Ziemlich genau ein Jahr ist es her. Im Februar 2020 versetzte das Coronavirus die Aktienmärkte in Panik. Das tägliche Leben wird in großen Teilen der Welt noch immer durch die Pandemie gefesselt. An den Aktienmärkten dagegen ist die Angst in Euphorie umgeschlagen.
Der DAX hat seit dem Tiefpunkt rund 65 Prozent zugelegt. Für den amerikanischen Technologie-Index Nasdaq 100 ging es 95 Prozent nach oben. Mit Einzelwerten waren deutlich größere Kursgewinne möglich. Top-Performer im breiteren deutschen Aktienmarkt ist der Internethändler Shop Apotheke, dessen Wert sich nahezu versechsfacht hat. Der des US-Elektroautoherstellers Tesla hat über 1.000 Prozent zugelegt.
Die noch immer kritische Wirtschaftslage in vielen Ländern kann die Begeisterung der Börse nicht aufhalten. Für etliche Unternehmen wie die Onlinehändler Amazon und Zalando hat die Pandemie das Geschäft beschleunigt. Bei den Verlierern setzen Börsianer auf ein Comeback, weil sich mit der Verteilung des Impfstoffs das Wirtschaftsleben normalisieren wird.
Das Comeback nach Covid wird nicht einfach nur die übliche Erholung im Konjunkturzyklus sein: Regierungen weltweit haben gewaltige Konjunkturprogramme aufgelegt, die den Aufschwung befeuern sollen. Dass die fiskalischen Maßnahmen wirken, hat die schnelle Erholung der Wirtschaft im dritten Quartal des vergangenen Jahres gezeigt. "In der Eurozone wird das 750 Milliarden Euro schwere Konjunkturprogramm, das durch eine Anleihe-Emission der Europäischen Kommission finanziert wird, noch in diesem Jahr anspringen", sagt Jean-Marie Mercadal.
Der Chefanlagestratege bei OFI Asset Management erwartet, dass sich der Konsum der privaten Haushalte stark erholen wird, da die Ersparnisse in den meisten Ländern 2020 erheblich gestiegen sind. "Wenn die Lockdowns vorbei sind, könnte es zu einem regelrechten Konsumrausch kommen. Auch Unternehmen haben Investitionen aufgeschoben, die es dann nachzuholen gilt."
Große Geldspritze
In den USA soll die Wirtschaft nach dem Willen von Präsident Joe Biden mit einem 1,9 Billionen Dollar schweren Hilfspaket angeschoben werden. Bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt wäre das ein Beitrag von rund neun Prozent. Klar ist: Die Investitionsprogramme könnten einen wahren Boom auslösen. So erwartet Anlagestratege Mercadal, dass das Wachstum höher ausfallen könnte als aktuell prognostiziert - 4,0 Prozent für die USA, 4,7 Prozent für die Eurozone, 8,2 Prozent für China und 5,2 Prozent global. Zugleich werden Stimmen laut, die als Folge des enormen fiskalischen Schubs auch einen heftigeren Anstieg der Inflation befürchten.
Noch etwas anderes befeuert die Börsenrally: Die Kurse werden nicht mehr nur von den Profis der Wall Street angetrieben. Auch Privatanleger spielen nach langer Zeit wieder eine tragende Rolle. In den USA hat sich das Handelsvolumen der sogenannten Retail-Investoren mit Beginn der Pandemie mehr als vervierfacht. Nicht nur die steigenden Kurse locken Privatanleger an: Viele Menschen sitzen im Lockdown zu Hause und haben Zeit, sich mit Aktien zu beschäftigen. Durch das Internet und Onlinebanken ist der Weg zur Börse kurz.
Auch die Deutschen legen ihre Angst vor der Börse ab: Nach einer Umfrage der "Aktion pro Aktie", einem Bündnis der Direktbanken Comdirect, ING und Consorsbank, waren im vergangenen Jahr 34 Prozent der Bundesbürger in Aktien investiert. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als 2019, zehn Prozentpunkte mehr als 2017. Und die Zahl wächst täglich. Der im SDAX notierte Onlinebroker Flatex meldete allein im Januar 130.000 Neukunden.
Nicht minder eindrucksvoll ist die Entwicklung bei ETF-Sparplänen: Um 54 Prozent stieg deren Zahl im vergangenen Jahr, das Sparvolumen legte sogar um 66 Prozent zu, wie das Finanzportal "extraETF" ermittelt hat. ETFs oder Indexfonds sind kostengünstige passive Anlagevehikel, die häufig beim Vorsorgesparen eingesetzt werden.
