Die Deutsche Telekom will Investoren mit einem stärkeren Gewinnwachstum ködern. Das bereinigte Betriebsergebnis (EbitdaAL) solle in den kommenden Jahren um drei bis fünf Prozent zulegen, kündigte der Bonner Konzern am Donnerstag anlässlich des Starts seiner Kapitalmarkttage an. Bisher stellte die Telekom bei vergleichbarer Konzernstruktur ein jährliches Plus von zwei bis vier Prozent in Aussicht. "Wir schalten einen Gang hoch", sagte Firmenchef Tim Höttges. "Wir wollen die starke Entwicklung der vergangenen Jahre noch übertreffen."
Zuletzt hatte die Deutsche Telekom von dem Zusammenschluss ihrer US-Tochter T-Mobile US mit dem kleineren Konkurrenten Sprint profitiert. Das bereinigte Betriebsergebnis war im vergangenen Jahr um fast 42 Prozent auf 35 Milliarden Euro gesprungen.
Den Umsatz wollen die Bonner jährlich weiter zwischen ein und zwei Prozent steigern. Angeschoben durch T-Mobile US kletterten die Erlöse 2020 um ein Viertel auf 101 Milliarden Euro und waren damit erstmals dreistellig.
DIVIDENDE BLEIBT AN ERGEBNIS JE AKTIE GEKNÜPFT
Die Dividende von Europas größtem Telekomkonzern richtet sich auch weiterhin nach der Entwicklung des bereinigten Ergebnisses je Aktie. Dieser Wert solle bis 2024 auf mehr als 1,75 Euro je Aktie steigen von 1,20 Euro im vergangenen Jahr, kündigte das Unternehmen an. Davon sollen dann 40 bis 60 Prozent ausgeschüttet werden. Von einem Dividendenwachstum profitiert vor allem der Bund, der weiterhin größter Einzelaktionär ist und knapp 32 Prozent hält. Die Ausschüttung soll weiterhin mindestens 60 Cent je Aktie betragen, die auch für das abgelaufene Jahr gezahlt werden.
Die Deutsche Telekom nimmt aktuell viel Geld in die Hand, um die Netze, mit denen sie inzwischen weltweit 241,8 Millionen Menschen mit Mobilfunk versorgt, auszubauen und auf den neuen Mobilfunkstandard 5G umzurüsten. Bis 2024 sollen 97 Prozent der deutschen Bevölkerung 5G nutzen können.
Offen lässt die Telekom weiterhin, wie sie mit ihrem Funkturmgeschäft wie auch T-Mobile Netherlands verfährt. Immer wieder gibt es Spekulationen über Verkäufe, die offenbar auch nicht vom Tisch sind. Offiziell hieß es lediglich der Konzern überprüfe regelmäßig seine Beteiligungen auf Möglichkeiten zur weiteren Wertsteigerung. Das geschehe beim Geschäft in den Niederlanden wie auch der Funkturmsparte "ergebnisoffen und ohne Zeitdruck".
Die Papiere der Deutschen Telekom
rtr/dpa-AFX