Im Ringen um die Übernahme der US-Chipfirma Atmel haben die Amerikaner dem deutsch-britischen Bieter Dialog Semiconductor einen Korb gegeben. Atmel bevorzuge das 3,42 Milliarden Dollar schwere Gebot der heimischen Microchip Technology, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Microchip bietet den Angaben zufolge je Atmel-Aktie sieben Dollar in bar sowie zusätzlich Microchip-Aktien im Wert von je 1,15 Dollar. Dialog sei über die Pläne und damit das Ende der Verhandlungen am Dienstag informiert worden, erklärte Atmel.

An der Börse herrschte Erleichterung, dass das Unternehmen aus dem schwäbischen Kirchheim/Teck jetzt nicht zum Zug kommen soll: Die Dialog-Aktie legte zeitweise rund zehn Prozent auf 29,04 Euro zu und setzte sich an die Spitze des Technologieindex TecDax.

Dialog hatte zuletzt nominell 4,6 Milliarden Dollar für Atmel geboten, davon gut zwei Milliarden in bar und der Rest in Aktien. Durch einen starken Kursverlust der Dialog-Titel infolge des Übernahmeversuchs war die Offerte zuletzt allerdings nur noch etwa 3,5 Milliarden Dollar schwer. Dialog wollte sich zu der Mitteilung der Amerikaner nicht äußern, stellte aber für die kommenden Tage eine Stellungnahme in Aussicht.

In der Halbleiterbranche grassiert derzeit das Übernahmefieber. Eine Milliardentransaktion jagt die nächste, nachdem der Konsolidierungsdruck in der schwankungsanfälligen Industrie durch schwindende Wachstumsraten wächst.

Reuters