Die Dividende hat viele Gesichter: Die Deutsche Bank will für das vergangene Jahr trotz eines Milliardenverlusts 19 Cent je Aktie ausschütten - mickrig, aber ein kleines Trostpflaster für die Aktionäre, um sie angesichts der Kapitalerhöhung bei der Stange zu halten. Volkswagen zahlte den Vorzugsaktionären im Vorjahr wohl nur deshalb 17 Cent je Aktie aus, um auf einem der nächsten Aktionärstreffen deren Mitspracherecht zu verhindern. Das deutsche Aktienrecht sieht nämlich vor, dass sich Vorzugsaktien ohne Stimmrecht bei zweimaligem Dividendenausfall in Folge in Papiere mit Stimmrecht wandeln.
In den allermeisten Fällen spiegelt die Dividende aber das wider, wofür sie eigentlich gedacht ist: eine Beteiligung am Erfolg des Unternehmens. In der laufenden Dividendensaison, die Ende März beginnt, gibt es davon reichlich: Nach Berechnungen von BÖRSE ONLINE kommt es bei 366 der 518 Aktiengesellschaften, die unsere Datenbank Deutsche Aktien auflistet, zur Zahlung einer Dividende.
Knapp 61 Prozent dieser Unternehmen heben ihre Dividende an, lediglich rund 11,5 Prozent senken ihre Ausschüttung. Hier macht sich in erster Linie die in den vergangenen Jahren deutlich gestiegene Profitabilität der Firmen bemerkbar. Dadurch ist die Widerstandsfähigkeit gegen mögliche Krisen gestiegen.
Neuer Dividendenrekord
In der Summe werden allein die 160 Mitglieder der Auswahlindizes DAX, MDAX, SDAX und TecDAX für das zurückliegende Geschäftsjahr schätzungsweise rund 41,5 Milliarden Euro ausschütten - so viel wie noch nie zuvor. Rechnet man noch die Small Caps dazu, dürften in den kommenden Wochen knapp 45,9 Milliarden Euro auf die Konten der Aktionäre fließen.
Triebfeder sind die florierenden Geschäfte zahlreicher Gesellschaften. Unseren Berechnungen zufolge gelang es den 160 Indexmitgliedern im vorigen Jahr, ihre Gewinne um 29,2 Prozent auf rund 94 Milliarden Euro zu steigern - mehr als im Boomjahr 2007, als unter dem Strich ein Profit von 89,5 Milliarden Euro stand. Die 160 Konzerne, die gemessen am gemeinsamen Umsatz von rund 2,05 Billionen Euro für knapp zwei Drittel der deutschen Wirtschaftsleistung stehen, profitieren von ihrem kräftigen Export in wachstumsstarke Märkte wie die USA und die Schwellenländer. Dabei hilft auch der schwache Euro. Gegenüber dem Dollar notiert die europäische Einheitswährung nahe dem 14-Jahre-Tief.
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Renditevorsprung für Aktien
Daher können Anleger trotz des DAX-Stands von rund 12 000 Punkten und damit nahe am Rekordhoch entspannt bleiben. Die 30 Standardwerte weisen im Schnitt eine Dividendenrendite von gut 2,5 Prozent auf - der höchste Wert der vier Auswahlindizes. Zehnjährige Bundesanleihen bringen es derzeit auf gerade einmal 0,45 Prozent. Sollte es an den Märkten in den kommenden Wochen und Monaten unruhiger werden, sind Dividenden eine wichtige Kursstütze. Gerade bei Aktien, die eine überdurchschnittliche Rendite aufweisen, ist das Kursrisiko begrenzt.
