Zwar sank der Umsatz auf dem wichtigen Heimatmarkt um 2,5 Prozent. Allerdings geht das Gros des Minus’ laut Finanzvorstand Thomas Dannenfeldt auf das Smartphone-Geschäft zurück. Das margenschwache Handelsgeschäft mit Hardware hatten die Bonner zuletzt deutlich zurückgefahren. Auch im Europageschäft stand zum Jahresauftakt ein kleines Minus.
Dafür brummt das US-Geschäft ungebrochen. Nach den Ende April veröffentlichten Eckzahlen hatte T-Mobile US das bereinigte Ebitda auf 2,7 Milliarden Dollar praktisch verdoppelt. Die Zahl der Magenta-Handy-Kunden stieg im ersten Quartal um 2,2 Millionen auf 65,5 Millionen. Es war das sechste Quartal in Folge mit einem Neukunden-Zuwachs von über zwei Millionen. Angesichts der guten Entwicklung hob T-Mobile US-Boss John Legere die Ebitda-Prognose für das laufende Jahr um 500 Millionen auf 10,2 Milliarden Dollar an.
Die starken US-Zahlen sorgen auch in Deutschland für Rückenwind. "Wir sind gut unterwegs mit Blick auf die Jahresziele", sagte Telekom-Finanzchef Dannenfeldt in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Zugleich erneuerte der Konzern seine Prognose für das laufende Jahr. Danach peilen die Bonner Fernmelder für 2016 beim bereinigten Ebitda - ohne mögliche Ausgaben für neue Mobilfunkfrequenzen - ein Plus von 6,5 Prozent auf 21,2 Milliarden Euro an. Im ersten Quartal lag der Ebitda-Zuwachs doppelt so hoch.
Über eine Prognoseanhebung wollte Dannenfeldt aber nicht sprechen. Man habe mal gerade das erste Quartal hinter sich, sagte er auf eine entsprechende Frage. "Da diskutiere ich keine Prognose-Anhebung." Analysten zeigten sich zufrieden. "Das waren solide Zahlen", urteilte etwa Karsten Oblinger von der DZ Bank.
Auf Seite 2: Einschätzung der Redaktion
Einschätzung der Redaktion
Die Deutsche Telekom hat sehr ordentliche Zahlen vorgelegt. Beim neuen Angebot Magenta 1 hat der Konzern einen Volltreffer gelandet. Auch die Breitband-Anschlüsse verkaufen sich prächtig. Dazu räumt T-Mobile US weiter ab.
Trotz der Erfolge waren Investoren nicht hundertprozentig glücklich. Das liegt offenbar an den etwas schwächeren Mittelzuflüssen. Der Cash Flow sank im ersten Quartal um fünf Prozent auf 822 Millionen Euro. Allerdings halten wir die Bedenken für übertrieben. Die Telekom baut ihr Netz mit Hochdruck aus. Das drückt erst mal auf die Mittelzuflüsse. Im laufenden Jahr wolle man bei den Investitionen in die Netz-Infrastruktur über dem Vorjahr liegen, sagte Telekom-Chef Tim Höttges. 2015 steckte die Telekom rund fünf Milliarden Euro in ihr Netz.
Aber das ist gut investiertes Geld. Die Datenvolumina wachsen mit rasanter Geschwindigkeit. Wer das leistungsfähigste Netz bieten kann, hat ein dickes Pfund, mit dem er im Wettbewerb wuchern kann. Dass der Ansatz greift, zeigen die boomenden Breitbank-Anschlüsse.
Charttechnisch ist die Telekom-Aktie allerdings angeschlagen. Kurzfristig droht ein Test des jüngsten Tiefs bei 14 Euro. Bei 17,50 Euro lauert ein harter Widerstand. Anleger sollten also aufpassen. Wer die Aktie bereits hat, sollte mögliche Gewinne mit einem engen Stopp absichern. Neuengagements drängen sich derzeit nicht auf. Abwarten.
Stopp: 13,90
Ziel: 17,50