Ausgangssituation und Signal



Negative Nachrichten zu börsennotierten Unternehmen sind schlimm genug. Treffen diese dann auch noch auf ein ohnehin schwaches Marktumfeld, verstärkt sich erfahrungsgemäß der Abwärtsdruck auf die entsprechenden Papiere. So wie am Mittwochmorgen bei Dialog Semiconductor: Die Notierungen des im TecDAX notierten Chipherstellers brechen in den ersten beiden Handelsstunden um mehr als elf Prozent ein. Zum Hintergrund: Spekulationen auf eine eigene Chip-Produktion von Großkunde Apple setzen der Aktie von Dialog Semiconductor mächtig zu.

Mit dem kräftigen Kursrückschlag wurde die wichtige Preismarke bei 21,46 Euro nach unten durchbrochen; hier lagen die Tiefstkurse des Vorjahres - siehe Wochenchart. Zahlreiche Anleger dürften knapp unterhalb davon einen Stop-Losskurs platziert haben. Die hieraus resultierenden Verkaufsaufträge dürften den Abgabedruck am Mittwochmorgen verstärkt haben. Anleger zeigen sich verunsichert: Wohin kann der Kurssturz noch führen? Charttechnisch scheint der Kurvenverlauf jetzt ins bodenlose zu fallen. Wirklich? In solch einem Falle hilft es, einen kühlen Kopf zu bewahren und sich längerfristige Chartverläufe anzuschauen - etwa Monatscharts.

Auf Seite 2: Die Charts im Detail



Die Charts im Detail



Im Monatschart stellt jede Kerze die Kursbewegungen innerhalb eines Handelsmonats dar. Längerfristige Kursverläufe lassen sich kompensiert darstellen; übergeordnete Trends werden klar ersichtlich; langfristig bedeutsame Widerstände und Unterstützungen offensichtlich. Und so erkennen Technische Analysten im Monatschart von Dialog Semiconductor eine langfristige Unterstützung im Bereich um 19,85 / 20,00 Euro. Diese Schlüsselmarke lässt sich bis ins Jahr 2011 zurückverfolgen. Auch wenn diese Chartmarken bereits sehr weit zurückliegen, so lassen sie sich nicht verleugnen und erlangen in Zeiten, in denen sich kurzfristige Chartmarken kaum noch herleiten lassen, neue Bedeutung. Bewährt sich die langfristige Preislinie um 19,85 Euro jetzt als Unterstützung? Eine ausgemachte Sache ist das noch nicht. Würde sich aber an dieser Preislinie eine Kursstabilisierung einstellen, so könnte sich dies als ein lukrativer Einstiegsmoment auf der Long-Seite erweisen. Dabei ließe sich mit einem sehr engmaschigen Stop-Losskurs arbeiten, um das Risiko in Schach zu halten. Wie eine derartige Long-Strategie aussehen könnte, geben wir auf Seite 3 preis.

Tageschart





Wochenchart





Monatschart





Auf Seite 3: Empfehlung der Redaktion





Empfehlung der Redaktion



Anleger sollten die weitere Preisentwicklung bei Dialog Semiconductor aufmerksam verfolgen. Eine Kursstabilisierung im Bereich der 19,85er-Preislinie ließe sich für eine spekulative Long-Strategie nutzen. Dabei könnte ein erster Stop-Losskurs knapp unterhalb der 19,85er-Linie angelegt sein.

Nachfolgend präsentieren wir ein entsprechendes Long-Derivat mit einem spekulativen Hebel von 9,5. Das Hebelzertifikat kommt aus dem Hause der Emittentin HSBC und hat eine offene Laufzeit. Der Basis- und Knockoutpreis: 18,56 Euro. Würde sich bei den Aktien von Dialog Semiconductor eine Kurserholung bis auf 21,46 Euro einstellen, so läge der zu erwartende Gewinn bei rund 40 Prozent. Eine Gegenbewegung bis auf 23 Euro würde den Preis des nachfolgenden Long-Derivats verdoppeln. Diese Zielmarken lassen sich aus dem Tageschart herleiten. Die Regeln des Money Managements sind zu beherzigen, insbesondere sind Kapitaleinsatz und Stop-Losskurs sorgsam auszuloten.

Trading-Idee
Produkt OE Turbo Opt.schein
Basiswert Dialog Semiconductor
Produkt TR1PY5
Emittent HSBC
Laufzeit Open End
Basispreis 18,5600 EUR
Knock-Out-Schwelle 18,5600 EUR
Hebel 9,5
Kurs Zertifikat 0,22 EUR
Kurs Zertifikat an Stopp 1 ca. 0,13 EUR
Kurs Zertifikat an Stopp 2 ca. 0,02 EUR
Kurs Zertifikat an Ziel 1 ca. 0,29 EUR
Kurs Zertifikat an Ziel 2 ca. 0,44 EUR
Kursmarken Aktie
Kurs Aktie 20,79 EUR
Kaufen bei Kursen ab
Stoppkurs 1 19,75 EUR
Stoppkurs 2 18,61 EUR
Zielkurs 1 21,46 EUR
Zielkurs 2 23,00 EUR


AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann mit Studium der Volkswirtschaftslehre. Über viele Jahre arbeitete er in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.

www.index-radar.de