Investoren belohnten das Engagement, die Dialog Semiconductor-Aktie stieg am Dienstag um 5,3 Prozent. Damit lag Dialog an der Spitze des TecDax. Grund für die Euphorie ist die Hoffnung, dass der Großaktionär dem Unternehmen eine neue Perspektive geben könnte.
Momentan macht Dialog 70 Prozent der Umsätze mit Apple. Im April veröffentlichte das Bankhaus Lampe eine Studie, wonach Apple künftig einen Teil der Dialog-Chips durch Eigenproduktion ersetzen könnte. Sowohl in München als auch Kalifornien baue der US-amerikanische Tech-Gigant demnach entsprechende Designzentren auf und werbe ab "wie verrückt".
Daraufhin brach die Aktie um drastische 36 Prozent ein. Die Befürchtung der Investoren war, dass es Dialog nicht gelingen würde, einen Ausfall der Apple-Aufträge zu kompensieren. Die Akquise weiterer Kunden verläuft schleppend.
Die Analysten anderer Häuser betonten, dass Apple nicht vor 2019 entsprechende Kapazitäten aufgebaut haben würde. Vorstandschef Jamal Bagherli betonte: "Aus unserer Sicht bleibt das Verhältnis sehr stark. Wir wurden für eine Fülle neuer Entwicklungen eingeladen, mehr als wir schaffen können." Im Herbst solle auch die Produktion für 2019 geplant werden.
Für das erste Quartal hat Dialog zudem eine Umsatzsteigerung von zwölf Prozent im Vorjahresvergleich auf 271 Millionen Dollar präsentiert. Als Gewinn verblieben 34,4 Millionen Dollar - ein Plus von rund 60 Prozent. Mit einer Marge von rund 46 Prozent arbeitet das Unternehmen profitabel. Bagherli bestätigte, dass die Marge auf diesem Niveau bleiben soll.
Für das zweite Quartal soll der Umsatz etwas schwächer ausfallen. Im Herbst allerdings kommt das iPhone 8 auf den Markt, dass die ausbleibenden Einnahmen ausgleichen könnte.
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Einschätzung der Redaktion
Vom Schock im April über einen möglichen Ausfall der Aufträge Apples hat sich der Aktienkurs von Dialog noch nicht vollständig erholt - da ist noch Luft nach oben. Durch den Einstieg der Chinesen könnte sich zudem langfristig die Kundenbasis des Chipherstellers vergrößern. Sollten nach den Verhandlungen im Herbst die Auftragsbücher noch gut gefüllt sein, ist die Aktie auch langfristig ein gutes Investment. Einziger Wermutstropfen: Dividende schüttet Dialog nicht aus.
Empfehlung: Kaufen.