Anleger sollten bei der Aktienauswahl aber nicht allein auf die Dividendenrendite achten. Anders als in der Datenbank von BÖRSE ONLINE beziehen sich die Angaben dazu in frei zugänglichen Quellen normalerweise auf in der Vergangenheit gezahlte Ausschüttungen. Viel wichtiger ist aber die Einschätzung, welche Gewinnbeteiligung künftig zu erwarten ist. Die Prognosen hängen indes von vielen Faktoren ab. "Eine hohe Dividendenrendite kann auf Schnäppchenpreise hindeuten - oder eine Warnung sein, dass ein Unternehmen die üppigen Ausschüttungen der Vergangenheit nicht dauerhaft halten kann", erklärt Christian W. Röhl, Gründer der unabhängigen Researchplattform Dividenden Adel.
Der Experte analysiert die Unternehmen daher nach weiteren Kriterien: "Wir schauen nicht nur auf die Historie, sondern analysieren das, was wir in Anlehnung an die Volkswirtschaftslehre ‚Magisches Viereck‘ der Ausschüttungsqualität nennen: Kontinuität, Payout, Rendite und Wachstum." Die Idee hinter dieser Strategie, zu der die Deutsche Bank ein passendes Zertifikat aufgelegt hat: Aktien, die solch strenge Kriterien erfüllen, entwickeln sich langfristig besser als der Gesamtmarkt.
In der Tat ist die Kursentwicklung von dividendenstarken Papieren langfristig betrachtet oft überdurchschnittlich. Die Erfahrung zeigt zudem, dass Dividendenwerte weniger stark schwanken als der Gesamtmarkt und damit die Nerven des Investors schonen. Auch BÖRSE ONLINE verfolgt bei den Einzelwerteempfehlungen einen ganzheitlichen Ansatz (siehe Seiten 3 bis 12). Ausschlaggebend ist also nicht allein die Dividendenrendite, sondern der Gesamteindruck des Unternehmens hinsichtlich Geschäftsentwicklung, Wachstumsperspektiven und Bewertung. Nur dann ist gewährleistet, dass dauerhaft genug Profit erwirtschaftet wird, um eine Dividende überhaupt ausschütten zu können.
Damit Sie zudem keinen Termin verpassen, haben wir auch für dieses Jahr wieder einen Dividendenkalender erstellt. Er enthält neben Datum und Ort der Hauptversammlung auch die Höhe der Zahlung sowie die Rendite von rund 190 Gesellschaften. Den Kalender finden Sie hier.
Dividenden sind Performance-Garant
Übrigens: Langfristig tragen auch die Dividenden selbst einen erheblichen Teil zu den Gesamterträgen eines Aktienportfolios bei. Seit dem Beginn der DAX-Berechnung Ende 1987 legte der Performance-Index mit plus 1100 Prozent etwas mehr als doppelt so stark zu wie der Kursindex, bei dem Ausschüttungen nicht angerechnet werden. Aufs Jahr gesehen konnten Anleger mit den Standardwerten inklusive Ausschüttungen durchschnittlich knapp 8,9 Prozent verdienen. Ohne Dividenden wären es nur gut 6,2 Prozent jährlich gewesen.
Auf Seite 3: Spendable Konzerne im Dax
Spendable Konzerne im Dax
Unter den 30 Mitgliedern des deutschen Leitindex zahlen voraussichtlich 24 Unternehmen für das vergangene Geschäftsjahr mehr Dividende als im Jahr zuvor. Unsere fünf Favoriten.
Von den 45,9 Milliarden Euro, welche die mehr 500 Unternehmen unserer Datenbank für deutsche Aktien voraussichtlich zahlen, kommt der Großteil in den Monaten April und Mai bei den Aktionären an. Insofern fällt mit der Hauptversammlung von Daimler traditionell der Startschuss für die heiße Phase der Dividendensaison. Dieses Mal kommen die Aktionäre des Autoherstellers am 29. März in Berlin zusammen, um über den Dividendenvorschlag von 3,25 Euro je Aktie zu entscheiden. Mit einer Dividendenrendite von fast 4,6 Prozent zählen die Schwaben zu den spendierfreudigsten DAX-Firmen. "Wir investieren weiter in die Zukunft und bieten unseren Aktionären wie gewohnt eine attraktive Dividende. Gleichzeitig drücken wir damit unsere Zuversicht aus", so Daimler-Finanzvorstand Bodo Uebber.
