Gold fasziniert die Menschen schon immer. Das gelbe Metall ist in der Lage, Massenhysterien auszulösen und veranlasst Menschen dazu, verrückte und bisweilen kriminelle Dinge zu tun, um in seinen Besitz zu gelangen. Laut Wikipedia wird Gold seit Jahrtausenden für rituelle Gegenstände und Schmuck sowie seit dem 6. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung in Form von Goldmünzen als Zahlungsmittel genutzt. Auch auf Anleger übt das chemische Element mit dem Zeichen Au eine magische Anziehungskraft aus. Zeichnen sich mögliche Krisen, Rezessionen oder auch nur Kursschwächen am Börsenhorizont ab, wird umgehend die Eignung von Gold als Krisenmetall wieder entdeckt.

In den vergangenen fünf Jahren hat das nicht besonders viel geholfen. Die Nachfrage nach Gold war derart schwach, dass der Preis je Feinunze von in der Spitze 1909 Dollar im August 2011 auf 1053 Dollar Ende 2015 zurückging. Seit Jahresbeginn ist das schlagartig vorbei. Der Goldpreis hat binnen vier Monaten um mehr als 20 Prozent auf rund 1300 Dollar zugelegt. Anleger fragen sich nun zu Recht, ob das ein vorübergehender Ausbruch war, oder der Beginn eines anhaltenden Aufschwungs.

Für eingefleischte Gold-Fans ist die Sache klar: Der Goldpreis kann nur weiter steigen! Dafür sorge einerseits die Knappheit von Gold und andererseits die industrielle Nachfrage sowie die Nachfrage aus Indien und Fernost, wo vor allem Goldschmuck gehortet werde. Zudem seien auch die Notenbanken auf der Käuferseite, um ihre Bestände zu erhöhen. Und last but not least die Anleger, die aus Unsicherheit über die konjunkturelle Zukunft, aus Angst vor kommenden Strafzinsen auf ihr Barvermögen oder wegen Sorgen über eine mögliche Abschaffung des 500-Euro-Scheins zur Eindämmung des Bargeldumlaufs physisches Gold erwerben und in den heimischen Tresor legen. All das wirkt sich belebend auf den Goldpreis aus, sodass auch Gold-Fonds, Gold-ETFs und Gold-Zertifikate zulegen.

Skeptiker stehen der vermeintlichen Knappheit von Gold kritischer gegenüber. Schließlich richtet diese sich stark nach dem Preis. Steigt dieser, lohnt es sich, auch schwerer zugänglich Vorkommen auszubeuten und es wird mehr Gold gefördert. Das bedeutet, dass man sich auf eine physische Verknappung von Gold - ähnlich wie bei Erdöl, dem schon vor Jahren das baldige Versiegen prophezeit wurde - besser nicht verlassen sollte. In den vergangenen Jahren hat sich andererseits gezeigt, dass die Förderungskosten noch gesenkt werden konnten. Auch das ein Zeichen dafür, dass ein baldiges Versiegen der Goldvorkommen nicht zu erwarten ist.

Die Gründe für Goldinvestments sollten daher rational gewählt werden. So taugt physisches Gold als Nervenbalsam für ängstliche oder übervorsichtige Anleger, die eine Rezession oder einen Zusammenbruch der Finanzmärkte fürchten, oder die beispielsweise der eigenen Währung nicht (mehr) trauen und glauben, über kurz oder lang mit Gold bezahlen zu müssen. Also für Menschen, die sich gegen alle Eventualitäten absichern wollen, um gegebenenfalls immer "flüssig" zu sein.

Wer Gold jedoch als Investment sieht, fährt gut mit Gold-Fonds, die in rentabel arbeitende Goldminen investieren, in Gold-Verarbeiter und eventuell auch in Goldhändler. Also möglichst Unternehmen, die ihre Betriebe gut strukturiert haben und ihre Kosten soweit gesenkt, dass sie auch auf Basis eines niedrigen Goldpreises profitabel wirtschaften können. Für Fondsmanager ist es zumindest die Herausforderung, solche Aktien zu finden, die dadurch das Potenzial zu Kursgewinnen haben.

Die besten Gold-Fonds



Um es vorweg zu nehmen: Aufgrund des stetig gefallenen Goldpreises findet sich derzeit kein Gold-Fonds, der in den vergangenen drei bis fünf Jahren zugelegt hat. Vielmehr richtet sich die Qualität von Fonds und Fondsmanager in diesem Zeitraum mehr nach der Frage, wer am wenigsten verloren hat. Einer der Kandidaten ist zum Beispiel Evy Hambro mit dem BGF World Gold Fund (ISIN: LU0055631609). Der Fonds legt weltweit mindestens zu 70 Prozent in Unternehmen an, deren Geschäftstätigkeit überwiegend den Goldbergbau umfasst. Gold oder Metalle in physischer Form kauft er indes nicht. Zurzeit ist Hambro zu 80 Prozent in Gold-Werten und zu 14 Prozent in Silber-Titeln investiert. Trotz oder gerade wegen dieser Mischung musste der Fonds in den vergangenen vier Jahren einen Wertverlust von 40 Prozent hinnehmen. Seit Jahresbeginn sieht das aber ganz anders aus: Da hat er per Ende März 60,8 Prozent im Wert zugelegt. Gemessen an der Leistung gegenüber dem Markt und der Konkurrenz ist der BGF-Fonds mit €uro-FondsNote 1 bewertet.

