Dem britischen Chipdesigner Imagination Technologies zufolge will der größte Kunde Apple bei neuen Produkten in 15 Monaten bis 2 Jahren eher auf andere Lösungen im Grafikbereich setzen. Entsprechende Lizenzgebühren würden dann entfallen. Einem Händler zufolge ist die Situation bei Imagination Technologies zwar nicht auf Dialog übertragbar, doch zeige sie wie verletzlich eine hohe Abhängigkeit von Apple mache.
Erst im Februar waren die Dialog-Aktien nach dem Geschäftsausblick für 2017 fast bis auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2000 gestiegen. Bis zu dem Mehrjahreshoch von 53,85 Euro aus dem Sommer 2015 hatten weniger als 3 Prozent gefehlt. Anschließend waren die Gewinne aber abgebröckelt.
Analysten sehen im Durchschnitt nur noch begrenztes Potenzial für die Aktien. Das Ziel beziehungsweise der faire Wert der 11 aktuellen Expertenstudien im dpa-AFX-Analyser liegt im Durchschnitt etwas über 49 Euro.
Harald Schnitzer von der DZ Bank lobte in der vergangenen Woche die Geschäftsentwicklung von Dialog und hob den fairen Wert auf 45 Euro an. Die robuste Nachfrage des Großkunden Apple und das starke Wachstum in den Bereichen Connectivity und Power Conversion lägen über seinen Erwartungen. Die kürzlich verkündete Partnerschaft mit dem chinesischen Hersteller Spreadtrum eröffne zudem eine gute Möglichkeit, das Geschäft in China und Indien auszubauen und die Abhängigkeit vom Großkunden mittelfristig reduzieren. Nach den jüngsten Kursgewinnen beließ Schnitzer sein Anlageurteil auf "Verkaufen".
Besonders positiv gestimmt ist derweil Analyst Thomas Becker von der Commerzbank. Er errechnet ein Kursziel von 60 Euro und stuft die Papiere mit "Buy" ein. Der positive Ton des Managements mit Blick auf 2017 und danach habe seine Erwartung eines starken Gewinnwachstums bestätigt, hatte der Experte nach der Vorlage der Zahlen in einer Studie geschrieben./mis/tos/fbr