Weil Daimlers Konkurrent BMW das siebte Rekordjahr in Folge einfuhr und noch dazu 2016 sein 100-jähriges Bestehen feierte, soll die Dividende von 3,20 auf 3,50 Euro je Papier steigen. Damit übertrifft BMW die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten deutlich. Weniger zufrieden waren die Anleger mit der Umsatz- und Gewinnentwicklung. Allerdings zeigte sich Konzernchef Harald Krüger für 2017 vorsichtig optimistisch: "Wir streben einen leichten Zuwachs der Auslieferungen auf einen neuen Höchstwert an." Eine konkretere Prognose wird zur Bilanzpressekonferenz am 21. März erwartet (nach Redaktionsschluss).
Insgesamt erhöhen vermutlich 24 der 30 DAX-Mitglieder die Ausschüttung. Dazu gehört auch Vonovia. Der Immobilienkonzern will 1,12 Euro je Aktie für 2016 zahlen. Im Vorjahr lag die Gewinnbeteiligung bei 94 Cent. Auf Basis der aktuellen Notierungen errechnet sich eine Rendite von gut 3,4 Prozent. Vonovia hat im abgelaufenen Geschäftsjahr prächtig verdient. Dank Zukäufen kletterte die in der Branche wichtige Kenngröße, die Funds From Operations (FFO I), um ein Viertel auf 760,8 Millionen Euro. Für 2017 traut sich der Konzern eine FFO I von 830 bis 850 Millionen Euro zu. Entsprechend gehen Analysten von einer auf 1,20 Euro steigenden Dividende aus.
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Allianz zeigt sich spendabel
Seit Jahren einer der verlässlichsten Dividendenzahler im DAX ist die Allianz. In den vergangenen zehn Jahren hat der Versicherungskonzern sechsmal die Ausschüttung angehoben. Für 2016 geht es von 7,30 auf 7,60 Euro je Aktie nach oben. Auch in Zukunft sollen 50 Prozent des auf die Anteilseigner entfallenden Jahresüberschusses als Dividende gezahlt werden. Damit aber noch nicht genug: Die Allianz startet ein auf zwölf Monate angelegtes Aktienrückkaufprogramm im Umfang von bis zu drei Milliarden Euro. Das dürfte den Kurs zusätzlich stützen.
Die Lufthansa hat nach der 2014er-Nullrunde im Vorjahr wieder eine Dividende von 50 Cent je Aktie gezahlt. Diesen Betrag soll es auch für 2016 geben. Trotz höherer Kerosinpreise hat die Airline ihre Gewinnprognose erreicht: Das bereinigte operative Ergebnis landete mit 1,75 Milliarden Euro knapp unter dem Vorjahresniveau. Aufgrund der weiter gestiegenen Energiepreise und der Konkurrenz durch Billigflieger dürften künftig zwar weder beim Gewinn noch bei der Dividende große Sprünge drin sein, doch auch bei einer konstanten Ausschüttung beträgt die Rendite rund 3,3 Prozent.
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MDax: Solide zweite Börsenliga
Die Unternehmen des Index der mittelgroßen Werte begeistern Anleger seit Jahren mit hohen Kursgewinnen. Doch auch die Dividenden fallen in der zweiten Reihe ordentlich aus.
Die zweite Börsenreihe befindet sich derzeit auf Rekordjagd. Beinahe täglich markiert der MDAX eine neue Bestmarke. Rückenwind bekommen die Mittelständler durch den schwachen Euro. Dieser macht die Produkte der export-orientierten Firmen im Ausland günstiger und schiebt die Geschäfte an. Dementsprechend üppig fallen die Dividenden aus. Voraussichtlich 39 der 50 MDAX-Firmen werden ihre 2016er-Dividende erhöhen. Nur bei einem einzigen Unternehmen, beim Online-Modehändler Zalando, gehen Anleger leer aus.
