Stratfor ist eine jener führenden amerikanischen "Think Tanks", die die CIA, das Pentagon und das US-State Department beraten. Gegründet und geleitet wird diese Denkfabrik von George Friedman, der irgendwie die Freiheit zu besitzen scheint, auch Ungeheuerliches einfach so auszuplaudern als ob es ums Wetter oder einen Sonntagsspaziergang ginge. Zum Ukraine-Konflikt bemerkte Herr Friedman im letzten Jahr lapidar: "Russland nennt die Ereignisse Anfang des Jahres einen von den USA organisierten Staatsstreich. Und das war wirklich der offenkundigste Putsch der Geschichte […] Vor drei Jahren sagte ich in einem meiner Bücher voraus, dass sobald Russland beginnt, seine Macht zu stärken und sie zu demonstrieren, eine Krise in der Ukraine ausbrechen würde."

Friedman, der bei seinen Auftritten auch ganz freimütig einräumt, dass es schon immer das Ziel der USA gewesen sei, eine zu enge partnerschaftliche Beziehung zwischen Russland und Deutschland zu verhindern und dass man Russland "etwas verletzen" wolle, erklärt die Schandtaten der US-Politik völlig ungeniert. Wenn jedoch Sie oder ich uns unterstehen sollten, die USA als Drahtzieher des Machtwechsels in Kiew und diesen Machtwechsel gar als Putsch zu bezeichnen, würden unsere gehirngewaschenen Zeitgenossen uns schon erklären, dass der Friedensnobelpreisträger im Weißen Haus so etwas nie tun würde und niemand anderes als Putin an mehr oder weniger allem schuld ist.

Interessant wird das Ganze aus einem ganz bestimmten Grund: Im Oktober stehen in Kirgistan Parlamentswahlen an. Das Land verfügt über die einzige funktionierende Demokratie Zentralasiens. Und pflegt traditionell sehr gute Beziehungen zu Russland, von dem es auch wirtschaftlich abhängig ist. Und "zufälligerweise" erhielt die US-Botschaft in Bischkek nun auf dem Luftweg 152 Tonnen "Diplomatenpost" in zwölf Containern, die aufgrund ihrer Deklarierung von den kirgisischen Behörden nicht kontrolliert werden durften und zu denen der US-Botschafter jede Stellungnahme kategorisch verweigerte.

Ein wenig delikat ist, dass die US-Luftwaffe eine ähnliche "Diplomatenpost" nach 2013 Kiew geliefert hatte, bevor es kurz danach dann zu Unruhen und dem laut Herrn Friedman "offenkundigsten Putsch der Geschichte" kam. Sie ahnen, was ich meine. Und wenn Sie es nicht ahnen, wird es Ihnen George Friedman beizeiten erklären. Unter https://www.youtube.com/watch?v=oaL5wCY99l8 können Sie sich ein Bild von Washingtons Denkweise machen. Danach werden Sie sich mit der Frage zu beschäftigen haben, wessen Interessen Brüssel und Berlin eigentlich vertreten. Und auch mit der Frage, warum unsere Presse eigentlich etwas gegen den Titel Lügenpresse einzuwenden hat. Denn das uns von ihr übermittelte Bild des USA hat mit den Ausführungen des Chefs eines der einflussreichsten US-Think Tanks so rein gar nichts gemein.

Jeden ihrer zahllosen Kriege haben die USA mit einer Lüge begonnen, die Völker gegeneinander aufgehetzt und im "Idealfall" auf beiden Seiten mit Waffen versorgt. Man mag über DIE LINKE denken, wie man will. Aber Gregor Gysi und Oskar Lafontaine - und das ist ein Armutszeugnis für unser Parlament - sind leider die Einzigen, die das auszusprechen wagen. Hier der Klartext von Oskar Lafontaine: https://www.youtube.com/watch?v=0QU-9Itneog.

Niemand anderes als die Kanzlerin wäre hier in der Pflicht. Aber sie schweigt. Österreich hat zumindest bei einem anderen Thema gestern Flagge gezeigt. Und Klage gegen die "NSA/BND-Connection" und deren illegale Abhöraktionen des Alpenrepublik eingereicht. Lob!

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Zinsen: Es riecht nach Wende

Warum Depressionen mittlerweile auf dem besten Weg sind, zur Volkskrankheit Nummer 1 aufzusteigen, ist mir schleierhaft. Allein der Blick auf die täglichen Nachrichten oder in die Tageszeitungen löst bei mir bisweilen Heiterkeit aus, bis das Zwerchfell schmerzt. Mein heimlicher Favorit unter den Spaßvögeln ist Brüssel. Gestern beispielsweise haben die Ulknudeln von der EU-Kommission die Wachstumsprognose für 2015 angehoben. Begründet wurde das u. a. damit, dass einige Länder sich nicht so strikt an ihre Sparvorgaben gehalten haben. Mal auf einen einfachen Nenner gebracht, bedeutet das: Die Wirtschaft ist gewachsen, weil ein paar Staaten nicht das getan haben, was Brüssel von ihnen verlangt. Und man scheut sich nicht einmal, dass dann auch noch stolz als Erfolg zu präsentieren.

