"Die Quartalszahlen und der Ausblick überzeugen", schrieb DZ-Bank-Analyst Harald Schnitzer in einer Studie. Das Unternehmen habe damit wieder einmal die Markterwartungen übertroffen. Ähnlich äußerte sich ein Aktienhändler: "Gewinn, Umsatz, Ausblick - überall konnte Dialog die Erwartungen übertreffen, das war eine starke Leistung."
Die Jahresprognose bezifferte das Unternehmen am Mittwoch auf 1,11 bis 1,15 Milliarden Dollar. Vor allem der Erfolg von asiatischen Smartphone-Herstellern lässt bei Dialog den Rubel rollen. "Wir sehen einen sehr starken Start mit den Produkten für unsere neuen Kunden in China", sagte Vorstandschef Jalal Bagherli im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. Der Absatzschub werde noch eine ganze Zeit anhalten. "Wir stehen vor einem sehr starken vierten Quartal. Unsere Kunden führen ihre neuen Produkte bis zum chinesischen Neujahrsfest in den Markt ein", sagte der Manager. Von der zunehmend grassierenden Konjunkturangst will Bagherli nichts wissen. "Wir rechnen auch mit einem starken nächsten Jahr. Wir können bisher keine Schwäche ausmachen", sagte er.
Der Markterfolg mit Abnehmern abseits des US-Stammkunden Apple lässt bei Dialog die Renditen steigen. "Wir werden mit der Bruttomarge des Gesamtjahres signifikant über dem Vorjahr liegen", sagte Bagherli. Langfristig strebe sein Haus eine Bruttorendite von 45 Prozent an. Auf Quartalsbasis hatte der Halbleiterspezialist den Wert bereits annähernd erreicht.
Bereits im abgelaufenen Quartal hatte Dialog mehr eingenommen als erwartet. Der Umsatz kletterte binnen Jahresfrist um gut ein Viertel auf 281 Millionen Dollar, der Gewinn verachtfachte sich fast auf 26,6 Millionen Dollar.
Dialog verzeichnete auch erste Aufträge für am Körper tragbare IT-Geräte wie Fitnessarmbänder. Bagherli rechnet aber erst in fernerer Zukunft mit größeren Bestellungen von Chips für Smartwatches und Co. "Es gibt zwei bis drei Unternehmen, die bisher nennenswertes Volumen und Wachstum in dem Bereich haben. Ansonsten gibt es viele Startups", sagte er. "Bevor das ein größerer Markt wird, brauchen die Fitnessbänder oder digitale Armbanduhren mehr vernünftige Funktionen. Es ist viel in Entwicklung, aber bis das für die Industrie ein volumenstarker Markt wird, dauert es vermutlich noch mehrere Jahre."
Reuters