Die Deutschen legen in der Coronakrise immer mehr Geld auf die hohe Kante. Angesichts des Weltspartags am 30. Oktober hat die DZ Bank in einer Studie gezeigt, dass die Sparquote im zweiten Quartal dieses Jahres mit über 20 Prozent historisch hoch war. Nur: Ein Großteil der Gelder wird auf Konten hinterlegt, die entweder Zinsen nur in homöopathischer Dosis oder gar keine Zinsen mehr bieten (von Strafzinsen ganz zu schweigen). Mittlerweile liegt die Quote von Bargeld und Sichteinlagen bei 28,2 Prozent des gesamten Geldvermögens. Zum Vergleich; Vor zehn Jahren hatte die Quote noch bei rund 18 Prozent gelegen.
"Einerseits haben viele private Haushalte aus Angst vor Einkommenseinbußen durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit vorsorglich mehr gespart. Das betrifft insbesondere Anschaffungen langlebiger Konsumgüter wie Autos, die erst einmal zurückgestellt wurden. Andererseits behinderten Lockdown-Maßnahmen und Reisebeschränkungen vor allem in der ersten Hälfte des zweiten Quartals den privaten Verbrauch massiv. (…) Dass die Sparquote dermaßen stark anstieg, hängt aber auch damit zusammen, dass die Einkünfte der Privathaushalte angesichts des Ausmaßes der Corona-Krise erstaunlich stabil blieben: Verglichen mit dem zweiten Quartal 2019 fiel das verfügbare Einkommen im zweiten Quartal 2020 gerade mal 0,8 Prozent niedriger aus. Dagegen ist der Verbrauch der privaten Haushalte nominal um 11,7 Prozent eingebrochen", so die DZ Bank.
Real, also unter Berücksichtigung der Inflationsrate, verlieren die Deutschen mit dem Sparen aber Geld. Denn wenn die Preise mehr steigen als die Zinsen, wird das Geld so "weniger wert". Ein Teil der Deutschen aber scheint diesen Zusammenhang bei der Anlage zunehmend zu berücksichtigen und wendet sich den mit besseren Renditeaussichten ausgestatteten Aktien zu: "Zwar sind bisher nur knapp sieben Prozent des privaten Geldvermögens in diese Anlageform investiert, der Mittelzufluss in börsennotierte Aktien hat insgesamt aber zugenommen. Vom ersten zum zweiten Quartal 2020 stieg dieser von 11,4 Milliarden Euro auf 13 Milliarden Euro, so die DZ Bank.