Die jüngsten Transaktionen der Deutschen Telekom haben es in sich. Sie bringen den Konzern seinem Ziel einen guten Schritt näher, die Beteiligung am Wachstumsmotor des Konzerns, der US Mobilfunktochter, auf mehr als 50 Prozent zu erhöhen: genau genommen um 5,3 Prozent bis zum Jahr 2022. Damit besäßen die Bonner dann bereits 48,4 Prozent an T-Mobile US, das zu den Top 3 der Mobilfunkanbieter in den Vereinigten Staaten zählt.
Außerdem beinhaltet der vereinbarte Deal mit Softbank eine strategische Partnerschaft mit den Japanern, durch die unter anderem der Ausbau der Telekom-Servicepalette unterstützt werden soll. Zudem sollen die Kundenreichweite, die digitalen Plattformen und die Vertriebswege Richtung Privatkunden von Telekom und der US-Tochter für die Unternehmen im Beteiligungsportfolio von Softbank genutzt werden.
Im Detail gibt die Deutsche Telekom 225 Millionen neue eigene Aktien mit einer Bewertung von jeweils 20 Euro im Rahmen einer Kapitalerhöhung an Softbank. Der japanische Mischkonzern steigt damit zum zweitgrößten Anteilseigner des deutschen Telekommunikationsriesen auf - nach dem deutschen Staat. Dafür erhält die Telekom rund 45 Millionen Aktien von T-Mobile US zu einem durchschnittlichen Preis von je 118 Dollar, die bislang im Besitz von Softbank waren.
Als zweiter Teil des strategischen Doppelschlags verlagert die Telekom Aktivitäten von Europa in die USA. T-Mobile Netherlands soll mit Tele2 für 5,1 Milliarden Euro verkauft werden. Vom Erlös wollen die Bonner bis zu 2,4 Milliarden Dollar in den Erwerb weiterer T-Mobile-US-Aktien stecken.
Softbanker in Aufsichtsrat
Ziel der höheren Beteiligung ist es, stärker vom Wertsteigerungspotenzial der US-Tochter zu profitieren. "Wir gewinnen darüber hinaus mit Softbank einen wichtigen Aktionär und strategischen Partner mit hoher technischer und Investment-Expertise", sagt Telekom-Chef Tim Höttges zur Kooperation mit den Japanern. Das Management der Telekom will sich dafür einsetzen, dass Marcelo Clauro, CEO der Softbank Group International, in den Aufsichtsrat der Bonner gewählt wird.
In einem ersten konkreten Schritt ihrer Kooperation wird Softbank Co-Investor der Telekom beim Unternehmen 1nce, einem Anbieter von Konnektivitätsdiensten für Anwendungen im Bereich Internet of Things.
Sprung: Der höhere Anteil an
T-Mobile US und die Partnerschaft
mit Softbank verbessern die
Aussichten. Die Aktie zieht an.
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 22,00 Euro
Stoppkurs: 14,00 Euro