Seit dem Start des Anleihenkaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) geht es für die Renditen am Anleihenmarkt weiter bergab: Die zehnjährigen Anleihen Italiens, Spaniens und Irlands markierten bereits neue Rekordtiefs. Anleger, die Wert auf regelmäßige Ausschüttungen legen, dürften vor diesem Hintergrund weiterhin verstärkt in Dividendenaktien investieren, schließlich liegen die Dividendenrenditen auf nahezu allen wichtigen Märkten weit höher als die Anleihenrenditen.

Die EZB kauft nach Aussage von Händlern zur Zeit Staatspapiere über alle Laufzeiten in kleineren Volumen. Prinzipiell seien dabei auch Käufe von Anleihen mit negativer Rendite möglich, erklärte die EZB. Dabei sei jedoch der Einlage-Zins von minus 0,20 Prozent die untere Zinsgrenze für die Notenbanker. Der negative Einlagen-Zins ist eine Art Strafgebühr auf Gelder, die Banken bei der EZB kurzfristig parken.

In der Konsequenz könnte diese Praxis der Zentralbank bedeuten, dass früher oder später alle Staatsanleihen in der Euro-Zone dieses negative Renditeniveau erreichen. Schließlich will die EZB mindestens bis September 2016 jeden Monat Anleihen für 60 Milliarden Euro kaufen. Schon jetzt ist die Rendite von Bundesanleihen mit kurzer bis mittelfristiger Laufzeit negativ.

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Oft negative Rendite

So rentieren etwa deutsche Staatspapiere mit einem Jahr Restlaufzeit aktuell bei minus 0,2 Prozent. Anleihen mit zwei Jahren Restlaufzeit kommen sogar auf minus 0,24 Prozent Rendite. Wer Bundesanleihen mit einer positiven Rendite sucht muss inzwischen zu Papieren mit mindestens acht Jahren Laufzeit greifen. Diese bringen derzeit 0,05 Prozent Rendite.

Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen liegt derzeit knapp über 0,2 Prozent, nachdem sie zuvor bereits ein Tief von 0,19 Prozent markiert hatte. Auch andere Staatsanleihen der Eurozone machen die Abwärtsbewegung mit. So erreichten etwa die Renditen der italienischen und spanischen Staatspapiere mit 1,11 und 1,07 Prozent ebenfalls neue Rekordtiefstände.

Für sicherheitsorientierte Anleger sind solche mickrigen Renditen eine dramatische Erfahrung. Ein Vermögen kann damit wohl niemand aufbauen. Schlußfolgerung: Risikoscheue Anleger müssen jetzt umdenken. Wer sein Geld vermehren will, wird wohl etwas mehr Wertschwankungen ertragen müssen - und da kommen Dividendenaktien ins Spiel. Zwar schwanken auch deren Kurse, doch hohe Dividenden bieten nicht nur regelmäßige Ausschüttungen, sondern puffern zugleich auch mögliche Kursrückgänge ab.

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Dividenden sind wohl der neue Zins

Offensichtlich entdecken bereits immer mehr Anleger den Charme der Dividendenaktien. Das zeigen unter anderem die anhaltend starken Zuflüsse in Dividendenaktien-Fonds. Besonders spannend: Trotz der anhaltenden Kursgewinne, bieten viele Aktien noch immer sehr attraktive Dividendenrenditen. So beträgt etwa im deutschen Dax-Index die durchschnittliche Dividendenrendite noch immer rund 2,3 Prozent. Sie ist also zehn Mal höher als die Rendite von Bundesanleihen. Auch die durchschnittliche Dividendenrendite der US-Aktien im Dow Jones Index liegt oberhalb von zwei Prozent. An anderen Börsen sind sogar noch höhere Renditen zu haben. Britische Aktien bringen derzeit durchschnittlich etwa 3,7 Prozent, spanische sogar fast sechs Prozent.

Diese verlockenden Werte sollten die Kurse der Dividendenaktien weiter nach oben treiben. Ohnehin schneiden bewährte Dividendenaktien langfristig besser ab, vor allem, weil die Dividende im Schnitt rund 40 Prozent zur Gesamtrendite beiträgt. Das zeigt etwa die Entwicklung des S&P 500 Dividend Aristocrats Index. Er enthält US-Unternehmen, die in den vergangenen 25 Jahren ihre Dividende kontinuierlich erhöht haben.

