Die Dividendenrenditen liegen bei zahlreichen Aktien an der deutschen Börse weiter markant über den aktuellen Renditen von Anleihen. Das gilt nicht nur für etliche Standardwerte aus dem DAX sondern beispielsweise auch für einige Vertreter aus dem MDAX, der die mittelgroßen börsennotierten Unternehmen beinhaltet.
Die Analysten bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) kommen vor diesem Hintergrund zu dem folgenden Schluss: Unter dem Gesichtspunkt der Dividenden sind Aktien relativ gesehen heute so attraktiv wie selten zuvor. Dies zeigt ein Vergleich der Dividendenrenditen mit den Renditen zehnjähriger Anleihen des Bundes oder Unternehmensanleihen mit hoher Bonität.
Der Frage, welche Ausschüttungen auch tatsächlich nachhaltig sind, geht das LBBW-Dividendenmodell nach. Dahinter steckt ein Modell mit qualitativen und quantitativen Bewertungsfaktoren zur Analyse einer nachhaltigen Dividendenausschüttung.
Investiert wird dabei nur in Werte, bei denen hohe Ausschüttungen gesichert sind. Gute Bonität, hohe Ertragskraft und solides Wachstum sind wichtige Zusatzkriterien. In das Modell fließen vergangene sowie zukünftige Ausschüttungen auf Basis der LBBW-Schätzungen ein. Die Nachhaltigkeit der Dividendenzahlungen wird durch qualitative und quantitative Bewertungsfaktoren sichergestellt. Aktienanalystenratings spielen dabei keine Rolle.
Konkret finden die folgenden Input-Faktoren Berücksichtigung: Erwartete Dividendenrendite für das Geschäftsjahr 2016. Anzahl der Dividendensenkungen von 2007 - 2016e. Anzahl der Dividendenerhöhungen von 2007 - 2016e. Durchschnittliche Dividendendeckung von 2007 - 2016e. Gewinnwachstum je Aktie von 2007 - 2016e. Schwankungen beim Gewinn je Aktie von 2007 - 2016e. S&P-Rating bzw. Z-Score als Maßstab für die Kreditqualität.
Wir haben uns die aktuelle Dividenden-Scoring-Rangliste für den MDAX angesehen und stellen auf den nächsten Seiten die fünf bestplatzierten Dividendenzahler näher vor.
Auf Seite zwei: Deutsche EuroShop
Deutsche EuroShop-Aktie
Auf Rang fünf unter den nachhaltigsten MDAX-Dividendenzahlern ist die Deutsche EuroShop zu finden. Die zu diesem Wert gehörigen Leistungsdaten lesen sich mit Kursstand vom 03. Mai wie folgt:
Name | Deutsche EuroShop |
---|---|
Dividendenrendite 2016 | 3,7 Prozent |
Kurs | 37,95 Euro |
Dividende 2016 | 1,40 Euro |
Deckung | 24 Punkte |
Rendite | 82 Punkte |
Dividendensenkungen | 100 Punkte |
Dividendenerhöhungen | 70 Punkte |
Gewinnwachstum je Aktie | 36 Punkte |
Schwankungen Gewinn je Aktie | 78 Punkte |
Rating | 72 Punkte |
Gesamt | 73,3 Punkte |
In der Top-5-Liste für den MDAX hat die Deutsche Euroshop eben erst die Aareal Bank ersetzt. Der Shoppingcenter-Investor will den Umsatz im laufenden Jahr auf 216 bis 220 Millionen Euro steigern, nachdem sich dieser Wert 2016 auf 205 Millionen Euro belief. Im kommenden Jahr strebt die Gesellschaft Einnahmen von 220 bis 224 Millionen Euro an.
Das Ergebnis vor Steuern ohne Bewertungsergebnis soll in diesem Jahr 145-148 Millionen und nächstes Jahr 154-157 Millionen Euro betragen. 2016 waren es 281,5 Millionen Euro Für das abgelaufene Geschäftsjahr haben die Hamburger eine Dividendenerhöhung um 3,7 Prozent auf 1,40 Euro je Aktie vorgeschlagen.