Damit schließen die Deutschen eine große Lücke in ihrer Finanzplanung. Langfristig sind Aktien die lukrativste Anlageklasse: "Nach 15 Jahren liegt man mit einer breit gestreuten Aktienanlage immer im Plus", rechnet das Deutsche Aktieninstitut vor. Bei Zeiträumen von über 20 Jahren haben Anleger jährlich durchschnittliche Renditen von sechs bis neun Prozent erwirtschaftet. Schon kleine, aber regelmäßige Investments können eindrucksvolle Dimensionen erreichen. Wer beispielsweise ab 1991 jeden Monat 50 Euro in den DAX steckte, hatte laut Aktieninstitut bis Ende 2020 insgesamt 18.000 Euro eingezahlt und Papiere im Wert von 58.000 Euro in seinem Depot.
Zum nächsten Rekord
Auch wenn die Aktienkurse bereits stark gestiegen sind, sehen die Bullen weiter Potenzial. Die DZ Bank hat ihr Ziel für den DAX gerade auf 15.000 Punkte angehoben. Analyst Christian Kahler hebt hervor, dass die großen deutschen Unternehmen die Krise unerwartet gut überstanden haben. Während die Gewinne in früheren Rezessionen um ein Drittel gesunken seien, ging es dieses Mal nur um rund 14 Prozent nach unten. Die Umsätze dürften sogar nur vier Prozent verloren haben. Für das laufende Jahr wird jetzt ein Gewinnanstieg um 30 Prozent erwartet. Schon 2022 sind neue Rekordgewinne realistisch, was eigentlich auch Kurse auf Rekordniveau rechtfertigen würde.
Nach Einschätzung der Investmentbank Goldman Sachs befindet sich die Börse noch immer in der ersten Etappe des Bullenmarkts. In dieser Hoffnungsphase steigen die Kurse trotz weiterhin schlechter Wirtschaftsdaten. Kurstreiber ist die Hoffnung, dass die Krise bald überwunden wird. Diese erste Phase bringt meist besonders hohe Kursgewinne und belohnt jene, die den Mut haben, trotz schlechter Nachrichtenlage zu investieren.
Die zweite Phase des Bullenmarkts dürfte bald beginnen und wird schwieriger: Wenn die Wirtschaft wieder wächst, müssen die Unternehmen die in der Hoffnungsphase an der Börse eingepreisten Erwartungen bestätigen - also ihre Gewinne deutlich steigern. Diese Wachstumsphase bringt Anlegern ebenfalls Kursgewinne. Sie dauert deutlich länger als die Hoffnungsphase, die Notierungen steigen aber nicht mehr so stark. Der Bullenmarkt im klassischen Zyklus endet mit einem übergroßen Optimismus: Aktionäre werden in der finalen Phase übermütig und treiben die Kurse unangemessen weit nach oben, ignorieren die Risiken und bereiten damit die Bühne vor für den Absturz. So weit das Muster, das in der Vergangenheit oft zu beobachten war.
Könnte es dieses Mal ganz anders laufen? Sorgen bereitet weiterhin die Pandemie. Probleme bei der Verteilung der Impfstoffe werden in einer Umfrage der Bank of America unter Fondsmanagern als der größte Risikofaktor genannt. Aber auch die Gefahr von Kursübertreibungen wird inzwischen offen diskutiert. "Der Markt erinnert an die Technologieblase Ende der 1990er-Jahre", warnt beispielsweise die Schweizer Vermögensverwaltung Vontobel.
Ist der Bullenmarkt womöglich im Schnelltempo von der Hoffnungsphase in Übertreibung durchgestartet? Unbestritten: Aktien sind im historischen Vergleich teuer. Der amerikanische Aktienindex S & P 500 wird mit dem mehr als 22-Fachen der für die kommenden zwölf Monate erwarteten Unternehmensgewinne gehandelt. Das entspricht einem Aufschlag von rund 35 Prozent zum Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Nur in der Börseneuphorie der späten 90er waren amerikanische Aktien noch teurer.
Im deutschen DAX sind die Verhältnisse nicht ganz so extrem, aber auch die deutschen Standardwerte sind keine Schnäppchen. Das KGV des Index liegt knapp ein Viertel über dem Schnitt der vergangenen zehn Jahre.