Der Index brachte Anlegern in den vergangenen zehn Jahren eine durchschnittliche jährliche Rendite von elf Prozent. Dagegen schaffte der normale S&P 500 im gleichen Zeitraum nur durchschnittlich 7,9 Prozent pro Jahr. Den S&P 500 Dividend Aristocrats Index gibt es inzwischen auch als ETF. Der SPDR S&P US Dividend Aristocrats UCITS ETF (ISIN IE00B6YX5D40) bildet genau diesen US-Index ab. Ein Investment in diesen ETF war in den vergangenen Jahren eine äußerst lukrative Sache. Doch künftig dürften wohl auch bei den Dividendenaktien europäische und deutsche Titel den Amerikanern die Schau stehlen.

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Neue Generation ist schlauer

Mehr als 20 Dividenden-ETFs notieren inzwischen an der Deutschen Börse. Davon enthält rund die Hälfte heimische Aktien. Die Fonds unterschei-den sich jedoch durch ihre Konzepte, nach denen sich die Zusammensetzung der Fonds bestimmt. Bei der ersten Generation der Dividenden-ETFs entschied nur die Höhe der Dividendenrendite über die Aufnahme in das Fondsportfolio. In der Finanzkrise zeigte sich, dass dies nicht unbedingt die beste Methode war.

In die Dividenden-ETFs der zweiten Generation dürfen deshalb nur noch Aktien von Unternehmen, die auch in Zukunft ordentliche Dividenden zahlen dürften. Am härtesten sind dabei die Aufnahmekriterien für die Dividend-Aristocrats- ETFs. Der SPDR-S&P-Euro-Dividend-Aristocrats-ETF etwa enthält 40 Dividendenaktien aus der Euro-Zone, bei denen in den vergangenen zehn Jahren die Dividende ohne Unterbrechung niemals reduziert oder gestrichen wurde.

Noch smarter sind die Dividenden-ETFs der dritten Generation. Bei ihnen blicken die Emittenten bzw. Index-Konstrukteure in die Zukunft. Ein interessantes Beispiel für solch einen intelligenten Dividendenaktien-ETF ist der Deka-Daxplus-Maximum-Dividend-ETF (ISIN: DE000ETFL235). Bei diesem ETF kommen 20 ausgewählte deutsche Aktien ins Portfolio - und zwar diejenigen, denen Analysten im laufenden Geschäftsjahr die höchste Dividendenrendite zutrauen oder die bereits hohe Dividenden angekündigt haben. Jeweils in Frühjahr und Herbst wird das Portfolio des ETFs nach diesen Regeln neu zusammengestellt.

Anlageuniversum für diesen ETF sind die 110 deutschen Aktien des HDax-Index, also nicht nur die Schwergwichte der deutschen Börse, sondern auch attraktive Werte aus der zweiten Reihe. Die Zusammensetzung des Deka-Daxplus-Maximum-Dividend-ETF unterscheidet sich auch deshalb markant von der des großen Bruders DAX. Größten Anteil haben im Deka-Daxplus-Maximum-Dividend-ETF die Versicherungen mit 17 Prozent.

Fast ebenso stark vertreten sind Industrie- und Telekomwerte mit jeweils gut 15 Prozent Anteil. Aktien aus den Bereichen Medien, Technologie und Automobilbau kommen auf jeweils rund zehn Prozent Gewicht. Größte Einzelposition ist derzeit die Telefonica Deutschland mit zehn Prozent Anteil, gefolgt vom Medienkonzern Axel Springer und dem schwäbischen Maschinenbauer Dürr.

In den vergangenen zwölf Monaten brachte der Deka-Daxplus-Maximum-Dividend-ETF eine Gesamtrendite von rund 30 Prozent. Das sind zwar ein paar Prozentpunkte weniger als beim Dax, doch dafür wurden Anleger beim Dividenden-ETF mit einer wesentlich niedrigeren Volatilität und regelmäßigen Ausschüttungen entschädigt. Das läßt sich durchaus als Alternative zu einer Zinsanlage auffassen.

Deka-Daxplus-Maximum-Dividend-ETF

ISIN: DE000ETFL235

Gesamtkostenquote (TER): 0,30