von Andreas Büchler




Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis

Die Kursentwicklung vom Donnerstag spricht eine eindeutige Sprache: Nach einem steilen Rücksetzer folgte eine fast ebenso schwungvolle Erholung, die aber quasi in Sekundenschnelle wieder vollständig abverkauft wurde. Damit ist nun eindeutig klar, dass Marktteilnehmer im Bereich der Widerstandszone um 9860/9870 Punkte verstärkt Gewinne mitnehmen möchten. Dadurch wird die erst seit einer Woche laufende, ohnehin noch recht fragile Erholungsbewegung des Deutschen Aktienindex allerdings stark gefährdet.

Der bis Anfang Juni zurück reichende, im Ein-Stunden-Chart erkennbare Abwärtstrend (rote Trendlinie) könnte sich nun fortsetzen, insbesondere wenn die vor zwei Tagen noch als Kaufzone fungierende schwache Unterstützung bei 9710 Punkten nun auch noch versagt - was zu befürchten ist, wenn man sich den nachbörslichen Kursverlauf (rot markiert im unteren Chart) vor Augen führt. Dort zeigt der nach Xetra-Schluss weiter berechnete DAX einen Ausbruch nach Süden. Zwar konnte sich der Index am Dienstag schon einmal bis zum nächsten Handelstag wieder über die Unterstützung retten, doch diesmal sieht es nicht so aus, als kämen genug Käufer dafür zustande.

Das nächste Kursziel bildet in diesem Fall das Areal um 9600 Zähler (siehe oben), wo eine horizontale Haltezone und der Juni-Abwärtstrend zusammen fallen. Hier sollten sich die Kurse zumindest vorüber gehend beruhigen, und spätestens bei rund 9435/9450 Punkten trifft der Index dann auf eine stärkere Unterstützung. Dort verläuft sowohl die Untergrenze des im Sommer 2012 gestarteten Aufwärtstrends als auch die für viele Anleger wichtige 200-Tage-Linie (siehe Seite 2). Hier dürften Schnäppchenjäger wieder verstärkt zugreifen und den Kurs stabilisieren. Dazu kommt das bevor stehende Sommerloch, in dem erfahrungsgemäß nicht mit allzu starken Ausschlägen zu rechnen ist. Kein Grund also zur Panik, auch wenn vielleicht ein paar turbulente Tage bevor stehen.

Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis

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Chart 3 - Tageschart

Im übergeordneten Kursbild auf Tagesbasis bleibt auch weiterhin der steigende, bis 2012 zurück verfolgbare Kurskorridor (grün markiert) wichtig. In diesem Aufwärtstrendkanal haben die Notierungen Platz bis etwa 10.550 / 10.750 Zähler nach oben und 9400/9450 Punkte nach unten. Erst tiefere Kurse würden die Aussichten eintrüben, doch der eher überverkaufte Markt lässt dies vorerst nicht befürchten. Dazu kommt das (grau markierte) Sommerloch, in dem ohnehin nicht allzu viel passieren dürfte..

Chart 4 - Wochenchart

Im Wochenchart ergeben sich zusätzlich zu den kurzfristigen Kursbildern des Deutschen Aktienindex vor allem zwei Zusatzinformationen: Er zeigt die starke Unterstützung bei 7500/8000 Punkten, die jedoch aus heutiger Sicht noch nicht gebraucht wird. Der Abstand zur 200-Tage-Linie und die geglättete Stochastik-Kurve warnen zudem rechtzeitig vor einer massiv überkauften Marktlage. Der Stochastik-Indikator (DSSBR) ist im oberen Extrembereich angekommen, allerdings darf er in starken Trendphasen nur als zusätzliches Signal eingesetzt werden. Ist er in der roten Zone, müssen Verkaufssignale im Chart als Bestätigung dazu kommen- beispielsweise ein Ausbruch unter die 9400er-Marke. Andernfalls drohen (voreilige) Fehlsignale, da der Signalgeber sich lange im oberen Extrembereich halten kann.

Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis

Unterstützungen und Widerstände