Note 2 trägt auch der C-QUADRAT Gold & Resources Fund (ISIN: AT0000A07HF4), der im Team aktiv gemanagt wird. Der Fonds investiert vorwiegend in Unternehmen, die im Edelmetallbereich oder anderen Rohstoffsektoren tätig sind. Zurzeit sind Gold-Aktien mit 78,5 und Silber-Aktien mit 18,5 Prozent des Fondsvermögens gewichtet. Die größten Einzelwerte sind Detour Gold Corp, Kinross Gold Corp, Lake Shore Gold Corp, Randgold Resources Ltd sowie Yamana Gold Inc. In vier Jahren hat der C-QUADRAT Gold & Resources 36,8 Prozent an Wert eingebüßt (per 31.03.16), seit Jahresbeginn andererseits aber einen 65,5-prozentigen Anstieg verbucht.

Der Stabilitas Pacific Gold+Metals (ISIN: LU0290140358) ist ebenfalls mit FondsNote 2 bewertet. Fondsmanager Martin Siegel ist als ausgewiesener Gold-Fan bekannt. Er sieht Gold als Konkurrenz zu Aktien, Anleihen und Immobilien an, wobei er Aktien und Immobilien als teuer und Anleihen als überteuert empfindet. Daher haben Gold bzw. Goldminen für ihn erste Priorität. Der Anlageschwerpunkt des Fonds liegt auf den kleineren bis mittelgroßen Goldproduzenten im pazifischen Raum, wobei durchaus auch große Marktführer sowie vereinzelt Explorationswerte beigemischt werden können. Zudem kann Siegel das Portfolio um "fundamental unterbewertete australische Basismetallproduzenten" ergänzen. In den vergangenen vier Jahren musste er dennoch einen Verlust von knapp 35 Prozent hinnehmen, seit Jahresbeginn verzeichnet er wiederum einen Zuwachs von 69,7 Prozent. Doch dabei soll es nicht bleiben. Der Gold-Fans ist überzeugt, dass unser Papiergeldsystem längerfristig nur durch eine massive Inflationierung beibehalten werden kann, was für Gold und Goldminen nach dem Preisverfall der letzten fünf Jahre für 2016 und 2017 "ein enormes Gewinnpotenzial" bedeute. Seinen Fonds wiederum sieht er für dieses Szenario als optimal positioniert an.

Wie der BGF-Fonds ist auch der DJE - Gold & Ressourcen (ISIN: LU0159550077), den Stefan Breintner von der DJE Kapital AG betreut, mit der Fondsnote 1 bewertet. Der Fonds hat seine Stärken in der geringen Volatilität. Auf Sicht von vier Jahren steht ein Wertverlust von 37 Prozent zu Buche, seit Jahresbeginn ein Zuwachs von 36,4 Prozent. "Der Investitionsschwerpunkt liegt auf Aktien von Unternehmen, die im Goldbergbau tätig sind", erklärt Breintner, wobei der Anteil reiner Goldminenaktien mindestens 30 Prozent des Fondsvolumens betragen müsse.

Der Fondsmanager kann sich damit recht weit von Gold-Investments entfernen und beispielsweise verstärkt auch auf "Gesellschaften, die im Bereich anderer primärer Ressourcen zurückgreifen, wie Basismetall-, Öl und Gas- oder Agrarrohstoffproduzenten. "Somit ermöglicht der Fonds Anlegern die Chance, am langfristigen Aufwärtstrend sowohl des Goldpreises als auch des breiten Rohstoffmarktes teilzuhaben", betont Breintner. Dabei erzeuge die Kombination der verschiedenen Bereiche einen Diversifikationseffekt, der das Risiko für den Anleger reduziere. Anhand der Top 5 in seinem Portfolio - Newmont Mining Corp., Randgold Resources Ltd. ADR, Goldcorp Inc., Anglogold Ashanti ADR und Barrick Gold Corp. - lässt sich indes erkennen, dass auch Breintner zurzeit stark auf Gold-Werte setzt.

Fazit



Die Suche nach den besten Fonds ist immer auch vom Betrachtungszeitraum abhängig. Es gibt Gold-Fonds, die in der kurzen Sicht seit Jahresbeginn noch stärker zugelegt haben als die hier vorgestellten Fonds. Allerdings hatten sie im längerfristigen Vergleich auch höhere Verluste zu verkraften. Anleger, die vom Potenzial von Gold bzw. Gold-Aktien überzeugt sind, sollten bei der Wahl "ihres Fonds" durchaus auch die längerfristigen Ergebnisse berücksichtigen, zumal wenn sie planen, längerfristig investiert zu bleiben.