Nach dem Zusammenschluss mit Wettbewerber Sprint hält die Telekom fast 44 Prozent der Anteile. Der Sprint-Großaktionär Softbank musste in der Fusion Nachbesserungen akzeptieren und hält 24 Prozent an der Nummer 3 des US-Mobilfunkmarkts. Nun steht die japanische Beteiligungsfirma aber unter Druck. Nach einem Milliardenverlust muss Geld für Dividenden und Aktienrückkäufe beschafft werden. An die T-Mobile-US-Aktien hingegen hat sich Softbank für vier Jahre gebunden. Eine Lösung wäre es, wenn die Telekom das Aktienpaket oder Teile davon übernimmt.
Ob das der Hintergrund der Insiderkäufe ist? Verständlich wäre es. Zwar kontrolliert die Telekom im Moment 66 Prozent der Stimmrechte, eine Mehrheitsbeteiligung könnte langfristig aber sinnvoll sein. Denn die US-Tochter hat erhebliches Aufwertungspotenzial. Die Zahl der Kunden ist in etwa so hoch wie die der beiden großen Wettbewerber AT & T und Verizon. Dank des umfangreichen Portfolios hat T-Mobile US aber die bessere Basis, um die landesweite Abdeckung schneller vorantreiben zu können. Im Windschatten dessen und angesichts der Synergien in Höhe von über 40 Milliarden Dollar könnte die Neubewertung von Tochter und Mutter weitergehen. Charttechnisch zeigte die Aktie in den vergangenen Wochen einen soliden Aufwärtstrend. Sie ist dabei, das Niveau von vor dem Corona-Crash zurückzuerobern. Gelingt das, kann es schnell Richtung 16 Euro gehen. Auch das Mehrjahreshoch bei 18 Euro, das im Mai 2017 erreicht wurde, könnte laut Analysten übertroffen werden.
Unsere Einschätzung: Kaufen.