Liebe Anlegerinnen und Anleger,
erneut liegt einige sehr spannende Handelstage hinter uns. Exakt mit der Bestätigung des ohnehin erwarteten Wahlergebnisses in Frankreich verflog die Unsicherheit an den globalen Märkten (wieder einmal) und die wichtigsten Indizes begannen eine eindrucksvolle Rallye.
Insbesondere die europäischen Märkte bestätigten dadurch erneut, dass politische Börsen kurze Beine haben und lösten überraschend die Anfang April begonnene Konsolidierung mit einem All Zeit Hoch nach oben hin auf.
Einen großen Beitrag dafür lieferten mit Sicherheit die zuvor eingegangenen leerverkauften Positionen der "Shorties", die bei steigenden Preisen eingedeckt werden mussten, um größere Schäden zu vermeiden. Noch nicht einmal der steigende Euro, der die Exporte der europäischen Konzerne in die Nicht-EU-Länder verteuert, konnte den Höhenflug der Märkte stoppen.
Übergeordnet bestätigte sich in den vergangenen Tagen ebenfalls, dass die Indizes in erster Linie von der guten Konjunktur und den dadurch steigenden Gewinnerwartungen der Unternehmen gelenkt werden. Die existierenden geopolitische und politische Risiken hingegen sind derzeit nicht in der Lage, die Käufer über längere Zeitabschnitte hinweg von Investitionen abzuhalten.
Dies haben verschiedene positive europäische Einkaufsmanager Indizes in den vergangenen Wochen unterstützt, natürlich aber auch die Quartalszahlen der vergangenen Tage, z.B. die positive Entwicklung bei den großen deutschen Autokonzernen.
Auf Seite 2: Europäische Aktien werden zunehmend von der Nachfrage gelenkt
Europäische Aktien werden zunehmend von der Nachfrage gelenkt
Auch auf der europäischen Ebene "sagt ein Bild mehr als viele Worte" - hier der gelassene P & F Chart für den leider wenig bekannten "Euro Top 100 Index" der englischen Financial Times. Dieser Index zeigt die 100 größten europäischen Werte und umfasst dementsprechend nicht nur die Euro- Gruppe, sondern den gesamten Kontinent.
Sehr deutlich erkennen Sie den Sprung über die massive Widerstandszone bei etwa 2.700 Punkten an der positiven X-Achse im rechten Bereich. Dieser Widerstand resultiert aus dem Tief des Sommers 2015, welcher sich dann bis zum Dezember 2016 (Buchstabe C) als massiver Widerstand erwies. Anfang Januar wurde der besagte Widerstand bei 2.700 dann überwunden und die sich langsam entfaltende Verbesserung der Konjunktur deutete sich an. Diese chart-technische Entwicklung ist ein erneutes Beispiel dafür, dass breite Aktienindizes ein gutes Barometer für den zukünftigen Konjunktur- Verlauf sind. Auch hier muss jederzeit mit einer Konsolidierung und einem Test der neuen Unterstützung bei 2.700 gerechnet werden. Übergeordnet bleibt die Perspektive aber deutlich positiv und das Erreichen des bisherigen Hochs bei 3.300 ist keine Utopie, sondern das systematische Kursziel der P & F Technik.
Ein neues Verkaufssignal würde umgekehrt erst unterhalb von 2.550 Punkten ausgelöst werden. Dann müsste sogar mit einem Test der aufsteigenden Unterstützungsgeraden gerechnet werden, die heute bei 2.450.
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Bankaktien bleiben gesucht
Den Bankaktien wird nachgesagt, zu den wichtigsten Sektoren einer Volkswirtschaft zu zählen. Dies ist vor allem der großen Bedeutung von Kreditvergabe und Finanzierung von Investitionen geschuldet. Daher ist eine stabile Hausse an der Börse ohne starke Anteilnahme der wichtigen Bankaktien kaum vorstellbar.
Umso bedeutender ist es natürlich für uns Anleger, den weltweit führenden US-Bankenindex genauso gründlich wie den Sektor der konjunkturempfindlichen Transportaktien zu beobachten.
Sehr deutlich zeigt Ihnen der gelassene P & F Chart das Umdenken der Marktteilnehmer bezüglich der Bankaktien nach der US- Wahl im vergangenen November. Seither zählt der Sektor zu den relativ stärksten - trotz dem technischen Fehlausbruch bei 94 Punkten bzw. der seit Jahresbeginn vorherrschenden Seitwärtsbewegung. So lange unterhalb von 88 kein neues Verkaufssignal generiert, bzw. die Unterseite des Seitwärtstrends verletzt wird, bleibt die Welt für die Bullen in Ordnung und wir müssen uns keine Sorgen um die Marktverfassung machen. Umgekehrt wären Kurse oberhalb von 94 sehr positiv. Ein Test des Hochs bei 100 wäre dann nur eine Frage der Zeit, auch wegen der magischen Anziehungskraft der runden Zahl. Trotz der allgemeinen recht hohen Skepsis der Marktteilnehmer zeigen die wichtigen US- Banken eine gesunde Verfassung des Aktienmarktes. Auch die bedeutende relative Stärke dieses wichtigen Sektors gegenüber den anderen Sektoren zeigt deutlich, dass der Aktienmarkt von der Nachfrage gelenkt wird und die Bullen am Ball sind.
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DAX: Die Bullen führen den Ball
Die folgende Grafik zeigt Ihnen aus einer vollkommenen gelassenen Perspektive den wichtigen Punktgewinn der Bullen am ehemaligen Widerstand bei etwa 12.350 Punkten. Wieder einmal sagt ein Bild mehr als 1000 Worte.
Fast idealtypisch entwickelte sich der Kriegsschauplatz an der auch psychologisch wichtigen Marke von 12.000 Punkten zu einer wichtigen Unterstützung, nachdem dieser Widerstand im März geknackt wurde. Beschleunigt wurde die aktuell sehr positive Entwicklung nach einem typischen Fehlausbruch unter die Marke von 12.000 Punkten. Dabei bildete sich Ende April sogar ein Verkaufssignal, als sich die damals aktuelle negative 0-Spalte unter die vorhergehende schob. Prompt stoppte die Unterstützung in Form des Polaritätenwechsels bei 11.900 aber den Angriff der Bären.
Oberhalb von 12.350 Punkten bleiben die Käufer eindeutig im DAX im Vorteil. Etwas kritischer wird es erst unterhalb von 11.900. Dann wäre der Weg nach unten frei bis zur nächsten wichtigen Unterstützung bei 11.500 bzw. bis zur wichtigen positiven Unterstützungsgerade, die in einem Winkel von 45° ansteigt.
Falls Sie sich für die Philosophie der P & F Charts und die wichtige Sektoranalyse interessieren, beachten Sie bitte auch mein iBook.
Viel Erfolg mit ihren Investitionen und herzliche Grüße aus dem Rheinland,
Ihr Klaus Buhl
Klaus Buhl, Geschäftsführer der Libra Invest GmbH (www.libra-invest.de), bekennender Anhänger von Point and Figure Charts und der Philosophie des "inneren Marktes".