Deutsche Telekom, Deutsche Post, Juniper Networks, Do & Co, BL-Equities Dividend, Dollar/Yen
· Börse Online RedaktionDeutsche Telekom: Neue Spekulationen um US-Tochter
Nach den gescheiterten Verkaufsversuchen an AT & T und Sprint war es nur eine Frage der Zeit, ehe die Übernahmespekulationen um T-Mobile US wieder hochkochen würden. Nun ist es so weit: Laut Medienberichten soll der US-Satelliten-TVAnbieter Dish Network mit der US-Mobilfunktochter der Deutschen Telekom über eine Fusion sprechen. Ein Zusammenschluss hätte Charme: Dish Network plant seit Längerem, im Mobilfunkmarkt aktiv zu werden und besitzt daher bereits wichtige Lizenzen, die T-Mobile wiederum erst teuer einkaufen müsste. Auch an der Börse wird der Plan positiv gesehen. Zum einen würde dadurch der wahre Wert des US-Geschäfts der Deutschen Telekom sichtbar. Zum anderen könnte sie ihren strategischen Fokus anschließend endgültig auf Europa legen. Risikobewusste Anleger setzen daher auf weitere positive Kursimpulse im Zuge eines möglichen Zusammenschlusses.
CS
Deutsche Post: Briefträger gehen auf die Barrikaden
Der schwelende Konflikt mit der Gewerkschaft Verdi setzt der Aktie der Deutschen Post kräftig zu. In der vergangenen Woche verstrich ein von Verdi gestelltes Ultimatum zur Lösung der Tarifauseinandersetzung. Aus Sicht der Gewerkschaft sind die Verhandlungen gescheitert. Seit Montag haben Briefträger und Paketboten ihre Arbeit niedergelegt. Das Ende des Streiks ist offen. Verdi-Chef Frank Bsirske sagte, man sei durchaus zu Zugeständnissen bei der Lohnhöhe bereit. Allerdings besteht Verdi darauf, dass der Logistikkonzern auch seine Mitarbeiter aus 49 neu gegründeten Firmen nach dem besser dotierten Haustarifvertrag bezahlt. Die Post argumentiert, so nicht wettbewerbsfähig arbeiten zu können. Aus charttechnischer Sicht hat sich das Bild zuletzt deutlich eingetrübt. Wir bleiben langfristig positiv gestimmt, tragen den kurzfristigen Problemen aber mit einer Senkung des Kursziels auf 32 Euro Rechnung.
FW
Juniper Networks: Ericsson liegt auf der Lauer
Auf der Einkaufsliste des schwedischen Weltmarktführers für Mobilfunknetzausrüstung Ericsson dürfte Juniper Networks ganz oben stehen. Der US-Spezialist für Datenweichen fürs Internet hat sich auf Telekomfirmen spezialisiert und kontrolliert den Markt für IP-Routing mit 17 Prozent Anteil, während Ericsson zwei Prozent hält. Juniper würde die Position der Schweden hier also klar verbessern. Zudem könnte Ericsson US-Telekomkunden wie AT & T und Verizon bessere und größere Angebote machen und damit in den USA dem Rivalen Nokia Paroli bieten, der jüngst die französisch-amerikanische Firma Alcatel-Lucent übernahm, um die Präsenz im US-Markt zu stärken. Ericsson liegt offenbar bereits auf der Lauer. Firmenchef Hans Vestberg trommelt die Topmanager zusammen, Aufsichtsratschef Leif Johansson schließt große Zukäufe "unter den richtigen Voraussetzungen" nicht aus. Eine Aktie für Risikobereite.
KDS
Do & Co: Leckerbissen für jedes Depot
Während der österreichische Leitindex ATX weit unter seinen Höchstständen vor sich hin dümpelt, zieht die Aktie von Do & Co einsam ihre Kreise. Nach Veröffentlichung der Zahlen für das Geschäftsjahr 2014/15 (per Ende Mai) hat der Titel erneut ein Allzeithoch markiert. Der Umsatz des Cateringunternehmens legte um 25,1 Prozent auf 795,7 Millionen Euro zu. Gleichzeitig schoss der Gewinn um knapp 34 Prozent auf 34,9 Millionen Euro nach oben. Aktionäre sollen in Form einer von 0,85 auf 1,20 Euro je Anteilschein erhöhten Dividende partizipieren. Angetrieben von der Expansion in wachstumsstarke Märkte wie der Türkei soll der Umsatz spätestens im Geschäftsjahr 2016/17 die Milliardengrenze überspringen - wenn es mit einer weiteren Akquisition klappt, vielleicht sogar schon in der laufenden Periode. Da die Margen stabil bleiben sollen, haben Gewinn und Aktienkurs noch viel Potenzial nach oben.
CS
BL-Equities Dividend: Vorsicht als oberstes Gebot
Fonds, die auf dividendenstarke Aktien setzen, sind per se schon ein defensives Investment. Der weltweit aktive BL-Equities Dividend setzt noch einen drauf: Zusätzlich zu seinem Fokus auf unterbewertete Unternehmen mit starken Bilanzen nutzt Fondsmanager Guy Wagner Absicherungen. Bis zu 30 Prozent des Portfolios kann er über Futures vor Schwankungen schützen, aktuell sind es 16 Prozent. Das überaus vorsichtige Vorgehen kostet natürlich etwas Rendite. Dafür glänzt der Fonds mit der geringsten Volatilität aller globalen Dividendenfonds in den vergangenen fünf Jahren. Außerdem gelang es Wagner, den Verlust, den Anleger schlimmstenfalls erdulden mussten, in diesem Zeitraum niedriger zu halten als die Konkurrenz (Stichtag: Monatsanfang). Ungewöhnlich für einen globalen Fonds: US-Titel spielen nur eine untergeordnete Rolle, stattdessen sind europäische und asiatische Aktien hoch gewichtet.
CP
Dollar/Yen: Wichtige Chartgrenze übertroffen
Die expansive Geldpolitik in Japan, bei der die Zentralbank das Haushaltsdefizit finanziert, zeigt ihre Wirkung. Immer mehr Yen, die in den Umlauf gelangen, führen dazu, dass die Währung gegenüber dem US-Dollar deutlich an Wert verloren hat. Nun hat der Wechselkurs erstmals 124 Yen pro Dollar überschritten. Für Charttechniker eine wichtige Marke, denn hier verlief ein langfristiger Widerstand. Experten wie der Marktstratege Albert Edwards von der französischen Investmentbank Société Générale glauben, dass der Wechselkurs sich nun an den nächsten Widerstand vortasten wird. Der stammt aus dem Jahr 1998 und liegt bei 145 Yen pro Dollar. Danach könnten auch 160 Yen erreicht werden. Spekulative Anleger setzen in diesem Umfeld auf einen Call auf die Wechselkursrelation. Der vorgestellte Optionsschein notiert im Geld und würde bei einem Wechselkurs von 145 Yen pro Dollar den Einsatz verdreifachen.
LA