Wegen Würstchen und Kartoffelsalat sind auch in diesem Jahr nur die wenigsten Anleger auf den Hauptversammlungen erschienen. Wesentlich mehr Freude bereiten die hohen Dividenden. Nach Berechnungen von Börse Online schütten die wichtigsten 600 deutschen Unternehmen für 2013 rund 37 Mrd. Euro aus, fast so viel wie im Vorjahr. Anleger, die bisher noch nicht in den Genuss kamen oder noch auf der Suche sind nach aussichtsreichen Kandidaten, müssen sich allerdings beeilen. Bis Ende Juni kommen rund 87 Prozent der Gesamtsumme zur Auszahlung. Danach werden Dividendenperlen sehr rar, mit einer Ausnahme: DIC Asset.
Am 2. Juli lädt der Gewerbeimmobilienspezialist zur Hauptversammlung. Bereits seit 2008 müssen Anleger keinen Rückgang bei der Ausschüttung hinnehmen. Überwiesen werden 0,35 Euro je Aktie für 2013. Absolut gesehen erscheint der Betrag eher gering, in Relation zum aktuellen Kurs liegt die Rendite aber bei überdurchschnittlichen 4,7 Prozent. Damit zählt die Aktie zu den Top-7 Dividendenhits unter den SDAX-Werten und bietet eine deutlich höhere Verzinsung als viele Papiere aus dem DAX und MDAX, die im Durchschnitt nur 2,8 Prozent abwerfen. Gerade wenn die Börsen wie seit einigen Monaten nur seitwärts laufen, stellen Dividenden eine wesentliche Ertragsquelle dar. Zugleich erweisen sich Aktien mit hoher Verzinsung oft als weniger schwankungsanfällig und sorgen in unruhigen Marktphasen für Stabilität im Depot.
Nur auf eine hohe Ausschüttungsquote zu setzen, wäre aber falsch. Entscheidend ist auch ein überzeugendes Geschäftsmodell, mit dem längerfristige Erträge erwirtschaftet werden. Und auch in dieser Disziplin überzeugt DIC Asset. Mit einer Performance seit Jahresbeginn von knapp elf Prozent stellt der Wert die wichtigsten deutschen Indizes klar in den Schatten. Auf Basis der Relativen Stärke zählt die Aktie zu den trendstärksten Werten auf dem heimischen Kurszettel. Keine Frage, der SDAX-Wert kommt immer besser in Form, wie auch die Zahlen zum Auftaktquartal belegen.
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Bestwert der vergangenen fünf Jahre
In den ersten drei Monaten kletterten die Bruttomieteinnahmen um 21 Prozent auf 36,8 Mio. Euro, die Nettomieteinnahmen lagen mit 33,5 Mio. Euro sogar um 26 Prozent über dem Vorjahreswert. Mit Mietabschlüssen über jährliche Mieteinnahmen von 6,8 Mio. Euro erzielte die Frankfurter das beste Ergebnis für ein erstes Quartal in den vergangenen fünf Jahren. Zur Einordnung: Im Vorjahreszeitraum betrug die Vermietungsleistung nur drei Mio. Euro. Bei einer Bruttomietrendite von unverändert 6,6 Prozent erwirtschaften die Immobilien jährliche Mieteinnahmen von 157 Mio. Euro. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen und Steuern, Gewinnen aus Verkäufen und Entwicklungsprojekten (Funds From Operations, FFO) kletterte um sieben Prozent auf zwölf Mio. Euro. Die Leerstandsquote im Portfolio verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 11,6 auf 11,1 Prozent.
Auch das Transaktionsgeschehen verläuft bisher sehr erfreulich. Bis Ende April wurden Verträge über ein Verkaufsvolumen von 36 Mio. Euro abgeschlossen, davon wurden im ersten Quartal bereits 16 Mio. Euro umgesetzt. Die erzielten Verkaufspreise lagen um durchschnittlich fünf Prozent über den zuletzt festgestellten Marktwerten. Die Analysten vom Bankhaus Lampe sind zuversichtlich, dass DIC Asset das geplante Verkaufsvolumen von rund 150 Mio. Euro pro Jahr bis 2016 erreichen wird. Normalerweise wird der Großteil der Verkäufe im vierten Quartal abgeschlossen, eine gute Basis ist somit gelegt.