Bereits seit dem Geschäftsjahr 2002 schüttet der Medienkonzern Axel Springer eine Dividende aus. Für 2016 soll die Ausschüttung nach einem - dank des florierenden Digitalgeschäfts - erfolgreichen Geschäftsjahr von 1,80 auf 1,90 Euro je Aktie erhöht werden. Das entspricht einer Rendite von knapp 3,8 Prozent.
Bei der Aareal Bank sind sogar fast 5,6 Prozent drin. Zwar sank der Gewinn des Gewerbeimmobilienfinanzierers 2016 von 355 Millionen auf 215 Millionen Euro, doch hatte ein einmaliger Sondereffekt das Ergebnis im Vorjahr in die Höhe schnellen lassen. Auf bereinigter Basis wäre das Ergebnis gestiegen. Daher soll die Dividende von 1,65 auf zwei Euro je Aktie angehoben werden. Die Ausschüttungsquote soll außerdem mittelfristig hoch bleiben, zumal die Aareal Bank mit einer harten Kernkapitalquote von zuletzt 15,7 Prozent gut dasteht.
Dass die Deutsche Pfandbriefbank ihre Aktionäre an der Einigung im Hinblick auf die Altlasten der einstigen österreichischen Krisenbank Hypo Alpe Adria teilhaben lässt, war bekannt. Die Dividende fällt mit 1,05 Euro je Aktie aber deutlich höher aus als erwartet. Auf aktuellem Kursniveau entspricht das einer Rendite von fast 9,3 Prozent. Gemessen daran gehört die Spezialbank für Immobilienfinanzierungen sowie Investitionsfinanzierungen der Öffentlichen Hand in Deutschland zu den Aktien mit der höchsten Verzinsung.
Gleich mit einer ganzen Reihe von Neuigkeiten wartete vor einigen Tagen Deutsche Euroshop auf. Der Betreiber von Einkaufszentren expandiert mit der Übernahme des Olympia Center in Brünn nach Tschechien - ein Objekt, für das im laufenden Jahr Mieteinnahmen in Höhe von 20,1 Millionen Euro erwartet werden. Das Investitionsvolumen von 382 Millionen Euro wird unter anderem durch die bereits abgeschlossene Ausgabe von 4,7 Millionen Aktien finanziert. Zulasten der Dividende geht das Geschäft aber nicht: Die Aktionäre sollen mit 1,40 Euro je Anteilschein sogar fünf Cent mehr erhalten als im Vorjahr.
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Lukrativer Börsenneuling
Zu einer Dividendenperle im MDAX könnte sich die Aktie von Innogy entwickeln. Nach der Abspaltung von Eon wird die Gruppe, die in den drei Geschäftsfeldern Erneuerbare Energien, Netz und Infrastruktur sowie Vertrieb tätig ist, erstmals eine Dividende zahlen. Für den Anfang gibt es 1,60 Euro je Aktie, entsprechend einer Rendite von knapp 4,7 Prozent. 2017 dürfe es weiter nach oben gehen. Das bereinigte Nettoergebnis, das die Grundlage für die Berechnung bildet, soll von 1,1 Milliarden auf über 1,2 Milliarden Euro steigen. "Wir haben uns vorgenommen, eine mittelfristig positive Dividendenentwicklung zu zeigen", erklärte Innogy-Chef Peter Terium.
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SDax: Kleine Werte, sportliche Renditen
Viele der Unternehmen im Small-Cap-Index lassen sich nicht lumpen und beteiligen ihre Aktionäre großzügig am geschäftlichen Erfolg. Die fünf Favoriten von BÖRSE ONLINE
Auch im SDAX finden Anleger viele Einzeltitel mit überdurchschnittlicher Dividendenrendite. Viele der Small Caps setzen stark auf den Export und profitieren daher vom Wachstum der Schwellenländer. Zudem sind viele der kleineren Unternehmen in Familienbesitz, weshalb eine Ausschüttung einen besonders hohen Stellenwert hat.
