Bereits am 8. August, dem Tag der Bekanntgabe aktueller Quartalszahlen, verkaufte Vorstandsmitglied Gopalan Srinivasan, verantwortlich für das Europageschäft, insgesamt 20.090 Aktien der Deutschen Telekom. In den vergangenen Monaten gab es bereits einige Verkäufe zu vermelden. Vor zwei Monaten haben zum Beispiel Claudia Nemat (26.438 Aktien), verantwortlich für Technologie und Innovation, sowie der für das Deutschlandgeschäft der Telekom verantwortliche Dirk Wössner (22.393 Anteile) kräftig auf den "Verkaufen-Knopf" gedrückt. Das Bonner Unternehmen leidet zwar weniger unter dem chinesisch-amerikanischen Handelskonflikt, für ein hohes Maß an Unsicherheit sorgt hier aber der neue Mobilfunkstandard G5, dessen Lizenzen für insgesamt 6,6 Milliarden Euro unter den vier Firmen Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica (Q2) und Drillisch (1&1) aufgeteilt wurden.

Charttechnik Deutsche Telekom
Der Bruch des seit Anfang 2018 eingeschlagenen mittelfristigen Aufwärtstrends erwies sich im Sommer als "Bärenfalle". Auch der markante Kursrutsch unter die langfristige 200-Tage-Linie blieb bislang ohne nennenswerte Negativfolgen. Aktuell befindet sich der DAX-Wert wieder auf Tuchfühlung mit der in der Chartlehre besonders wichtigen Durchschnittslinie. Ein signifikantes Überwinden wäre als klares Kaufsignal zu interpretieren. Viel wichtiger wäre hingegen ein nachhaltiges Überwinden der Marke von 16 Euro, da hier eine hartnäckige Widerstandszone verläuft. Angesichts der allgemeinen Unsicherheit an den internationalen Aktienmärkten dürfte dies allerdings ein relativ schwieriges Unterfangen werden.

ProSiebenSat.1-Chef wettet auf Erholung


Zum wiederholten Mal zeigt Vorstandschef Maximilian Conze, dass er von den Perspektiven der ProSiebenSat.1-Aktie ausgesprochen überzeugt ist. Diesmal erwarb er am 8. August für rund 300.000 Euro mehr als 28.000 Call-Optionsscheine die mit einem Basispreis von 11,57 Euro ausgestattet sind. Besonders interessant: Weil der Aktienkurs gegenwärtig sehr nahe am Basispreis notiert, würde das Hebelpapier im Zuge einer Kurserholung der Aktie besonders hohe Gewinne erzielen. Zur Erinnerung: Conze war in den vergangenen Monaten bereits mehrfach als Käufer von ProSiebenSat.1-Aktien in Erscheinung getreten. Seit Anfang 2018 stockte er sein Aktienbestände insgesamt um über 237.000 Anteilsscheine auf und bezahlte hierfür mehr als 2,7 Millionen Euro.


Charttechnik ProSiebenSat.1
Der Aktie von ProSiebenSat.1 hat dies allerdings kaum geholfen. Sie notiert nahe am tiefsten Stand seit über zehn Jahren und macht absolut keine Anstalten, nach oben drehen zu wollen. Allein der Blick auf die langfristige 200-Tage-Linie spricht Bände: Seit über drei Jahren befindet sie sich auf einer eindeutigen Talfahrt. Die Erholungsbewegungen der Vergangenheit erwiesen sich stets als "Strohfeuer". Um unter charttechnischen Aspekten wieder Hoffnung zu schöpfen, müsste das MDAX-Papier aus dem Abwärtstrendkanal möglichst eindrucksvoll ausbrechen und die 200-Tage-Linie überwinden. Sie notiert mit 14,97 Euro aber meilenweit über dem aktuellen Aktienkurs (11,42 Euro).

Kaufinteresse bei MTU Aero Engines


Beim Hersteller von Flugzeugtriebwerken MTU Aero Engines gab es im August ebenfalls auffällige Insidertransaktionen zu vermelden. Gleich drei Unternehmensmanager sind dabei als Käufer in Erscheinung getreten. Dabei handelte es sich um Technik-Vorstand Lars Wagner (1.000 Aktien), Finanzvorstand Peter Kameritsch (500 Aktien) und Vorstandschef Reiner Winkler (5.000 Aktien). Besonders interessant: Die Aktie von MTU konkurriert derzeit mit der Deutschen Wohnen um den aller Voraussicht nach frei werdenden Platz (Abstieg von Thyssenkrupp) im DAX.

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