Eines der obersten Anlageziele der Deutsche EuroShop ist nach eigenen Angaben die Erwirtschaftung eines hohen Liquiditätsüberschusses aus der langfristigen Vermietung, der durch jährliche Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Diesen so genannten Free Cash Flow will man kontinuierlich steigern und langfristig die Dividende schrittweise erhöhen.
Diesem Anspruch ist man in den vergangenen Jahren mit steigenden Ausschüttungen auch gerecht geworden. Für die kommenden Jahre geht der Analystenkonsens von weiteren kontinuierlichen Dividendenerhöhungen aus. Für die Geschäftsjahre 2017 bis 2020 werden folgende Zahlungen vorhergesagt: 1,45 Euro, 1,50 Euro, 1,53 Euro und 1,60 Euro.
Charttechnik
Die Deutsche Euroshop-Aktie hat sich von 2009 bis 2015 relativ kontinuierlich nach oben geschraubt. Im April 2015 wurde dabei ein Rekordhoch bei 48,00 Euro markiert. Danach folgte dann aber eine Korrektur bis auf unter 36,00 Euro. Aktuell versucht der Titel auf diesem niedrigen Niveau einen Boden auszubilden. Fortschritte beim Versuch, diesen erfolgreich abzuschließen, wären dann gemacht, wenn die Notiz auf 40 Euro anziehen könnte. Denn dann wäre der mittelfristige Abwärtstrend geknackt.
Profil
Die Deutsche EuroShop ist Deutschlands einzige Aktiengesellschaft, die ausschließlich in Shoppingcenter an erstklassigen Standorten investiert. Die Unternehmensführung konzentriert sich auf Investments in qualitativ hochwertige Shoppingcenter in Innenstadtlagen und an etablierten Standorten, die das Potenzial für eine dauerhaft stabile Wertentwicklung haben. Daneben gilt die Erwirtschaftung eines hohen Liquiditätsüberschusses aus der langfristigen Vermietung der Shoppingcenter, der als jährliche Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet werden kann, als wichtiges Anlageziel.
Das MDAX-Unternehmen ist zurzeit an 21 Einkaufscentern in Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien und Ungarn beteiligt. Zum Portfolio gehören unter anderem das Main-Taunus-Zentrum bei Frankfurt, die Altmarkt-Galerie in Dresden und die Galeria Baltycka in Danzig. Der Marktwert der überwiegend in Innenstädten liegenden Center beläuft sich auf 5,1 Milliarden Euro.
Auf Seite drei: Hannover Rück
Hannover Rück-Aktie
Auf Platz vier unter den nachhaltigsten MDAX-Dividendenzahlern rangiert laut LBBW-Dividendenmodell die Aktie von Hannover Rück. Das sind die dazugehörigen Leistungsdaten:
Name | Hannover Rück |
---|---|
Dividendenrendite 2016 | 4,4 Prozent |
Kurs | 113,15 Euro |
Dividende 2016 | 5,00 Euro |
Deckung | 56 Punkte |
Rendite | 92 Punkte |
Dividendensenkungen | 33 Punkte |
Dividendenerhöhungen | 70 Punkte |
Gewinnwachstum je Aktie | 68 Punkte |
Schwankungen Gewinn je Aktie | 64 Punkte |
Rating | 94 Punkte |
Gesamt | 77,9 Punkte |
Die von Hannover Rück für 2016 vorgelegten Geschäftsjahreszahlen lagen laut LBBW im Rahmen der Markterwartungen. Die Bruttoprämien ging dabei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf 16,4 Milliarden Euro zurück und das Kapitalanlageergebnis um sieben Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Obwohl die Verwaltungsaufwendungen um drei Prozent auf 3,4 Milliarden Euro stiegen, konnte das Nettoergebnis um zwei Prozent auf 1,2 Milliarden Euro gesteigert werden.
