Diese Zahl erschreckt. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Gothaer Versicherung hat kürzlich ergeben: 44 Prozent der Deutschen meinen, sie seien durch ihre Krankenversicherung gegen Berufsunfähigkeit (BU) geschützt. Dabei sind gesetzliche und private Kassen bei BU-Fällen schlicht nicht zuständig. Lediglich eine spezielle BU-Police bietet umfassende Absicherung.

Dieser Irrtum ist gravierend. Denn die Wahrscheinlichkeit, einen BU-Schutz zu benötigen, ist recht hoch. Je nach Datenquelle wird jeder vierte bis fünfte Erwerbstätige zeitweise oder dauerhaft berufsunfähig - das führt fast immer zu schweren Einkommenseinbußen. Doch wer sich um einen solchen Vertrag bemüht, tut sich oft schwer. Denn jeder Anbieter kocht sein eigenes Süppchen.

Hintergrund ist die Hoffnung, gerade jene Kunden zu bekommen, bei denen eine Berufsunfähigkeit besonders unwahrscheinlich ist. Konsequenz: Wer exakt ins Raster passt, bekommt einen extrem günstigen Vertrag. Wenn aber auch nur ein Detail abweicht, lehnt der Versicherer möglicherweise ab, schließt bestimmte BU-Risiken aus, etwa Rückenleiden oder psychische Erkrankungen. Oder die Prämie schnellt in die Höhe.

Wie groß diese Prämienunterschiede sein können, hat die unabhängige Ratingagentur Franke und Bornberg anhand eines Beispielfalls herausgefunden. Wenn ein Einzelhandelskaufmann statt zu 76 Prozent nur zu 70 Prozent im Büro arbeitet, zahlt er womöglich mehr als das Doppelte der ursprünglichen Prämie. Hintergrund: Bürotätigkeit gilt bei Versicherern als eher gesundheitsschonend.

In den Tabellen auf den Seiten 117 und 118 hat €uro anhand der Daten von Franke und Bornberg die besten Angebote für vier realistische Beispielfälle errechnet. Allerdings gilt auch hier: Selbst kleinste Abweichungen vom Beispielfall können zu großen Unterschieden führen.

Generell empfiehlt es sich, Angebote bei mehreren Versicherern einzuholen. Das zeigt eine Studie des unabhängigen Versicherungsmaklers Helge Kühl. Für die Zeitschrift "Ökotest" wertete er vor einigen Jahren mehr als 5000 Anfragen für 1100 reale Personen aus. In der ersten Runde hatte er sich an jeweils drei Anbieter gewandt. Ergebnis: Nur vier Prozent der Anträge gingen bei allen Unternehmen durch. Im Schnitt waren fünf Anläufe nötig, bis mindestens eine Offerte mit akzeptablen Preisen und Bedingungen zurückkam.

Nicht auf eigene Faust



Wichtig: Wer sich für eine BU-Police interessiert, sollte seine Anfragen nicht auf eigene Faust stellen, betont Bianca Boss, Sprecherin der Verbraucherorganisation Bund der Versicherten (BdV). Wird der Antrag abgelehnt, riskiert man, dass seine Daten im Hinweis- und Informationssystem (HIS) der Versicherungsbranche gespeichert werden. "Eine Ablehnung verringert die Erfolgsaussichten von Anträgen bei anderen Anbietern", warnt Boss.

Mit HIS machen die Versicherer Jagd auf Betrüger und sammeln Daten zur Risikoprüfung. Die Auskunftei stellt die Daten nur den Versicherern zur Verfügung, eine gesonderte Einwilligung der Betroffenen ist nicht nötig. Sachbearbeiter, die auf HIS-Einträge stoßen, prüfen Anträge besonders eingehend. Für einen HIS-Vermerk reicht bei einem Antrag für eine BU-Police schon eine Vorerkrankung wie ein Hörsturz, ein gefährlicher Beruf oder eine hohe Versicherungssumme. Boss empfiehlt, vor dem konkreten Antrag mittels anonymer Anfrage zu ermitteln, ob es überhaupt Chancen auf einen Vertrag gibt. Diese Risiko-Voranfrage kann laut Boss über Versicherungsberater und -makler gestellt werden.

