Erfolgreiche Unternehmen locken Anleger nicht nur mit der Chance auf steigende Aktienkurse, sie beteiligen ihre Aktionäre über Dividenden auch am Unternehmensgewinn. Für viele Anleger sind die Dividendenzahlungen inzwischen die wichtigsten Motive, sich für einen bestimmten Titel zu entscheiden. Denn die Dividendenrendite, also das Verhältnis der zu erwartenden Ausschüttung zum aktuellen Aktienkurs, liegt in sehr vielen Fällen deutlich über dem Zins für erstklassige Anleihen, der sich sehr stark dem Nullpunkt angenähert hat. Dividenden sind der neue Zins! Allein der Blick auf die DAX-Werte zeigt, dass etwa die Hälfte der Unternehmen eine Dividendenrendite - auf Basis der für 2015 erwarteten Dividendenzahlungen - zwischen drei und fünf Prozent bieten. Spitzenreiter mit rund fünf Prozent sind die Versicherer Allianz und Münchener Rück, wie die Kursseiten von Börse Online verraten.

Der britische Asset Manager Henderson Global Investors hat in einer aktuellen Untersuchung festgestellt, dass auch weiterhin mit steigenden Dividenden zu rechnen ist. Im kürzlich abgelaufenen dritten Quartal wurden den Berechnungen zufolge weltweit 288,1 Milliarden US-Dollar an die Aktionäre ausgeschüttet. Ein neuer Rekord, wie die Briten berichten. Der Zuwachs der gesamten Ausschüttungssumme gegenüber dem dritten Quartal 2013 beläuft sich auf 3,8 Prozent. Die Dividenden selbst sind um 9,7 Prozent angestiegen. Was für Anleger indes noch wichtiger ist: Für das Gesamtjahr erwartet Henderson ebenfalls einen Ausschüttungsrekord von rund 1183 Milliarden Dollar. Und 2015 sollen die Dividendenzahlungen weiter zunehmen - auf eine Gesamtsumme von etwa 1240 Milliarden Dollar.

Nach Regionen unterteilt weisen die USA den größten Anteil an den weltweiten Ausschüttungssummen auf (33%), gefolgt von Europa (19,5%) und Großbritannien (11,4%). Die Schwellenländer haben einen Anteil an den Ausschüttungen von 11%, allerdings mit zuletzt abnehmender Tendenz.

Anleger, die an den zu erwartenden Ausschüttungsrekorden partizipieren wollen, können dies ganz bequem mit Dividendenfonds. Diese Fonds sind darauf spezialisiert, jene Aktien auszuwählen, die eine hohe Dividendenrendite sowie stetige Dividendenzahlungen erwarten lassen. Den Anleger befreit das von der Mühe, den Kursverlauf der Aktien sowie die Gewinn- und Ausschüttungserwartungen für die betreffenden Unternehmen zu verfolgen und gegebenenfalls schnell handeln zu müssen. Das erledigt ein professioneller Fondsmanager für sie - und zugleich erwerben sie mit einem Fonds ein ganzes Sortiment an aussichtsreichen Dividendenwerten.

Die zurzeit besten europäischen Dividendenfonds zeichnen sich durch eine überdurchschnittliche Wertentwicklung bei einer angemessenen Volatilität und eine gewisse Stetigkeit in der Wertentwicklung aus. Gemessen wird dies an der €uro-FondsNote, die die Wertentwicklung der vergangenen vier Jahre zugrunde legt und den Anlageerfolg ebenso gegenüber dem relevanten Index misst wie auch gegenüber den konkurrierenden Fonds. Die derzeit sechs besten Fonds im Einzelnen:



1. Der Invesco Pan European Equity Income Fund erreichte in den vergangenen vier Jahren einen Wertzuwachs von 62,2 Prozent (per 31.10.2014). Sein Anlageschwerpunkt besteht aus hoch kapitalisierten europäischen Aktien, die um aussichtsreiche kleinere Werte ergänzt werden. Die größten Positionen im Fonds sind Novartis, Total, Roche, ING und Reed Elsevier. Die favorisierten Branchen sind Finanztitel (29,5%), Industriewerte (15,5%) und Konsumgüter (11,8%). Von der Ländergewichtung stechen Großbritannien (30,6%), Schweiz (13,3%) und Frankreich (12,4%) heraus.