Während das Nettoergebnis in der Personen-Rückversicherung um 13 Prozent auf 253 Millionen Euro sank, verbesserte sich die Schaden- & Unfallrückversicherung um vier Prozent auf 950 Millionen Euro. In letztgenannter Sparte machte sich das von 94,4 Prozent auf 93,7 Prozent rückläufige Verhältnis von Schaden- & Verwaltungsaufwand zu Prämien (Combined Ratio) bemerkbar, obwohl die Großschäden von 7,1 Prozent auf 8,0 Prozent zulegten. Ursache waren mit 10,1 Prozent rekordhohe Auflösungen von Schadensreserven, was den zuständigen LBBW-Analysten Werner Schirmer mit Blick auf die Qualität des Ergebnisses leicht enttäuschte.
Die Dividende für 2016 soll von 4,75 Euro auf 5,00 Euro je Aktie steigen, wobei hiervon erneut 1,50 Euro als Sonderdividende deklariert wurden. Das Management bestätigte zudem das Nettogewinn-Ziel für das laufende Gesamtjahr mit "über 1,0 Milliarde Euro". Die Hannover-Rück-Aktie ist laut Schirmer im Vergleich mit den europäischen Blue-Chip-Versicherern hoch bewertet. Gemessen an den global tätigen Rückversicherern erscheint ihm die Bewertung hingegen eher günstig zu sein.
Charttechnik
Hannover Rück hat sich nicht nur auf zuverlässiger Dividendenzahler eine gute Note verdient, sondern auch charttechnisch sieht es hier derzeit wieder gut aus. Denn nachdem der Titel nach einem zwischen 2008 und 2015 verbuchten Anstieg von 15,70 Euro auf 111,50 Euro anschließend eine Verschnaufpause eingelegt hat, scheint diese Phase inzwischen ausgestanden zu sein. Zumindest sprechen dafür neu aufgestellte Kursrekorde. Haben diese doch den mittelfristigen Abwärtstrend beendet und für eine Wiederaufnahme des langfristigen Aufwärtstrends gesorgt.
Profil
Die Hannover Rück ist mit einem Bruttoprämienvolumen von 16,4 Milliarden Euro der drittgrößte Rückversicherer der Welt. Das Unternehmen betreibt alle Sparten der Schaden- und Personen-Rückversicherung und ist mit rund 2.900 Mitarbeitern auf allen Kontinenten vertreten. Gegründet 1966, umfasst der Hannover Rück-Konzern heute mehr als 100 Tochtergesellschaften, Niederlassungen und Repräsentanzen weltweit. Das Deutschland-Geschäft wird von der Tochtergesellschaft E+S Rück betrieben. Die für die Versicherungswirtschaft wichtigen Ratingagenturen haben sowohl Hannover Rück als auch E+S Rück sehr gute Finanzkraft-Bewertungen zuerkannt: Standard & Poor's AA- "Very Strong" und A.M. Best A+ "Superior".
Auf Seite vier: Deutsche Pfandbriefbank
Deutsche Pfandbriefbank-Aktie
Den dritten Rang unter den nachhaltigsten MDAX-Dividendenzahlern nimmt im LBBW-Dividendenmodell die Aktie der Deutschen Pfandbriefbank ein. Die Leistungsdaten dieses Titels lesen sich folgendermaßen:
Name | Deutsche Pfandbriefbank |
---|---|
Dividendenrendite 2016 | 8,3 Prozent |
Kurs | 12,66 Euro |
Dividende 2016 | 1,05 Euro |
Deckung | 92 Punkte |
Rendite | 100 Punkte |
Dividendensenkungen | 100 Punkte |
Dividendenerhöhungen | 20 Punkte |
Gewinnwachstum je Aktie | 80 Punkte |
Schwankungen Gewinn je Aktie | 10 Punkte |
Rating | 37 Punkte |
Gesamt | 79,4 Punkte |
Die Deutsche Pfandbriefbank AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Vorsteuerergebnis von 301 Millionen Euro erreicht, was deutlich über dem 2015er-Wert lag. Ausschlaggebend dafür waren laut LBBW vor allem Wertaufholungen im Rahmen des HETA-Exposures (395 Millionen Euro) in Höhe von 132 Millionen Euro, die sich mit 123 Millionen Euro auf das Finanzanlageergebnis sowie neun Millionen Euro auf Auflösungen innerhalb der Risikovorsorge verteilen.
