Insgesamt wechselten Büros, Läden, Hotels und Lager-Immobilien für rund 70 Milliarden Euro den Besitzer. Die Experten von CBRE, JLL, Colliers und BNP Real Estate erwarten auch 2020 eine hohe Nachfrage nach deutschen Gewerbeimmobilien, wegen des knappen Angebots dürfte der Rekord aber nicht erneut fallen. So hält Colliers ein Investmentvolumen von 60 Milliarden Euro für realistisch, BNP Paribas Real Estate erwartet Deals für mehr als 60 Milliarden.
Da die Zinsen niedrig bleiben und Immobilien trotz sinkender Renditen mehr abwerfen als risikoarme Staatsanleihen, stecken Investoren mehr Geld in Büros & Co. "Immer mehr Anleger aus dem In- und Ausland schichten sukzessive ihre Bestände um und erhöhen ihre Immobilienquote", beobachtet JLL-Deutschland-Chef Timo Tschammler. Zudem dürften sich viele reiche Privatleute, die bisher ihr Geld auf dem Konto geparkt haben, angesichts der zunehmenden Verbreitung von Strafzinsen nach alternativen Anlagemöglichkeiten umschauen, erwartet Piotr Bienkowski, Deutschland-Chef von BNP Paribas Real Estate. Zugleich bleibt Deutschland den Experten zufolge wegen seiner wirtschaftlichen und politischen Stabilität ein attraktiver Markt für ausländische Investoren.
Diese hohe Nachfrage drückt die Renditen immer weiter. In den sieben wichtigsten Metropolen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart fiel die durchschnittliche Spitzenrendite für Büroimmobilien nach Berechnungen von CBRE 2019 um fast 0,3 Prozentpunkte auf 2,91 Prozent. Dennoch bleiben Büros mit Abstand die beliebteste Anlageklasse, mehr als die Hälfte der Investitionen entfallen auf sie.
rtr