Aktien oder Renten - welche Branchen werden 2015 zu den Rennern gehören? €uro fondsxpress versucht wie jedes Jahr ihnen einige aussichtsreiche Märkte vorzustellen. Fakt ist: Aktien dürften auch im neuen Jahr erste Wahl bleiben und sind weitaus attraktiver als Anleihen. Das aktuelle Niedrigzinsumfeld wird aller Voraussicht nach anhalten. Daher dürften gerade die großen Kapitalsammelstellen verstärkt zu Aktien zu greifen. Grund: "Historisch betrachtet waren Aktien gegenüber Anleihen auf Basis der laufenden Ertragskraft seit über 100 Jahren nicht mehr so attraktiv wie heute", sagt Adrian Daniel, Fondsmanager des MainFirst Absolute Return Multi Asset Fund.

Am attraktivsten sind unter Bewertungsgesichtspunkten Aktien aus Schwellenländern. Sie notieren laut Jupiter Asset Management derzeit deutlich unter ihrem langfristigen Bewertungsdurchschnitt. Es gibt auch jenseits des Bewertungsniveaus Gründe, optimistisch zu sein. "So weisen die meisten Schwellenländer mittlerweile eine Kombination aus niedriger Verschuldung, günstiger Demografie und steigendem Konsum auf, die die Grundlage für eine starke langfristige Nachfrage schaffen dürfte", sagt Ross Teverson, Head of Strategy Global Emerging Markets bei Jupiter AM. Mit Blick auf Indien zum Beispiel glaubt er etwa, dass sich die dortigen Reformen dauerhaft positiv auf die Wirtschaft und das Investitionsklima im Land auswirken werden. Eine Ausnahme ist laut Teverson vielleicht China. Eine Abschwächung des chinesischen Wirtschaftswachstums bringe sicherlich Gefahren mit sich. "Auf der anderen Seite fängt meines Erachtens das Land gerade an, sich von seinem investitionsgetriebenen Wachstumsmodell zugunsten einer stärker konsumorientierten Wirtschaft zu verabschieden. Diese Neuausrichtung halte ich in Bezug auf die langfristige Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft für unerlässlich und sollte daher viele attraktive Anlagegelegenheiten eröffnen, betont Teverson.

Auf Seite 2: Potential in Korea



"Nach dem Allzeithoch im April 2011 erfolgte in Korea ein Absturz um über 25 Prozent und seitdem geht es nun in engen Bandbreiten seit dreieinhalb Jahren seitwärts. Koreanische Titel liegen in diesem Zeitraum fast 30 Prozent hinter der Entwicklung des Asien-Pazifik-Index", sagt Ekkehard J. Wiek, Vermögensverwalter und Asien-Fondsmanager von W & M Wealth Managers in Singapur. Mit einem weiterhin robusten Wirtschaftswachstum von über drei Prozent hat laut Wiek Korea einen der höchsten Werte unter den entwickelten Industriestaaten. Den Unternehmen ermöglichte dies offensichtlich in den letzten Jahren kräftig an Substanz zuzulegen. "Das durchschnittliche Kurs-Buchwert-Verhältnis koreanischer Aktien liegt heute bei knapp eins und damit etwa 25 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. Nur in Krisenjahren wie 2008 oder 2002 lag die Bewertung noch niedriger."



Aber nicht alles Auguren blicken so optimistisch auf 2015. Janus-Vordenker Bill Gross gibt Anlegern mit auf den Weg, sich mit mageren Renditen anzufreunden. Er rät zu qualitativ hochwertigen Anlagen mit stabilen Cashflows wie etwa Staatsanleihen gut gerateten Unternehmensbonds und Aktien von wenig verschuldeten Unternehmen mit hohen Dividendenrenditen. "2015 könnten wir eine weitere Reise nach Jerusalem sehen, bei der riskantere Anlagekategorien immer weniger erstrebenswert werden", bringt Gross seine Einschätzung auf den Punkt.

Auf Seite 3: Fazit



Fazit

2015 dürfte ein eher volatiles Jahr an den großen Märkten werden. Die Bewertungen sind teilweise sportlich. Daher könnten Nischenmärkte wie Korea eine gute Wahl sein.

jk