Die Tsinghua University ist keine Unbekannte: Zu der staatlichen Universität gehört der Halbleiterkonzern Tsinghua Unigroup, mit dessen Tochter Spreadtrum Dialog im vergangenen März eine Kooperation geschlossen hat. Unigroup war in den letzten zwei Jahren mit gleich zwei Milliarden-Deals in der US-Halbleiterindustrie gescheitert: Eine Übernahme von Micron Technology kam ebenso wenig zustande wie ein Einstieg bei Western Digital.
Tsinghua University kaufte die jüngsten Dialog-Aktienpakete, nachdem der Kurs nach einem Bericht eingebrochen war. Die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" hatte geschrieben, dass Großkunde Apple bestimmte Chips von Dialog künftig in Eigenregie entwickeln und damit bereits Anfang 2018 starten wolle.
Am Montag hatte Dialog die Investoren mit der Erklärung zu beruhigen versucht, Apple auch künftig zu beliefern. Allerdings räumte der Konzern auch ein, dass Apple die Ressourcen und die Fähigkeiten habe, diese Chips in wenigen Jahren auch selbst zu entwickeln. Auswirkungen auf das Geschäft im kommenden Jahr sieht Dialog jedoch nicht. Einen Ausblick darüber hinaus hatte das Unternehmen jedoch nicht geben können, worauf der Aktie erneut eingebrochen war und sich bisher nicht nennenswert davon erholt hat. Am Morgen stand der Titel bei Tradegate mit gut einem Prozent im Plus gegenüber dem Xetra-Schluss./stk/she
dpa-AFX