Was ist beim Antrag noch zu beachten? "Sich dagegen wappnen, dass der Versicherer im Schadensfall nicht zahlen will", rät Beatrix Hüller, Fachanwältin für Versicherungsrecht, die jahrelang BU-Fälle bei einem Versicherer reguliert hat. Konkret bedeute das: "Erstens: die Antragsfragen zur Gesundheit möglichst exakt beantworten, sonst ist die Gefahr groß, dass der Versicherer mit einer Verweigerungstaktik durchkommt", sagt sie.

Zweitens: Wenn ein Vermittler den Antrag ausfüllt, können Fehler passieren, die sich später rächen. "Deshalb sollte man von dem Termin ein Gedächtnisprotokoll anfertigen und einen Zeugen dabeihaben."

Drittens hält Hüller es für ratsam, vor einem Antrag die Auskunft des Krankenversicherers einzuholen und die Akte des Hausarztes beizufügen.

Viertens: "Eine Rechtsschutzpolice bei einer anderen Gesellschaft abschließen oder einen bereits laufenden Vertrag überprüfen, ob dieser auch Versicherungsstreitigkeiten umfasst." Die Police muss vor dem BU-Abschluss mindestens ein Vierteljahr laufen und jene zehn Jahre abdecken, in denen der Versicherer wegen falscher Angaben im Antrag eine Zahlung verweigern kann.

Angesichts dieser berechtigten Skepsis fließt in unserem Test in die Bewertung des Versicherungsangebots auch das Verhalten der Versicherer bei einem Antrag auf BU-Rente ein. Franke und Bornberg hat für viele Anbieter Unternehmensratings vergeben. Bei diesen wurde auch die Regulierungspraxis bewertet. Anbieter mit einem Rating bekommen in den Tabellen einen Punkteaufschlag in der Kategorie "Rating".

Wichtig ist in den Tabellen auch die Unterscheidung zwischen Brutto- und Nettoprämie. Die Bruttoprämie beziffert, bis zu welchem Wert der fällige Beitrag im Vertragsverlauf steigen kann. Die Nettoprämie zeigt die aktuelle Beitragshöhe. Wenn der Abstand sehr groß ausfällt, ist das schlecht für den Kunden. Wie schlecht, zeigte sich zu Jahresbeginn bei der WWK. Hier gingen die Nettoprämien für laufende Verträge teilweise um fast 40 Prozent nach oben.

Laut Experten resultierten die Aufschläge aus extrem niedrigen Nettoprämien, mit denen sich die WWK in den vergangenen Jahren um Neugeschäft bemüht hatte. Die massiven Anhebungen waren nur möglich, weil die WWK ihre Bruttoprämien extrem hoch angesetzt hatte. Angesichts dieser Risiken fließt bei unserem Test die Bruttoprämie mit zwei Drittel in die entsprechende Bewertung ein, der Rest entfällt auf die Nettoprämie.

Sollte man angesichts solcher Unsicherheiten überhaupt versuchen, eine BU-Versicherung abzuschließen? Vorausgesetzt, dass man einen bezahlbaren Vertrag bekommt, sagt BdV-Sprecherin Boss klipp und klar: "An dieser Police führt kein Weg vorbei."

Was sollte jemand tun, der an untragbar hohen Prämien oder einer branchenweiten Ablehnung scheitert? Da gibt es einige Alternativen (siehe Seite 119). Sie alle bieten - wenn man eine Parallele zum Auto zieht - quasi Teilkaskolösungen mit unterschiedlichen Umfängen, während BU-Policen der Vollkaskoschutz für die Arbeitskraft sind.

So lesen Sie die Tabellen



Im Mittelpunkt dieses Tests stehen sogenannte selbstständige Berufsunfähigkeitspolicen (SBU), die nicht an andere Verträge gekoppelt sind. Wenn die Absicherung nur zusammen mit anderen Verträgen erhältlich ist, wurde die sogenannte Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung (BUZ) bewertet. Die Daten stammen von der Ratingagentur Franke und Bornberg, die Benotung ist von €uro.