An ElringKlinger hält die Gründerfamilie Lechler noch gut 52 Prozent. Der Autozulieferer hat 2016 ein Umsatzplus von 3,3 Prozent auf knapp 1,56 Milliarden Euro erzielt. Das operative Ergebnis (Ebit) landete mit 140,4 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Für Beruhigung sorgte ein starkes Schlussquartal. Damit steigt die Spannung bezüglich der 2017er-Prognose, die am 30. März mit dem Geschäftsbericht für 2016 veröffentlicht wird. Dann dürfte auch klar sein, wie viel Dividende ElringKlinger ausschütten wird. Analysten rechnen mit 55 Cent je Aktie.
Auch bei Wüstenrot & Württembergische (W & W) müssen sich Anleger noch ein paar Tage gedulden, bis der Dividendenvorschlag feststeht. Der Versicherungskonzern will seinen Geschäftsbericht am 31. März vorlegen. Jüngst sorgte ein Gerichtsurteil für Rückenwind: Der Bundesgerichtshof (BGH) entschied, dass Kündigungen von Bausparverträgen, die über mehr als zehn Jahre als reine Sparanlage laufen, wirksam sind. "Durch die Entscheidung des BGH ist ein signifikantes Prognoserisiko für unsere Schätzungen weggefallen", erklären die Analysten von Montega.
Deutlich nach oben geht es bei der Ausschüttung von Bet-at-home. Dem SDAX-Neuling kann in puncto Rendite kein anderes Unternehmen im Index das Wasser reichen. Die 2016er-Ausschüttung von 7,50 Euro enthält eine Sonderdividende von fünf Euro je Anteilschein. "Für unser operatives Geschäft brauchen wir rund 30 Millionen Euro Cash", so Michael Quatember, Chef des Onlineanbieters von Sportwetten. "Haben wir mehr auf dem Konto, prüfen wir auch in Zukunft die Zahlung von Sonderdividenden." Da Bet-at-home eine Cashmaschine ist, dürfte es wohl noch öfter in den Kassen der Aktionäre klingeln.
Auf Seite 8:
Eindrucksvoller Turnaround
Bei Washtec mussten Aktionäre nach einem schwierigen und verlustreichen Geschäftsjahr 2011 eine Nullrunde über sich ergehen lassen. Doch seit der Rückkehr in die Gewinnzone im Folgejahr geht es auch mit der Ausschüttung wieder stetig bergauf. Für 2016 plant der Spezialist für Waschstraßensysteme und Autowaschplätze 2,10 Euro je Aktie - fast viermal so viel wie im Nachkrisenjahr 2012. Basis ist ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2016, in dem das Ergebnis je Aktie von 1,78 Euro auf 2,29 Euro und damit auf ein neues Rekordniveau kletterte.
Auch der Personaldienstleister Amadeus Fire hat das Geschäftsjahr 2016 erfolgreich abgeschlossen. Der Umsatz legte um 2,1 Prozent auf 173,3 Millionen Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebitda) erreichte 30 Millionen Euro und übertraf damit die im Oktober 2016 angehobene Prognose. Der Gewinn je Aktie kletterte von 3,53 auf 3,66 Euro. Da das Unternehmen erneut eine Vollausschüttung plant, soll auch die Dividende von 3,53 auf 3,66 Euro steigen. Daraus errechnet sich eine Rendite von 4,75 Prozent.
Auf Seite 9: TecDax - Etablierte Techwerte
TecDax: Etablierte Techwerte
Im Technologieindex erwarten Anleger überraschend hohe Dividendenrenditen. Vor allem Telekommunikationswerte stechen positiv hervor. Wo sich der Einstieg lohnt.
Obwohl Unternehmen aus Technologiebranchen üblicherweise nicht zu den klassischen Dividendenpapieren zählen, muss sich der TecDAX nicht hinter den anderen Auswahlindizes verstecken.