Die weiteren Aussichten für europäische Aktien beurteilen die Analysten von Invesco sehr positiv: "Europa hat die globale Krise überwunden und kann positiv in eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft blicken", so die Kernaussage. "Europa ist die Heimat einiger der innovativsten Unternehmen der Welt, die für ihre ausgezeichneten Produkte bekannt sind und marktführende Positionen sowohl in den Industrieländern als auch in den aufstrebenden Märkten innehaben." Für Anleger besonders interessant: Viele Unternehmen seien bestens aufgestellt, um von dem erwarteten Wachstum zu profitieren. Und das Bewertungsniveau der Aktien sei noch immer attraktiv, so die Experten.

Wertentwicklung des Invesco Pan European Equity Income Fund seit Auflegung (Oktober 2006)



Quelle: Börse Online



2. Schroders hat mit dem Schroder European Equity Yield und dem Schroder European Dividend Maximiser gleich zwei Dividendenfonds unter den besten sechs. Der Equity Yield-Fonds schaffte in den vergangenen vier Jahren einen Wertzuwachs von ansehnlichen 51,4 Prozent, der Maximiser-Fonds kam auf 44,4 Prozent. Der Unterschied zwischen den Fonds besteht darin, dass der Equity Yield-Fonds ein Portfolio aus hochrentierlichen Aktien bildet, die "günstige fundamentale Aussichten mit sich bringen". Der Maximiser wiederum bildet ebenfalls ein Portfolio aus dividendenstarken Aktien, das aber zudem um ein Options-Overlay ergänzt wird. Der Fondsmanager kann hierbei je nach Markteinschätzung Kauf- oder auch Verkaufsoptionen verkaufen, um zusätzliche Prämien zu vereinnahmen. Das Anlageziel ist ein stetiger jährlicher Wertzuwachs von acht Prozent bei einer verringerten Volatilität.

In den Maximiser-Fonds haben Anleger bislang 1193 Millionen Euro investiert. Die größten Einzeltitel sind Reed Elsevier, Ageas, Legal & General, Sanofi und Eni. Die wichtigsten Branchen sind Finanztitel (29,6%), Energieaktien (12,4%) und Industriewerte (10,2%). Die größten Ländergewichte sind Großbritannien (29,1%), Frankreich (14,5%) und die Niederlande (12%).

Wertentwicklung des Schroder European Dividend Maximiser seit Auflegung (05.10.2007)



Quelle: Börse Online

Der Schroder European Equity Yield Fonds wiederum ist 222 Millionen Euro schwer und hat ebenso wie der Maximiser überwiegend in Finanztitel (29,7%), Industriewerte (10%) und Gebrauchsgüter (10%) investiert. Die größten Ländergewichte bestehen in Großbritannien (27,7%), Frankreich (12,2%) und den Niederlanden (11,7%). Die wichtigsten Einzeltitel sind ebenfalls Reed Elsevier, Ageas, Legal & General, Sanofi und Eni.

Wertentwicklung des Schroder European Equity Yield seit Auflegung (02.08.1993)



