In die Wohnungen steckt der Vermieter fünf Millionen Euro, um die Mieten anschließend erhöhen zu können und der Mietpreisbremse zuvorzukommen. Das lasse sich aber durch die Einsparungen im Zuge der Übernahme der GSW Immobilien wettmachen, die sich in diesem Jahr auf mehr als zehn Millionen Euro summieren sollen. 73 Prozent der fast 150.000 Wohnungen liegen in und um Berlin.
Im dritten Quartal traf die Deutsche Wohnen mit einem FFO von 52,1 Millionen Euro die Erwartungen der Analysten nahezu punktgenau. Nach neun Monaten hat sich das operative Ergebnis durch die Übernahme auf 166,3 Millionen Euro fast verdoppelt. Dank einer umfassenden Refinanzierung von Krediten über 1,36 Milliarden Euro im Herbst erspart sich das Unternehmen künftig 39 Millionen Euro Zinsen im Jahr. "Wir haben das günstige Marktumfeld für uns genutzt, um in Zukunft weiteres Wachstum generieren zu können, und uns darüber hinaus für einen möglichen Zinsanstieg gewappnet", erklärte Vorstandschef Michael Zahn.
Seit Mittwoch hat die Deutsche Wohnen erstmals ein Rating der Agentur Moody's. Sie stuft die Kreditwürdigkeit der Firma mit "Baa1" ein, der siebthöchsten Stufe auf der 19-teiligen Rating-Skala. Die Rating-Aussichten seien stabil. Die Deutsche Wohnen habe "ausgezeichneten Zugang zum Kapitalmarkt", lobten die Analysten mit Verweis auf Kapitalerhöhungen im Volumen von mehr als 2,2 Milliarden Euro in den vergangenen fünf Jahren. Moody's erwarte, dass die Deutsche Wohnen ihre effektive Verschuldungsquote bis Ende 2015 auf rund 50 von derzeit 53,5 Prozent senken kann.
Reuters