Wenn die Kauflust wächst: Die Zalando-Aktie könnte deutlich steigen. Was steckt dahinter und sollten Anleger jetzt zuschlagen?

Die Deutschen sparen: 11,1 Prozent ihres verfügbaren Einkommens haben die privaten Haushalte in der ersten Jahreshälfte auf die hohe Kante gelegt. Das ist ein Prozentpunkt mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Geld für eine Shoppingtour ist bei vielen Deutschen also vorhanden. Es fehlt ein psychologischer Impuls. Im Oktober ist die Verbraucherstimmung in Deutschland den zweiten Monat in Serie gestiegen.

Das absolute Niveau ist noch immer eher niedrig, aber so hoch wie seit April 2022 nicht mehr. Die Verunsicherung durch Krisen, Kriege und gestiegene Preise sei immer noch sehr ausgeprägt, heißt es bei den Marktforschern des Nürnberg Institut für Marktentscheidungen. Eine neue Bundesregierung könnte etwa über Steuersenkungen die Kauflust stimulieren.

Zalando (WKN: ZAL111)

50% Kurschance mit der Zalando-Aktie

Selbst ohne Schwung aus der Hauptstadt dürfte mit der deutlich gesunkenen Inflation ein großer Belastungsfaktor an Gewicht verlieren. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr Menschen werden sich an das deutlich gestiegene Preisniveau gewöhnen. Ein Profiteur wachsender Konsumlaune ist Zalando. Der Online-Modehändler erwirtschaftet seinen Umsatz komplett in Europa. Deutschland ist mit rund 30 Prozent der größte Einzelmarkt und damit besonders wichtig auch für die Aktie. Das im DAX notierte Unternehmen vermeldete Anfang November steigende Konsumnachfrage und einen branchenweit starken Start in die Herbst-/Wintersaison.

Die Anzahl der aktiven Kunden stieg vom zweiten auf das dritte Quartal um eine halbe Million auf 50,3 Millionen, was als positives Signal für das Jahresfinale interpretiert werden kann. Die Zeit von Oktober bis Dezember ist auch dank des Weihnachtsgeschäfts mit einem Umsatzanteil von mehr als 30 Prozent besonders wichtig für Zalando. Wachstum verzeichnete das Unternehmen zuletzt insbesondere in den Produktkategorien Sport, Beauty und Kindermode. Zalando verkauft nicht nur Ware direkt an Konsumenten, sondern bietet seine Infrastruktur auch anderen Händlern an. Damit werden die Berliner immer mehr zu einem Dienstleister des Handels. Als europäischer Marktführer im Onlinehandel mit Bekleidung sollte Zalando auf lange Sicht vom strukturellen Wachstum des Internethandels profitieren.

Mithilfe der vielen Daten, die Kunden beim Einkauf hinterlassen, kann Zalando das Geschäft kontinuierlich verbessern. Angesichts der hohen Barmittel könnte der Vorstand sogar über eine kleine Dividendenzahlung nachdenken, was an der Börse wohl positiv aufgenommen würde. Auch ohne Hilfe aus der Politik hat die Aktie also Potenzial. Kursziel: 40€

Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der Print-Ausgabe 47 von BÖRSE ONLINE. Diese finden Sie hier

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