Untersucht wurden Modellfälle zu vier Berufen (jeweiliger Versicherungsbeginn: 1. September 2018). Bei "Jurastudent/-in" nahmen 30 Anbieter teil, bei "Bankkaufmann/-frau" und "Selbstständige(r) -Malermeister/-in" 36 Anbieter und bei "Vertriebsleiter/-in" 38 Anbieter. Die Rahmenbedingungen der Modellfälle sind: null Prozent körperliche Tätigkeit, Endalter 67 Jahre. Lediglich bei "Selbstständige(r) Malermeister/-in" beträgt der Anteil körperlicher Tätigkeit 50 Prozent und das Endalter 65 Jahre.

In den Tabellen unten finden Sie die kompletten Ergebnisse.

Punkte für die Leistungen wurden in zwei Kategorien vergeben: für Tarif beziehungsweise Anbieter -sowie - abhängig vom Beispiel - für mindestens vier der folgenden sechs Zusatzkriterien:

Feststellungs- und Leistungsphase. Es gab Punkte, wenn im Vertrag klar geregelt ist, unter welchen Bedingungen die Berufsunfähigkeit auch zeitlich befristet anerkannt werden kann, wenn verbindliche Bearbeitungsfristen genannt sind und der Versicherte im Leistungsfall beraten wird.

Rentensteigerung im Leistungsfall. Je mehr Rente es durch eine vorteilhafte Überschussbeteiligung geben kann, desto besser.

Beruf und Lebensstellung. Die Lebensstellung gibt Auskunft über Einkommen und soziale Wertschätzung des Berufs. Wird der Versicherte auf einen anderen Job verwiesen, muss seine Lebensstellung erhalten bleiben. Exakt definiert sein muss auch die zumutbare Einkommensdifferenz zwischen aktuellem und möglichem Alternativjob. Und falls auf ein vorübergehendes Ausscheiden aus dem Beruf das endgültige Aus folgt, sollte die Lebensstellung weiterhin an den Zeitpunkt des Ausscheidens gekoppelt sein. Bei Studenten sollte der Tätigkeitsstatus eine besondere Berücksichtigung finden.

Nachversicherungsgarantie (nur bei "Student/-in", "Bankkaufmann/-frau" und "Selbstständige(r) Malermeister/-in"). Hier punkteten Versicherer, die auch ohne bestimmte Ereignisse wie Heirat, Karrieresprung oder Elternschaft und/oder ohne Fristen und Altersgrenzen nachversichern. Auch positiv bewertet: die Nachversicherungsgarantie bei Abschluss einer Berufsausbildung (einschließlich Studium).

Umorganisation (nur bei Selbstständigen). Hier gab es Punkte, wenn die Voraussetzungen für die Umorganisation von Selbstständigen genannt werden und auch die zumutbare Einkommensminderung, die bei einer Umorganisation hingenommen werden muss, exakt definiert wird. Der Versicherer sollte sich zudem an den Kosten beteiligen und Erfahrungen aus ähnlichen Fällen einbringen.

Wiedereingliederungshilfe (nicht bei Selbstständigen). Wer während seiner Berufsunfähigkeit neue Kenntnisse erwirbt und in einem anderen Beruf arbeitet, erhält weniger oder gar keine Rente mehr. Um dennoch den Anreiz für einen solchen Wechsel zu erhalten, bieten leistungsstarke Tarife eine Ersatzzahlung an - dafür gab es Zusatzpunkte.

Punktzahl Zusatzkriterien


Zu jedem Leistungspunkt wurden Punkte von null (keine Leistung) bis 100 (volle Leistung) vergeben. Diese Punkte wurden addiert und dann durch die Anzahl der Leistungspunkte dividiert.

Punktzahl Prämie


Parallel dazu wurden auf die Prämien Punkte vergeben. Die Bruttoprämie beziffert, bis zu welchem Wert die Prämie im Vertragsverlauf steigen kann. Sie ging mit zwei Drittel in die Wertung ein. Der Rest entfiel auf die Nettoprämie, die den aktuellen Wert der Prämie zeigt. Bei "Jurastudent/-in" sind nicht die aktuellen Prämienwerte abgebildet, weil die Prämien in dieser Kategorie in den meisten Fällen mit zunehmender Laufzeit zumindest zeitweise ansteigen. Deshalb haben wir hier mit den Durchschnittsprämien über die gesamte Laufzeit kalkuliert.