Vor allem den Griechen muss Brüssels Statement wie ein Schlag in die Magengrube vorgekommen sein. Ob es Brüssel gelingt, dem Land eine weitere Tranche des "Rettungspakets" aufs Auge zu drücken oder nicht, ist letztlich egal; die Insolvenz des Landes ist nicht abzuwenden. Und dann tut sich zur "Alternativlosigkeit" dann plötzlich eben doch eine Alternative auf, wenn auch für die Geberländer keine erfreuliche. Genau das scheinen die Anleger an den Rentenmärkten jetzt zu verstehen beginnen.



Quelle: www.secretz-online.de

Jedem Charttechniker dürfte beim Anblick dieses Charts das Herz aufgehen. Denn einen perfekteren Trendkanal als diesen hier kann es kaum geben. Seit dem Hoch von 1,64 Prozent Anfang Januar 2014 ist die Umlaufrendite in einem atemberaubenden, schmalen Trendkanal bis auf das Tief von 0,05 Prozent gefallen. Nicht minder beeindruckend verlief aber auch der vor gut zwei Wochen gestartete Ausbruch aus diesem Kurskorridor, bei dem sich die Rendite mehr als versiebenfachte. Das darf man ruhig spektakulär nennen. Und der Verlauf des 20 Tage-Momentums bestätigt das auch.

Dass hier etwas wirklich nicht Alltägliches vor sich geht, erkennen Sie aber auch noch an einem anderen Umstand. Normalerweise reagieren die Festverzinslichen auf Kursverluste am Aktienmarkt mit nachgebenden Renditen, da Kapital in sie hineinfließt. Momentan scheint dieses traditionelle Reaktionsmuster der Anleger aber ausgehebelt zu sein.

Dass die EZB ihre großvolumigen Anleihekäufe unverändert fortsetzt, vermag den Rentenmarkt offensichtlich auch nicht zu beruhigen. Was hier durchexerziert wird, ist zum einen der Grexit, der den deutschen Staatskassen erhebliche Kosten bescheren würde. Und zum anderen die Furcht vor dem ungewissen Ausgang der morgigen Unterhauswahlen in Großbritannien, die bei einem Wahlsieg David Camerons in einen Volksentscheid der Briten über den Verbleib in der EU einmünden.

Gründe genug, um den Lesern meines konservativ ausgerichteten Börsendienstes Secretz (www.secretz-online.de) am vergangenen Sonntag den Einstieg in ein defensiv gehebeltes Faktorzertifikat auf den Bund-Future zu raten. Im DAX hatten wir dort bereits am 19. April einen Put empfohlen, der gestern auf Kaufkurs ausgestoppt und heute Früh zurückgekauft wurde. Mit engem Stopp natürlich. Verluste soweit wie irgend möglich auszubremsen, ist an den Börsen nun schon mal die halbe Miete.

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TecDAX: Bereit halten

Anders als beim DAX ist es beim TecDAX viel häufiger, dass sich eine Aktie einmal verdoppelt. Oder auch halbiert. Der Index ist eben einfach etwas flotter getaktet, um es einmal so auszudrücken. BB Biotech beispielsweise hatte ich zu 134,50 Euro empfohlen. Ausgestoppt wurden wir bei 280 Euro. Bei Dialog Semiconductor erfolgte der Einstieg bei 14,31 Euro. Schauen Sie einmal nach, wo die Aktie heute notiert. Oder Nemetschek, gekauft zu 29,62 Euro, gestern bei über 109 Euro. Auf der Shortseite beispielsweise QSC, zum Verkauf gestellt bei 4,09, gestern bei 1,82 Euro. Oder SMA Solar, als Put empfohlen zu 31,95, gestern bei 13,64 Euro. Keine Frage, das sind die von mir herausgepickten "Highlights". Aber mit einer aktuellen Trefferquote meiner Long- und Shortsignale auf die 30 TecDAX-Aktien von 28 aus 30 (93,33 Prozent) braucht sich auch die Gesamtperformance vor nichts und niemandem zu verstecken. Diese Art von Tradings finden Sie im Kapitalschutz-Brief (www.kapitalschutz-brief.de).



Quelle: www.kapitalschutz-brief.de

Für Anleger, die ausschließlich den Index traden wollen, zeichnet sich nun aber ebenfalls eine neue Chance ab. Der im Oktober 2014 gestartete Haussetrend wurde im März nach unten durchbrochen, das Momentum verblieb aber über 100, was gegen einen Short-Einstieg sprach. Nun liegt dieser Indikator aber unterhalb dieser Entscheidungslinie. Charttechnisch betrachtet, sind Sie (im Rahmen des an der Börse Möglichen) mit Puts auf der "sicheren Seite" , sobald der Index unter 1.550 schließt.

Viel Erfolg und beste Grüße!

Axel Retz

Axel Retz ist seit über 25 Jahren als Chefredakteur von Börsenmagazinen und Börsendiensten tätig und betreibt die Portale www.private-profits.de und www.moneyversum.de .

Axel Retz ist seit über 25 Jahren als Chefredakteur von Börsenmagazinen und Börsendiensten tätig und betreibt die Portale www.private-profits.de und www.moneyversum.de .