die Synergien langfristig pro Jahr rund 7,5 Milliarden Dollar erreichen und damit deutlich über der ursprünglichen Vorhersage von sechs Milliarden liegen. Da zudem die Serviceeinnahmen in den nächsten Jahren stärker sprudeln würden als erwartet, soll der bereinigte operative Gewinn im Jahr 2023 auf 28 bis 29 Milliarden Dollar anwachsen, für 2026 stehen sogar über 36 Milliarden auf dem Plan. Daher habe die Firma die Möglichkeit, von 2023 bis 2025 bis zu 60 Milliarden Dollar über Aktienrückkäufe an die Anteilseigner zurückzugeben.