Für alle vier Modellfälle gilt: Die günstigste Gesamtprämie bekam jeweils 100, die teuerste jeweils null Punkte. Die Tarife dazwischen erhielten Punkte je nach Platzierung. So bekam ein Tarif, dessen Prämie exakt dem Mittelwert entsprach, 50 Punkte.

Punktzahl Rating


100 Punkte gab es, wenn Franke und Bornberg den Tarif in der Kategorie "Komfort" oder "Komfort plus" mit "hervorragend" bewertet und ein Unternehmensrating vorlag. Schlechteste Wertung war ein "gut" in der Kategorie "Basis" ohne Unternehmensrating; dafür wurden 20 Punkte vergeben (Infos, wie Franke und Bornberg wertet, unter www.franke-bornberg.de/ratings).

Gesamtpunktzahl


Die Punkte für die Bereiche "Rating", "Zusatzkriterien" und "Prämie" werden zusammengezählt und dann durch drei geteilt.

Note


100 bis 80 Punkte = sehr gut
79,99 bis 70 Punkte = gut
69,99 bis 60 Punkte = befriedigend
59,99 bis 50 Punkte = ausreichend

Die Ergebnisse des BU-Tests



Die besten Versicherungen bei Berufsunfähigkeit - Student





Die besten Versicherungen bei Berufsunfähigkeit - Bankkaufmann





Die besten Versicherungen bei Berufsunfähigkeit - Vertriebsleiter





Die besten Versicherungen bei Berufsunfähigkeit - Selbstständiger Malermeister





Alternativen zur Berufsunfähigkeits-Police: Billiger und leichter zu bekommen - aber geringerer Schutz



Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung ist die konkret ausgeübte Tätigkeit des Versicherten entscheidend. Geld gibt es normalerweise, wenn diese Tätigkeit wegen Krankheit, Verletzung oder eines Kräfteverfalls, der stärker ist als dem Lebensalter angemessen, zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausgeübt werden kann. Doch was tun, wenn diese Policen nicht zu bekommen sind - egal ob aus gesundheitlichen, beruflichen oder finanziellen Gründen? Zu den Alternativen hat die Ratingagentur Franke und Bornberg empfehlenswerte Anbieter herausgesucht.

Erwerbsunfähigkeitsversicherung



Sie zahlt erst, wenn der Versicherte gar keiner Tätigkeit mehr nachgehen kann, die auf dem Arbeitsmarkt angeboten wird. Der zuvor ausgeübte Beruf spielt keine Rolle. Selbst ein Ingenieur bekäme keine Rente aus dieser Police, wenn er noch als Pförtner arbeiten könnte. Der Schutz ist viel preiswerter als eine Berufsunfähigkeitsversicherung und ist unter anderem oft für Selbstständige geeignet. Auch für Menschen mit unbezahlter Tätigkeit wie Hausfrauen oder mit risikoreichen Berufen wie Dachdecker oder bei Vorerkrankungen ist das oft die einzige Möglichkeit der Absicherung. Nachteil: Nur wenn jemand fast gar nicht mehr arbeiten kann (weniger als drei Stunden täglich), erhält er eine Rente.

Empfehlenswerte Anbieter: AXA/DBV, Continentale, Dialog, Europa, HDI, Signal Iduna, Stuttgarter, Swiss Life (MetallRente), Volkswohl Bund, Zurich.

Schwere-Krankheiten-Versicherung



Sie wird auch Dread-Disease-Versicherung genannt und leistet bei vertraglich definierten schweren Erkrankungen (beispielsweise Krebs, Schlaganfall oder Herzinfarkt) eine vereinbarte Versicherungssumme auf einen Schlag. Psychische Leiden und Rückenerkrankungen, häufige Gründe für einen vorzeitigen Ausstieg aus dem Beruf, sind normalerweise nicht abgedeckt. Ob der Versicherte trotz seiner Erkrankung noch arbeiten kann, spielt für die Zahlung keine Rolle. Genau wie für Berufsunfähigkeitspolicen müssen Kunden auch für eine Schwere-Krankheiten-Versicherung Gesundheitsfragen beantworten. Doch die Zeitschrift "Finanztest" hat -herausgefunden, dass die Annahmerichtlinien weniger streng sind.

