Mit der Gewinnwarnung dürfte das Vertrauen der Anleger in den Motorenbauer Deutz schwer beschädigt worden sein. Der SDAX-Konzern verkündete, dieses Jahr 20 Prozent weniger Umsatz und operativ nur ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen.

Zuvor hatten die Kölner von minus zehn Prozent Umsatz und einer operativen Marge von drei Prozent gesprochen. Die Aktie brach um mehr als 30 Prozent ein. Der herbe Kursrücksetzer rührt aus den Wachstumserwartungen, die Firmenchef Helmut Leube zuletzt regelmäßig geweckt hatte. Er hatte stets von zehn Prozent Trendwachstum wegen schärferer Abgasnormen weltweit gesprochen. 2015 sollte ein Übergangsjahr werden, die Umsätze 2016 wieder steigen. Wie schon 2014 nannte Leube Vorzieheffekte als Grund für die aktuelle Umsatzschwäche.

Deutz trifft offenbar die Investitionszurückhaltung auf dem Baumaschinen- und Lkw-Markt in China. Landmaschinenbauer verkaufen wegen der fallenden Preise für Agrarrohstoffe weniger an Landwirte. Und auch das Geschäft mit Generatoren und Pumpen für die Ölindustrie schwächelt wegen der Flaute in der US-Frackingindustrie. Für steigende Kurse fehlen derzeit die fundamentalen Gründe.

PRL