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MainTor-Projekt wächst aus dem Boden
Gestärkt wurde zudem das eigenkapitaleffiziente Wachstum des Fondsgeschäfts. Die bisherige Beteiligungsquote von 20 Prozent am "DIC Office Balance I-Fund" soll künftig in einem Bereich von fünf bis zehn Prozent liegen. Kurzfristig wirkt sich dies zwar mit rund einer Mio. Euro negativ auf den FFO aus, im Gegenzug dürfte aber die Eigenkapitalrentabilität des Fondsgeschäft deutlich anziehen, da die Gebühreneinnahmen unabhängig vom Fondsanteil sind. Mit einer geringeren Kapitalbindung wird somit ein eigenkapitaleffizienteres Wachstum im Fondsgeschäft erzielt. Bereits jetzt laufen die Planungen für den dritten Fonds "DIC Office Balance II". Für das laufende Jahr peilt DIC Asset ein Investitionsvolumen im Fondsbereich zwischen 150 bis 200 Mio. Euro an.
Beim Großprojekt "MainTor" verläuft der Fortschritt weiterhin planmäßig. Gestiegene Prognosen für die Verkaufserlöse gehen einher mit erhöhten Baukostenerwartungen. Der Gewinnanteil der DIC Asset liegt somit unverändert bei 45 bis 50 Mio. Euro. Bisher verlaufen die Bauarbeiten wie erhofft, wer in Frankfurt am Mainufer vorbeischaut sieht bereits die Konstruktionen für "MainTor Panorama" und die Wohngebäude weit aus dem Boden ragen. Anfang April ist DIC Asset mit ihrem Headquarter in das erste fertiggestellte Gebäude auf dem Areal, das "MainTor Primus", eingezogen. Im Fokus steht nun der WinX-Turm, ein rund 110 Meter hoher Tower mit 28 Etagen und knapp 35.000 m² Gesamtfläche. Neuigkeiten zum Mega-Projekt kommen künftig einer besonderen Bedeutung bei, schreiben die Analysten von Kepler Cheuvreux. Nach Angaben vom Bankhaus Lampe rechnet Unternehmenslenker Ulrich Höller mit einem größeren Marketingerfolg für den Turm bis Ende des ersten Quartals 2015, sodass dann auch hier mit den Bauarbeiten begonnen werden kann.
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Neubewertung läuft langsam an
Im Gesamtjahr sollen die Mieteinnahmen um knapp 16 Prozent auf 145 bis 147 Mio. Euro steigen. Die in der Branche viel beachtete Kennziffer FFO wird bei 47 bis 49 Mio. Euro erwartet, gut zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Für 2015 rechnet das Bankhaus Lampe mit 50 Mio. Euro. Mit den jüngsten Kursgewinnen kletterte die Marktkapitalisierung auf 510 Mio. Euro. Verglichen mit der für 2015 angepeilten FFO liegt der Faktor bei 10,2 und zählt zu den niedrigsten in der Branche. Gleiches gilt für den Substanzwert (Net Asset Value, NAV). In einer früheren Studie rechnen die Analysten für das laufende Jahr mit 12,80 Euro. Derzeit kostet die DIC Aktie rund 7,46 Euro. Im Vergleich zu den Branchenwerten ist der Abschlag von 42 Prozent als weit überdurchschnittlich einzustufen. Entsprechend günstig erscheint daher auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,66.
Genügend Katalysatoren für weiter steigende Kurse sind somit vorhanden. Bis zur Dividendenausschüttung dürften noch einige Investoren in den Wert einsteigen, um in den Genuss zu kommen. Erfolge bei der Vermarktung des WinX-Turms sind jederzeit zu erwarten und dürften für zusätzlichen Rückenwind sorgen. Behält das Unternehmen den strammen Wachstumskurs des ersten Quartals bei, kann auch eine Anpassung der Prognose nicht ausgeschlossen werden. Vor allem mit Blick auf die im Branchenvergleich günstige Bewertung sind höhere Kurse gerechtfertigt. Wenig überraschend sprachen Analysten zuletzt durchweg Kaufempfehlungen aus. Die ausgegebenen Kursziele liegen im Bereich zwischen acht bis zehn Euro.