Immerhin 21 der 30 Indexmitglieder schütten inzwischen eine Dividende aus. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren konnten dies erst 14 Gesellschaften von sich behaupten. Bei 18 TecDAX-Firmen dürfte es 2017 aller Voraussicht nach mehr Geld geben als im vergangenen Jahr. Die durchschnittliche Dividendenrendite im Index liegt bei 1,85 Prozent.
Weit überdurchschnittliche Verzinsungen bringen im TecDAX traditionell die Aktien der Telekomkonzerne. Bei Freenet liegt die Rendite auf Basis der von 1,55 auf 1,60 Euro je Anteilschein angehobenen Ausschüttung bei rund 5,4 Prozent. Die Dividende entspricht einer Ausschüttungsquote von rund 60 Prozent des im Geschäftsjahr 2016 erwirtschafteten Free Cashflows von 341,5 Millionen Euro - ein Anstieg von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit Spannung blicken Börsianer dem 12. April entgegen. An diesem Tag will Freenet auf einem Kapitalmarkttag für Analysten und Investoren Einzelheiten zum TV-Geschäft präsentieren und die Prognose für 2017 veröffentlichen.
Branchenmitstreiter United Internet kann in Sachen Rendite zwar nicht mithalten, dennoch ist die Ausschüttung in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen. Nach 40 Cent je Aktie für das Geschäftsjahr 2014 rechnen Analysten für 2016 schon mit 80 Cent je Papier. Wie viel es am Ende genau werden, wird Konzernlenker Ralph Dommermuth wohl auf der Bilanzpressekonferenz am 23. März verkünden.
Das IT-Systemhaus Bechtle hat seine Aktionäre seit dem Börsengang im Jahr 2000 ohne Unterbrechung am Unternehmenserfolg beteiligt. Für 2016 kündigte die IT-Firma die siebte Erhöhung in Folge an: auf inzwischen 1,50 Euro je Anteilschein - zehn Cent mehr als im vergangenen Jahr. Zudem verlockend für Anteilseigner ist die Ausgabe von Gratisaktien im Verhältnis eins zu eins sowie der Start eines Aktienrückkaufprogramms.
Auf Seite 10:
Dividende seit fast 20 Jahren
Bei Pfeiffer Vacuum reicht die Dividendenhistorie sogar bis ins Jahr 1998 zurück. Zahlte der Spezialpumpenhersteller damals 29 Cent je Aktie, wird es für 2016 mit voraussichtlich 3,30 Euro je Aktie mehr als das Zehnfache geben. Das entspricht einer Rendite von gut 3,1 Prozent. Pfeiffer Vacuum hat jüngst einen Übernahmeversuch der Busch-Gruppe abgewehrt. Das Management lehnte das Angebot von 96,20 Euro je Aktie als zu niedrig ab. Früher oder später könnten neue Spekulationen aufkommen.
Bonus für die Xing-Aktionäre
Bei Xing können Anleger wegen der guten Geschäftsentwicklung wieder mit einer Sonderdividende rechnen. Zur normalen Ausschüttung von 1,37 Euro je Aktie steht ein Bonus von 1,60 Euro in Aussicht, insgesamt also 2,97 Euro je Titel. Trotz der starken Performance der Aktie - der Kurs knackte die 200-Euro-Marke - errechnet sich somit eine Rendite von rund 1,5 Prozent. In der Tat hat Xing 2016 ein starkes Schlussviertel absolviert. Dadurch kam es im Gesamtjahr zu einem Umsatzanstieg von 21 Prozent auf 148,5 Millionen Euro. Der Gewinn kletterte um rund ein Drittel auf 23,6 Millionen Euro.
Auf Seite 11:
Small Caps: Fünf Nebenwerteperlen
Das Nebenwerteuniversum bietet Dividendenfans paradiesische Zustände. Wir stellen Ihnen fünf Renditeperlen aus den hinteren Reihen des Aktienmarkts vor.