Operativ war die Entwicklung des im MDAX notierten Immobilienfinanzierers 2016 weitgehend stabil. Im laufenden Jahr strebt die Deutsche Pfandbriefbank nach wie vor einen Vorsteuergewinn von 150 bis 170 Millionen Euro an.
Die Dividende soll kräftig von 43 Cent auf 1,05 Euro je Aktie steigen. Darin enthalten ist die Sonderdividende, die der Konzern wegen der Heta-Rückzahlung angekündigt hatte. Der Dividendenvorschlag beinhaltet neben der regulären Dividende auch eine Sonderdividende aus der Auflösung von Wertkorrekturen im Zusammenhang mit Heta.
Bei der HETA handelt es sich um eine österreichische Abwicklungseinheit in Zusammenhang um Altlasten der einstigen österreichischen Krisenbank Hypo Alpe Adria. Die Hauptversammlung des MDAX-Mitglieds findet am 30. Mai 2017 statt.
Charttechnik
Die Deutsche Pfandbriefbank AG ist seit dem 16. Juli 2015 im Prime Standard des Regulierten Marktes an der FWB Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Aus charttechnischer Sicht verlief die bisherige Börsengeschichte wechselhaft. Nach dem Börsengang, der zu einem Ausgabepreis von 10,75 Euro erfolgte, ging es zunächst bergab, bis die Notiz im Februar 2016 bei 7,43 Euro einen Boden fand. In diesem Jahr hat sich nun sogar ein richtig schöner Aufwärtstrend herausgebildet. Im April gelang es dabei sogar, das kurz nach der Emission aufgestellte bisherige Rekordhoch zu überwinden und diese neue Bestmarke anschließend weiter auszubauen. Charttechnisch sieht es hier dadurch momentan gut aus.
Profil
Die pbb Deutsche Pfandbriefbank ist ein führender europäischer Finanzierer für gewerbliche Immobilieninvestitionen und öffentliche Investitionsvorhaben. Das Institut bezeichnet sich als der größte Pfandbriefemittent und als wichtiger Emittent von Covered Bonds in Europa. Der Geschäftsschwerpunkt liegt neben Deutschland auf Großbritannien, Frankreich, den nordischen Ländern und Ländern in Mittel- und Osteuropa. In diesen Kernmärkten bietet die pbb Kunden eine starke lokale Präsenz mit Expertise über alle Funktionen des Finanzierungsprozesses hinweg.
Die Deutsche Pfandbriefbank AG ist im Juni 2009 durch die Verschmelzung der beiden Pfandbriefbanken Hypo Real Estate Bank AG und DEPFA Deutsche Pfandbriefbank AG und anschließende Umfirmierung entstanden. Dem vorausgegangen war im November 2008 die Verschmelzung der Hypo Real Estate Bank International AG und der Hypo Real Estate Bank AG.
Auf Seite fünf: Talanx
Talanx-Aktie
Den zweiten Platz unter den nachhaltigsten MDAX-Dividendenzahlern hat im LBBW-Dividendenmodell die Aktie von Talanx inne. Nachfolgend die Leistungsdaten zu diesem Wert:
Name | Talanx |
---|---|
Dividendenrendite 2016 | 4,0 Prozent |
Kurs | 33,87 Euro |
Dividende 2016 | 1,35 Euro |
Deckung | 88 Punkte |
Rendite | 86 Punkte |
Dividendensenkungen | 100 Punkte |
Dividendenerhöhungen | 50 Punkte |
Gewinnwachstum je Aktie | 46 Punkte |
Schwankungen Gewinn je Aktie | 84 Punkte |
Rating | 72 Punkte |
Gesamt | 80,5 Punkte |
Der Versicherungskonzern hat 2016 vor allem dank unter Vorjahr gebliebener Großschadenbelastung, einem verbesserten Kapitalanlageergebnis sowie steuerliche Einmaleffekte das Ergebnis gesteigert. Konkret kam das Ergebnis nach Dritten um 23,6 Prozent auf 907 Millionen Euro voran.
