Aufsteiger
In diesem Jahr ist die Bandbreite zwischen den besten und schlechtesten Aktienmärkten ungewöhnlich groß. So sind chinesische Aktien mittlerweile wieder um über 30 Prozent gestiegen, während brasilianische Titel um über 40 Prozent gefallen sind. Gut also, wenn man China in seinem Emerging-Markets-Aktienfonds hoch gewichtet hatte.
So wie zum Beispiel Fondsmanager Xavier Hovasse, der den Carmignac Emergents seit Anfang 2015 managt und chinesische Unternehmen darin mit 42 Prozent gewichtet. Allerdings ist diese Positionierung keine Ausnahme. Auch im MSCI Emerging Markets Index, dem wichtigsten Index für diese Region, sind chinesische Titel mit 38 Prozent prominent vertreten.
Indes hat Hovasse den Index und vergleichbare Fonds seit Anfang 2020 teils um 20 bis 40 Prozentpunkte hinter sich gelassen. Zwar schaut sich Hovasse auch die Länder an, in die er investiert. So mag er vor allem stabile Länder mit einer positiven Leistungsbilanz und einer starken Währung.
Wichtiger ist für ihn aber, attraktive Aktien zu finden. "Wir investieren in profitable und finanzstarke Qualitätsaktien, die über einen konjunkturellen Zyklus hinaus stark wachsen können", sagt Hovasse. Dabei ist er wählerisch und hält im Portfolio lediglich 45 bis 50 Unternehmen. Dazu zählen derzeit etwa der Autohersteller Nio, der als chinesisches Tesla gilt oder die chinesische Handelsplattform JD.com, eine Art chinesische Amazon.
Zudem möchte er den ökologischen Fußabdruck seines Portfolios gering halten und kauft daher selten Energie- und Rohstoffwerte. €uro Advisor Services belohnt die ansteigende Tendenz des Carmignac Emergents und stuft ihn für sein Rendite-Risiko-Verhältnis in den vergangenen vier Jahren auf FondsNote 2 hoch.
Absteiger
Eine andere Strategie verfolgen der iShares MSCI ACWI ETF und der Vanguard FTSE All-World ETF, die jeweils in Aktien aus den Industrie- und Schwellenländern investieren. Sie picken sich keine Aktien heraus, sondern investieren in 3000 beziehungsweise 4000 Unternehmen. Hier lautet das Motto also maximale Streuung.
Gleichwohl reüssieren die beiden weltweiten ETFs nicht in jeder Börsenlage. So hat €uro Advisor Services sie nun auf FondsNote 3 runtergestuft. Vor allem, weil andere globale Fonds in den vergangenen vier Jahren besser liefen. Darunter etwa der Comgest Growth World oder Threadneedle Global Focus Fund, die €uro Advisor Services mit FondsNote 1 einstuft.
Aufgrund ihrer breiten Streuung eignen sich der ACWI- und All-World ETF aber weiterhin gut für einen langfristigen Sparplan, der das Risiko von Enttäuschungen reduzieren dürfte.
Erstmals bewertet
Eine Zwischenstufe in punkto Streuung bilden hier sogenannte Faktor ETFs. Das zeigt sich beim iShares MSCI USA Momentum ETF, der in US-Aktien investiert. Er orientiert sich am MSCI USA Index, wählt aus dessen 619 Titeln aber gezielt 125 Titel heraus.
Nämlich jene, die in den vergangenen sechs und zwölf Monaten besser gelaufen sind als die restlichen 494 Titel im MSCI USA Index - und die künftig mutmaßlich ebenfalls besser laufen werden. Frei nach dem Motto "the trend is your friend". Dies hat in den vergangenen vier Jahren so gut funktioniert, dass €uro Advisor Services den Momentum ETF auf Anhieb mit FondsNote 1 eingestuft hat.
Nicht so gut lief es dagegen für die Value-Variante, die in 149 günstig bewertete US-Aktien investiert. Sie stieg aufgrund der schwachen Wertentwicklung nur mit FondsNote 5 ein.