Seit inzwischen fast einem Jahr wird die Aktie von Netflix in einer Seitwärtsspanne zwischen etwa 460 und 590 Dollar (exakt 593,29 Dollar, dem Allzeithoch vom 20. Januar) gehandelt. Seit dem Rücksetzer von Mitte April hat es sich der Anteilsschein des Streaming-Dienstes dabei in der unteren Hälfte dieser Range eingerichtet und dabei auch die 200-Tage-Linie preisgegeben. Der Gleitende Durchschnitt sorgt zusammen mit der mittelfristig bedeutenden 55-Tage-Linie um 513/515 Dollar für einen massiven Widerstand. Erst darüber könnten wieder die Bullen das Kommando übernehmen. Ob das kurzfristig gelingt, sei dahin gestellt. Für spekulativ orientierte Anleger dient die Netflix-Aktie jedenfalls weiterhin als sehr gute Basis, um eine Inliner-Position zu eröffnen.
Unter den 25 im zweiten Quartal auslaufenden Scheinen bietet ein knappes Dutzend eine Gewinnmöglichkeit von mindestens 50 Prozent. Dabei liegen sämtliche untere Schwellen bei maximal 450 Dollar, womit die 460er-Unterstützung den notwemdigen Schutz bietet und die Schwelle erst mit einem Elfmonatstief verletzt wäre. Zeitlich näher liegen einige der verfügbaren oberen Schwellen, die bis 550 Dollar hinab reichen. Am attraktivsten ist aber ohnehin ein Schein, der eine obere Schwelle bei 600 Dollar aufweist. Bleibt die Netflix-Aktie bis zum 20. August innerhalb der Spanne zwischen 450,00 und 600,00 Dollar, dann wird der Schein in diesen zweieinhalb Monaten um 81 Prozent zulegen. Wegen der kurzen Restlaufzeit entspräche das einer Pro-Anno-Rendite von bereits deutlich über 1000 Prozent, die natürlich nicht ohne entsprechende Risiken zu haben ist, die sich im Extremfall zu einem Totalverlust auftümen können. Um einen solchen zu vermeiden, kann ein sinnvolles Stop-loss-Management helfen. Nach oben würde es gefährlich, wenn die Netflix-Aktie das Dreimonatshoch 563,56 Dollar überwindet, wonach es zurzeit aber nicht aussieht. Daher konzentrieren wir uns zunächst auf die untere Schwelle. Idealer Weise hält bereits die im Mai etablierte waagrechte Unterstützungszone im 478er-Bereich Stand. Auch das Elfmonatstief auf Schlusskursbasis bei knapp 467 Dollar stellt eine gute Orientierung dar. Bezogen auf den seit gut einem Monat gehandelten Netflix-Inliner wird ein erster Stopp bei 2,25 Euro platziert, der damit deutlich unter seinem bisherigen Tief liegt. Das Verlustrisiko sollte damit schon einmal auf 59 Prozent begrenzt sein, also deutlich weniger, als zu gewinnen ist. Zudem wird der Stopp mit steigendem Zeitwert angehoben, was dann an dieser Stelle kommuniziert werden wird.
Eine Stoppkursanhebung ist erneut möglich beim in BÖRSE ONLINE 20/21 vorgestellten Facebook-Inliner SD5 UW4. Der Schein liegt bei plus 15 Prozent und weist innerhalb der Range 280/360 Dollar bis August ein Zusatzpotenzial von 155 Prozent auf. Der Stop loss steigt von 1,75 auf 2,00 Euro.
Name | Netflix-Inliner |
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WKN | SD5UYL |
Aktueller Kurs | 5,34 € / 5,49 € |
Schwellen | 450,00 $ / 600,00 $ |
Laufzeit | 20.08.21 |
Stoppkurs | 2,25 € |
Zielkurs | 10,00 € |
Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.
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