Digitale Plattformen sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Oder andersherum ausgedrückt: Die Betreiber sind die Gewinner des 21. Jahrhunderts.
Ein Blick auf den Sektor zeigt, dass diese These nicht abwegig ist. "Onlineplattformen gehören inzwischen weltweit zu den wertvollsten Unternehmen", sagt Tech-Experte Thomas Rappold. So sind die Big-Techs Apple, Microsoft und Amazon allesamt mit mehr als einer Billion Dollar an der Börse bewertet.
Ein Musterbeispiel in Sachen Plattformstrategie ist Spitzenreiter Apple. Dessen Erfolg basiert nämlich nicht nur auf seinen Kassenschlagern iPhone und iPad, das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren auch eine der wertvollsten App-Plattformen geschaffen. "Apple erzielt mit seinen digitalen Services eine Marge von über 60 Prozent, das ist deutlich mehr als die 35 Prozent im Hardwaresegment", erläutert Rappold.
An Gewinnen mangelt es aber auch bei vielen anderen Plattformbetreibern nicht. Die Suchmaschine Baidu wirft eine operative Marge von 40 Prozent ab, Facebook 37 Prozent.
Big Player dominieren
Die hohe Profitabilität in der Branche ist unter anderem der führenden Marktstellung geschuldet. Auch wenn sich noch unzählige kleine Wettbewerber nebenher tummeln, das Gros der Umsätze und Gewinne verteilt sich zumeist auf die Big Player. "Damit ein Plattformunternehmen einen Markt beherrschen kann, braucht es proprietäre Technologien, ein großes Netzwerk, Skaleneffekte sowie eine starke Marke", erklärt Fachmann Rappold. Alles Faktoren, die Apple und Co für sich verbuchen können.
Um die Plattformgewinner aus dem boomenden Technologiesektor herauszufiltern, wur- de jüngst der Solactive Smart Platform Economy Index ins Leben gerufen. Dass es sich lohnen kann, innerhalb der Tech-Szene zu differenzieren, zeigt ein Blick auf das Backtesting. In den vergangenen fünf Jahren hätte das Strategiebarometer eine Outperformance gegenüber dem Nasdaq 100 von stolzen 170 Prozent erzielt.
Um am Erfolg des 25 Mitglieder starken Index teilzunehmen, hat die Bank Vontobel ein Open-end-Indexzertifikat (ISIN: DE 000 VQ1 1SP 4) emittiert. Dieses bildet den Basiswert ab, abzüglich einer jährlichen Gebühr von 1,5 Prozent.
Top-Positionen sind Baidu, Meituan und Tencent Holdings (China), Mercadolibre (Argentinien), Paypal und Ebay (USA). 55 Prozent der Firmen sind aus den USA, 28 Prozent aus China, der Rest aus Argentinien, Südkorea, Indien und Europa. Es gibt keine Devisensicherung. Die Titel bieten große Chancen, aber wegen des ambitionierten Kursniveaus sind auch starke Rückschläge möglich.