Mit den höchsten Dividenden warten traditionell die Small Caps auf. Allerdings sind zweistellige Renditen, die es in den Vorjahren noch reihenweise gab, aufgrund der Kursanstiege passé.
Mit aktuell rund 6,7 Prozent bietet die Aktie von Lang & Schwarz eine der höchsten Verzinsungen. Der Finanzdienstleister will 1,15 Euro je Aktie ausschütten. Das sind zwar 28 Cent weniger als im Vorjahr, allerdings ist das Geschäft damals auch außerordentlich gut gelaufen. Da Lang & Schwarz eine Ausschüttungsquote von 75 Prozent anpeilt, dürfte sich die Dividende auch in den kommenden Jahren parallel zu den Erträgen entwickeln. Demnach können Anleger auch für 2017 mit einer ordentlichen Dividende rechnen. "Das erste Quartal 2017 verläuft bisher nahezu auf Vorjahresniveau", teilt das Unternehmen mit.
Mit einer Rendite von fast 7,8 Prozent ist bei Publity sogar noch mehr drin. Angesichts der Umsatz- und Gewinnentwicklung 2016 steht der geplanten Ausschüttung von 2,80 Euro je Aktie nichts im Weg. Der Investor und Verwalter im Bereich deutscher Büroimmobilien hat den Umsatz von rund 23 Millionen Euro auf rund 44 Millionen Euro gesteigert. Der Jahresüberschuss lag mit 24 Millionen Euro sogar fast doppelt so hoch wie im Vorjahr. Das verwaltete Immobilienvermögen soll 2017 von drei auf fünf Milliarden Euro ausgebaut werden. Geht die Rechnung auf, winken weitere Dividendenerhöhungen.
Bei Deutsche Grundstücksauktionen steht die Höhe der 2016er-Dividende - wie bei den meisten Small Caps - noch nicht fest. Den konkreten Vorschlag will die auf die Versteigerung von Grundstücken und Immobilien spezialisierte Gesellschaft Mitte April bekannt geben. "Wir verfolgen seit Jahren eine beständige Dividendenpolitik und schütten die erwirtschafteten Gewinne im größtmöglichen Maße an unsere Aktionäre aus", ließ das Unternehmen schon vorab durchblicken. "Aufgrund der guten Objekt- und Courtageumsätze gehen wir gleichwohl davon aus, auch im 18. Jahr in Folge eine attraktive Dividende ausschütten zu können", so der Konzern. BÖRSE ONLINE rechnet mit einem Plus von 70 auf 80 Cent.
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Fantasie bei Bijou Brigitte
Auch die Anteile von Bijou Brigitte sind für Renditejäger interessant. Denn der Modeschmuckfilialist gilt seit Jahren als verlässlicher Dividendenzahler. Für 2016 gehen Analysten wegen des Gewinnrückgangs im Schnitt zwar von einer Kürzung von drei auf 2,50 Euro je Aktie aus, doch das entspricht noch immer einer Rendite von 4,3 Prozent. Für die kommenden Jahre sind aufgrund des erfolgreich verlaufenden Konzernumbaus sogar wieder Anhebungen in Sicht. In Spitzenzeiten von 2006 bis 2010 hat das Unternehmen um 6,50 Euro je Aktie gezahlt.
Stabilität bei Cenit
Beim IT-Systemhaus Cenit müssen sich Aktionäre ebenfalls noch ein wenig gedulden. Die Bekanntgabe des Dividendenvorschlags steht am 31. März an. Zuletzt ging Cenit für 2016 von einem Umsatzwachstum von fünf Prozent aus. Das operative Ergebnis (Ebit) sollte im hohen einstelligen Prozentbereich vorankommen. Insofern winkt wohl eine im Vorjahresvergleich zumindest stabile Dividende von einem Euro je Aktie, was eine Rendite von 4,8 Prozent impliziert.