Das Zahlenwerk kommentierend sprach die LBBW davon, das Verhältnis von Schaden- und Verwaltungsaufwand zu Prämien sei zwar zurückgegangen, jedoch nur aufgrund der gestiegenen Auflösungen von Altschadenreserven im Rückversicherungsgeschäft. Hinzu komme ein Rückgang der Katastrophenschäden um zehn Prozent, der nicht nachhaltig sei. Die regulatorische Kapitalausstattung gemäß Solvency II wird von den Analysten mit 160 (nach 172) Prozent als unterdurchschnittlich im Vergleich zu den größten deutschen und europäischen Konkurrenten eingestuft.
Talanx hat der Hauptversammlung am11.Mai vorgeschlagen, die Dividende für das Geschäftsjahr 2016 von 1,30 Euro auf 1,35 Euro je Aktie anzuheben. Das hat 2013 erstmals eine Dividende von 1,05 Euro je Aktie ausgezahlt. Seitdem wurde die Dividendenausschüttung jedes Jahr angehoben.
Auch was künftige Ausschüttungssätze angeht, ist der Analystenkonsens zuversichtlich. So rechnet man für das Geschäftsjahr 2017 mit einer Zahlung von 1,41 Euro je Anteilsschein. Für 2018 sollen dann den Schätzungen zufolge 1,46 Euro fließen, 1,50 Euro für 2019 und für 2020 sogar 1,65 Euro je Aktie.
Charttechnik
Wie bei der Pfandbriefbank ist die Börsen-Historie von Talanx noch relativ kurz. Der Börsengang erfolgte Anfang Oktober 2012 zu einem Ausgabepreis von 18,30 EUR. Verglichen damit steuert der Titel langsam eine Verdoppelung an. Auf dem Weg nach oben hat der Wert zwar auch Verschnaufpause eingelegt, aber unter dem Strich stimmt die Richtung. Frisch markierte Kursrekorde untermauern den Aufwärtstrend auch als charttechnisch intakt.
Profil
Talanx ist nach Prämieneinnahmen die drittgrößte deutsche und eine der großen europäischen Versicherungsgruppen. Das Unternehmen mit Sitz in Hannover ist in rund 150 Ländern aktiv. Die Talanx-Gruppe arbeitet als Mehrmarkenanbieter mit einem Schwerpunkt in der B2B-Versicherung. An der Spitze steht die Talanx AG, welche die Aufgaben einer Management- und Finanzholding im Konzern übernimmt, selbst jedoch nicht im Versicherungsgeschäft tätig ist. Größter Aktionär der Talanx AG ist mit 79,0 Prozent der HDI V.a.G., ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit.
Die Konzerngesellschaften arbeiten unter verschiedenen Marken. Dazu zählen HDI mit Versicherungen für Privat- und Firmenkunden sowie Industriekunden, Hannover Rück, einer der weltweit führenden Rückversicherer, die auf Bankenvertrieb spezialisierten neue leben, PB und TARGO Versicherungen sowie Ampega als Fondsanbieter und Vermögensverwalter. Der Talanx-Konzern ist tätig in den Geschäftsbereichen Industrieversicherung, Privat- und Firmenversicherung Deutschland, Privat- und Firmenversicherung International, Rückversicherung und im Bereich Vermögensverwaltung.
Auf Seite sechs: RTL Group
RTL Group-Aktie
Auf Platz eins unter den nachhaltigsten MDAX-Dividendenzahlern sonnt sich im LBBW-Dividendenmodell die Aktie der RTL Group. Mit einer Gesamtpunktzahl von 86,4 ist die Spitzenposition momentan unangefochten. Die konkreten Leistungsdaten sehen bei diesem Wert wie folgt aus:
Name | RTL Group |
---|---|
Dividendenrendite 2016 | 5,5 Prozent |
Kurs | 72,11 Euro |
Dividende 2016 | 4,00 Euro |
Deckung | 74 Punkte |
Rendite | 98 Punkte |
Dividendensenkungen | 100 Punkte |
Dividendenerhöhungen | 90 Punkte |
Gewinnwachstum je Aktie | 26 Punkte |
Schwankungen Gewinn je Aktie | 80 Punkte |
Rating | 75 Punkte |
Gesamt | 86,4 Punkte |
Europas größte Senderkette hat den Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr auch dank Beihilfe des deutschen Fernsehgeschäfts und dem Wachstum im Digitalgeschäft um 3,4 Prozent auf 6,24 Milliarden Euro gesteigert. Unter dem Strich verdiente der MDAX-Konzern im Gesamtjahr mit 720 Millionen Euro aber weniger als die 789 Millionen Euro, die im Vorjahr zu Buche standen.