Empfehlenswerte Anbieter: Die Bayerische, Nürnberger, Canada Life, Gothaer, Zurich.

Privater Unfallschutz



Eine Unfallversicherung leistet im Fall einer dauernden Beeinträchtigung der körperlichen oder geistigen Leistungsfähigkeit infolge eines Unfalls. Unter "dauerhaft" verstehen die Versicherer in der Regel eine Zeitspanne von mindestens drei Jahren. Ein Bezug zur Erwerbstätigkeit besteht nicht, Beeinträchtigungen durch Krankheiten bleiben ebenfalls unberücksichtigt. Vom Grad der Invalidität nach einem Unfall hängt es ab, welchen Teil der vereinbarten Geldsumme Versicherte erhalten. Der Haken: Nicht Unfälle, sondern Krankheiten wie Depressionen oder Rückenleiden sind die wichtigsten Gründe für ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Berufsleben.

Empfehlenswerte Anbieter: GVO, Interrisk, Janitos, Stuttgarter.

Grundfähigkeitsversicherung



Sie leistet bei Verlust bestimmter Grundfähigkeiten wie Sehen, Hören, Sprechen, Gehen, Laufen oder Autofahren sowie bei Pflegebedürftigkeit. Auch der Verlust bestimmter intellektueller Fähigkeiten ist oft versichert. Aus welchen Gründen der Verlust eintritt, ist für die Rentenzahlung unerheblich. Ebenso, ob jemand durch den Verlust der Fähigkeiten noch weiterarbeiten kann oder nicht. Die Kriterien für eine Rentenzahlung sind sehr streng. Voraussetzung ist, dass der Versicherte die Fähigkeiten voraussichtlich für mindestens ein Jahr und auch meist vollständig einbüßt. Das bedeutet beispielsweise: Wer nur leichte Schwierigkeiten mit dem Sprechen hat, bekommt meist keine Rente, kann seinen Beruf vielleicht aber - gerade bei zahlreichen Kundenkontakten am Telefon - trotzdem nicht mehr ausüben.

Empfehlenswerte Anbieter: AachenMünchener, Allianz, Canada Life, Die Dortmunder, Gothaer, Nürnberger, Swiss Life, Volkswohl Bund, Zurich.

Funktionsinvaliditätsschutz



auch Multirisk-Versicherung genannt, schließt üblicherweise eine Grundfähigkeitsversicherung ein. Der Schutz ist je nach Tarif erweitert um Pflegebedürftigkeit, Unfallinvalidität, Leistungen bei schweren Erkrankungen oder Organschäden sowie im Todesfall. Die Voraussetzungen für eine Rentenzahlung sind sehr streng. Die Krankheit muss einen bestimmten Schweregrad haben. Die Versicherer verlangen meist, dass die körperlichen Beeinträchtigungen dauerhaft und nicht heilbar sind, ehe sie zahlen. Zum Teil müssen zudem mehrere Fähigkeiten gleichzeitig verloren gehen, bevor Kunden eine Rente erhalten. Gesundheitsfragen müssen Kunden auch bei der Funktionsinvaliditätsversicherung beantworten. Sie sind aber normalerweise etwas weniger umfassend als bei Berufsunfähigkeitspolicen. Trotzdem können Kunden mit Vorerkrankungen abgelehnt werden.

Manche Angebote sind nach Art einer Lebensversicherung kalkuliert. Das heißt, der Versicherer kann den Vertrag üblicherweise nicht kündigen und auch die Prämien nicht erhöhen. Überschüsse aus der Kapitalanlage senken die Prämien.

Empfehlenswerte Anbieter: Allianz, Swiss Life, Volkswohl Bund.

Bei Offerten nach Art der Sachversicherung kann der Versicherer jährlich kündigen und die Prämien erhöhen.

Empfehlenswerte Anbieter: Arag, Barmenia, Die Bayerische, BGV/Trias.