Quelle: Börse Online



3. Der First Private Euro Dividenden STAUFER, nach eigenen Angaben "der Pionier unter den europäischen Dividendenfonds", verzichtet auf Investments in Großbritannien und kam in den vergangenen vier Jahren auf einen Wertzuwachs von 51 Prozent. Der Fonds sucht mittels quantitativem Screening und anschließender Einzeltitelauswahl gezielt nach unterbewerteten Unternehmen mit einer hohen Dividendenrendite. Die so ermittelten Aktien werden in etwa gleich gewichtet, wobei der Fondsmanager auch auf eine ausgewogene Länderquote achtet. Derzeit befinden sich rund 35 Werte im Portfolio, wobei ein relativ hoher Anteil an Nebenwerten festzustellen ist. Die größten Positionen sind UPM Kymmene, Red Electrica, Orange, Enaga und Anheuser-Busch. Die wichtigsten Branchen sind Grundstoffe, Versorger und Telekommunikation (je 3,24%). In der Ländergewichtung überwiegen Deutschland (22,7%), Frankreich (22,02%) und Spanien (20,6%). Die wichtigsten Branchen sind Finanztitel (34,05%), Industriewerte (18,59%) und Verbrauchsgüter (15,05%).

Wertentwicklung des First Private Euro Dividenden STAUFER seit Auflegung (23.11.1997)



Quelle: Börse Online



4. Der fünfte Vertreter unter den Top 6 der europäischen Dividendenfonds ist der JPMorgan Europe Strategic Dividend Fund. Mit seinem "disziplinierten Bottom-up-Anlageprozess" erlangte der Fonds in den vergangenen vier Jahren einen Wertzuwachs von 47,1 Prozent. Der Fokus der Fondsmanager ist auf "dividendenstarke Aktien mit soliden Fundamentaldaten" gerichtet, denen langjährige Analysen das Potenzial für eine Outperformance bescheinigen. Der breit diversifizierte Fonds ist 2535 Millionen Euro schwer und hat zurzeit Finanztitel mit 27,2 Prozent am höchsten gewichtet. Dahinter folgen Industrie- und Energiewerte (8,5% bzw. 8,1%). Die größten Ländergewichte liegen in Großbritannien (32,3%), Frankreich (10,5%) und Deutschland (7,8%). Die größten Einzelpositionen sind Royal Dutch Shell, HSBC, Roche, BP und Total. Doch trotz der hohen Gewichtung von europäischen Blue Chips liegt der Anteil von Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 100 Milliarden Euro bei 17,56 Prozent des Portfolios. Der Fonds konzentriert sich vielmehr auf mittelgroße Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung zwischen 10 und 100 Milliarden Euro (44,59%) sowie noch geringer kapitalisierten Werten (37,85%).

Wertentwicklung des JPMorgan Europe Strategic Dividend Fund seit Auflegung (24.02.2005)



Quelle: Börse Online



5. Der Allianz European Equity Dividend schließlich konnte in den vergangenen vier Jahren mit einer Performance von 41,1 Prozent aufwarten. Der Anspruch des 2,26 Milliarden Euro schweren Fonds klingt bescheiden: Mit der Konzentration auf europäische Aktien, "die angemessene Dividendenerträge erwarten lassen", soll auf lange Sicht "Kapitalwachstum" erwirtschaftet werden. In der Realität stellt sich das hingegen deutlich besser dar: Seit Auflegung am 10.03.2009 erreichte der Allianz-Fonds einen durchschnittlichen jährlichen Wertzuwachs von 16,01 Prozent (per 31.10.2014). Zugegeben, das Timing war nicht schlecht, mitten in der Finanzkrise einen Dividendenfonds aufzulegen. Das mindert aber keineswegs den Erfolg des Fonds.

Der Allianz-Fonds hält unter den Top 6 der europäischen Dividendenfonds den größten Großbritannien-Anteil mit 43,1 Prozent, vor Frankreich (16,1%) und Deutschland (9,1%). Die wichtigsten Branchen sind Finanzwerte (26,1%) und Energietitel (16,7%) und die größten Einzelpositionen BP, Vodafone, Royal Dutch Shell, Total und GlaxoSmithKline.

Wertentwicklung des Allianz European Equity Dividend seit Auflegung (10.03.2009)



Quelle: Börse Online



Fazit: Dividendenfonds sind eine attraktive Möglichkeit, das eigene Anlageportfolio um eine renditestarke Alternative zu bereichern. Die hier vorgestellten Fondsmanager haben in der Vergangenheit bewiesen, dass Sie ihr Metier beherrschen.