Die Einkaufstour der vergangenen Jahre zahlt sich für den Immobilienkonzern Deutsche Wohnen mehr und mehr aus. Das operative Ergebnis aus dem laufenden Vermietungsgeschäft (FFO) stieg 2014 um 90 Prozent auf 218 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das lag knapp unter den eigenen Erwartungen, aber über dem, was Analysten geschätzt hatten. Die Aktionäre, die mehrmals über Kapitalerhöhungen zur Kasse gebeten wurden, können sich nun über eine höhere Dividende freuen: Sie sollen 44 (Vorjahr: 34) Cent je Aktie bekommen.
"Wir sehen, dass unsere konsequente Fokussierung auf deutsche Wachstumsmärkte Früchte trägt", zog Vorstandschef Michael Zahn Bilanz. So profitierte der Konzern von einer deutlichen Aufwertung seiner Immobilien durch externe Gutachter, die das Portfolio einmal im Jahr unter die Lupe nehmen. Vor allem auf dem heiß umkämpften Berliner Wohnungsmarkt zogen die Preise an. Deutsche Wohnen hatte sich vor etwa anderthalb Jahren die kleinere Konkurrentin GSW einverleibt und damit die Präsenz in der Hauptstadt ausgebaut. Das erhöhte auch die Mieteinnahmen beträchtlich.
Nächster Schritt soll die Übernahme der österreichischen Conwert sein. Die Annahmefrist für die gut eine Milliarde Euro schwere Offerte läuft noch bis zum 15. April - einige Aktionäre und das Conwert-Management selbst finden jedoch den Angebotspreis von 11,50 Euro je Aktie zu niedrig. Deutsche Wohnen wiederum hat eine Erhöhung ausgeschlossen. Der Ausgang des Übernahmepokers ist daher völlig offen.
Aber auch unabhängig von weiteren Zukäufen will der Konzern im neuen Jahr noch eine Schippe drauflegen. Angepeilt wird ein operatives Ergebnis von mindestens 250 Millionen Euro.
Reuters