"Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen." Er verwies unter anderem auf "unerwartet hohe Kosten" für die 5G-Mobilfunkauktion in Deutschland, für die der Konzern 2,2 Milliarden Euro hingeblättert hat. "Das ist überbezahlt." Die Aktie verlor zeitweise fast drei Prozent an Wert.
Nach Zuwächsen in den ersten neun Monaten hob der Konzern die Jahresprognose an. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebitda ohne Leasingkosten) solle nun 2019 bei 24,1 Milliarden Euro liegen nach bislang angepeilten 23,9 Milliarden Euro. Im dritten Quartal verbesserte die Telekom unter anderem dank des starken US-Geschäfts diesen Wert um 5,4 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro. "Unsere Gewinne stiegen in den ersten neun Monaten dieses Jahres in allen Bereichen des Konzerns - zum Teil mit zweistelligen Wachstumszahlen. Gleichzeitig investieren wir Rekordsummen", sagte Höttges.
60 CENT JE AKTIE MINDESTDIVIDENDE IN DEN KOMMENDEN JAHREN
Die Dividende von 60 Cent je Aktie solle unabhängig vom Ausgang der Fusionspläne in den USA gezahlt werden, versprach der Manager. Die Höhe sei zudem die Mindestmarke für die kommenden Jahre. Damit liegt sie hier über den zuvor in Aussicht gestellten 50 Cent. "Mit dieser Dividendenplanung geben wir unseren Investoren Sicherheit für die künftige Planung der Ausschüttung."
In dritten Quartal steigerte der Vodafone-Rivale die Erlöse um 4,8 Prozent, womit das Unternehmen erstmals die Marke von 20 Milliarden Euro übertraf. "Unser Geschäft in Europa einschließlich Deutschland und in den USA wächst", betonte Höttges. In den USA will die Telekom früher als zunächst erwartet mit dem schnellen 5G-Netz auf Kundenfang gehen. "Wir wollen Ende 2019 der erste landesweite 5G-Anbieter mit einer Abdeckung von mehr als 200 Millionen Einwohnern sein." Die Telekom werde alles unternehmen - gerichtlich und außergerichtlich - um Zweifel an der Fusion mit Sprint zu zerstreuen.
Vor einem Bundesgericht haben mehrere Bundesstaaten gegen die Pläne geklagt. Sie befürchten, dass ein Zusammenschluss der Nummer drei und vier des US-Mobilfunkmarktes die Preise in die Höhe treiben würde. Diese Sorge sei völlig unbegründet, sagte Höttges. Am 9. Dezember ist vor dem Bundesgericht in New York eine Verhandlung angesetzt. Sollte es der Telekom gelingen, die Skeptiker zu überzeugen, könne Anfang 2020 der Zusammenschluss abgeschlossen werden.
rtr