Nach Einschätzung der LBBW entsprachen die Zahlen für 2016 den Erwartungen. Vor allem das robuste TV-Geschäft von RTL Deutschland sowie das dynamische Wachstum der digitalen Umsätze seien verantwortlich für das Umsatzplus von 3,4 Prozent und von 3 Prozent auf organischer Basis gewesen. Der Rückgang des Nettogewinns sei im wesentlichen höheren Steuern geschuldet. Die Analysten gehen aber von einer nur moderateren Wachstumsdynamik aus.
Den Aktionären will RTL eine stabile Dividende von insgesamt 4,00 Euro je Aktie zahlen. Die Ausschüttung setzt sich zusammen aus einer abschließenden ordentlichen Dividende von 3,00 Euro und einer im September bereits gezahlten Zwischendividende von 1,00 Euro.
Der Analystenkonsens taxiert die Dividende für das Geschäftsjahr 2017auf 4,09 Euro je Aktie. Für 2018 sehen die Prognosen eine Zahlung von 3,94 Euro vor und für 2019 von 4,07 Euro. Für 2020 beträgt die Vorhersage dann 4,36 Euro je Anteilsschein.
Charttechnik
Die Aktie der RTL Group hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten als schwankungsfreudig erwiesen. Im Zuge der TMT-Blase wurden dabei im Jahr 2000 Phantasie-Kurse von 176,40 Euro erreicht. Nachdem diese Blase dann wenig später allgemein platzte, fiel auch die Notiz von RTL stark zurück. Später kam es dann zu einer Erholung, bevor sich in den vergangenen Jahren ein Seitwärtstrend breit gemacht hat. Dieser Trend ist auch nach wie vor intakt und momentan zeichnet sich auch noch kein Ausbruch daraus ab.
Profil
Die RTL Group gehört zu den führenden europäischen Entertainment-Netzwerken. Der Konzern verfügt über 60 Fernsehsender und 31 Radiostationen und ist mit Fernsehsendungen wie Talent- und Gameshows, Dramas, Daily Soaps und Telenovelas einer der Top-Produzenten weltweit. Das Ausstrahlungsgebiet der RTL Group erstreckt sich über Deutschland, Frankreich, Belgien, die Niederlande, Luxemburg, Spanien, Ungarn und Kroatien. An vorderster Stelle stehen dabei die Fernsehsender RTL in Deutschland, M6 in Frankreich, RTL 4 in den Niederlanden und RTL-TVI in Belgien.
Die Content-Produktionsfirma des Unternehmens, FremantleMedia, produziert jährlich 8,500 Stunden an Programm. Zu den Sendungen der Produktionsfirma gehören Unterhaltungssendungen wie Deutschland sucht den Superstar, X Factor oder die tägliche Serie Gute Zeiten, Schlechte Zeiten sowie Nachrichtensendungen wie RTL Aktuell. Neben der Ausstrahlung im Fernsehen bietet die Gruppe mit der ‚Now‘-Familie auch die Möglichkeit Sendungen im Internet teilweise kostenlos, teils als Video-on-Demand Service zu sehen. Eines der wichtigsten Angebote in diesem Bereich ist in Deutschland Clipfish.de, welches auch Inhalte der BBC verfügbar macht. Auf dem Radiomarkt besetzt das Unternehmen ebenfalls international Schlüsselstellen mit Radiosendern wie Antenne Bayern in Deutschland, RTL in Frankreich oder Radio Contact in Belgien.