Tesla-Theater
Das wohl heißeste Papier ist Tesla. Die Meinungen zu dieser Aktie gehen unter den Profis weit auseinander. Die Kursziele der Analysten in der Datenbank des Finanzdienstes Bloomberg reichen von 1.200 bis 67 Dollar. 13 Kaufempfehlungen stehen zwölf negative Einschätzungen gegenüber. Beide Seiten haben vernünftige Argumente
Die Tesla-Bären verweisen auf den hohen Börsenwert. Der Elektroauto-Pionier ist inzwischen mehr als dreimal so teuer wie die deutschen Rivalen BMW, Daimler und Volkswagen zusammen. Das zeigt, dass bereits sehr hohe Erwartungen im Kurs verarbeitet sind.
Die Bullen halten dagegen, dass Tesla mehr ist als ein Autohersteller. Unter der Karosserie verbergen sich ein Batteriehersteller und ein Software-Konzern. Tesla könnte als weiteres Geschäft eine Flotte von Robotaxis entwickeln. Auf längere Sicht werde der Autoverkauf nur ein Nebengeschäft für Tesla sein. Die meisten Börsianer würden das wahre Potenzial der Aktie darum noch immer unterschätzen.
Auch bei einem hochprofitablen und etablierten Konzern wie Apple hängt viel von der Perspektive ab: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Aktie pendelte jahrelang zwischen 10 und 15. Mit der moderaten Kennziffer berücksichtigen Börsianer, dass Apple jedes Jahr aufs Neue eine enorme Zahl an Käufern für sein iPhone finden muss. Inzwischen nutzt Apple das Gerät, um Kunden Dienstleistungen zu verkaufen. Das reduziert das Risiko und rechtfertigt höhere Bewertungskennziffern. Das KGV ist auf fast 30 gestiegen und hat damit einen sehr optimistischen Sprung gemacht. Extrem geht es auch bei Börsengängen zu: Die SAP-Tochter Qualtrics hatte Ende Dezember noch einen Preis zwischen 20 und 24 Dollar je Aktie avisiert. Verkauft wurden die Papiere schließlich Ende Januar zu 30 Dollar. Selbst das war noch ein Schnäppchen: Direkt nach Handelsstart sprang der Kurs auf mehr als 40 Dollar. Der Börsenstart von Qualtrics war sogar unspektakulär im Vergleich zu einigen anderen IPOs. Die Notierung des Datingportals Bumble schoss am ersten Handelstag in der Spitze um 85 Prozent über den Ausgabekurs. Anleger bewerten das Unternehmen offenbar deutlich offensiver als die Emittenten.
Teenager-Träume
Ein anarchisches Element bringt die wachsende Zahl der Privatanleger in den Markt: Neue Handelsplattformen bieten Transaktionen zu niedrigen Gebühren. Selbst per Smartphone können Papiere schnell und einfach gehandelt werden. In den sozialen Netzwerken preisen Influencer plötzlich auch Aktien an. Weltberühmt geworden ist der Youtuber Keith Gill, der unter dem Namen "Roaring Kitty" die Aktie des Videospielehändlers Gamestop in astronomische Höhen getrieben hat.
Der Aktienhype im Internet lockt viele junge Anleger an. In der Altersgruppe 18 bis 34 sind Aktien inzwischen überdurchschnittlich populär, zeigen die Daten der "Aktion pro Aktie". Dieser Trend ist einerseits positiv, weil diese Anleger bis zur Rente mehrere Jahrzehnte vor sich haben und damit Verluste entspannt aussitzen können. Die spannende Frage aber ist, ob sie das im Fall des Falles auch tun. Denn die neue Generation ist noch zu jung, um einen Börsenkollaps, an den sich eine ausgeprägte Baisse anschließt, bewusst erlebt zu haben. "Zwischen dem 2000er-Crash und heute liegen zwei Anlegergenerationen", sagt Manfred Hübner, Geschäftsführer und Chefstratege der auf Sentimentanalyse spezialisierten Gesellschaft Sentix.
Seit der Finanzkrise 2008/09 sehe man immer wieder, dass Regierungen und Notenbanken einen wirtschaftlichen Absturz mit allen Mitteln verhinderten. "Wir haben uns daran gewöhnt, dass auf Börseneinbrüche eine schnelle V-förmige Erholung folgt", so Hübner. "Anleger sind auf dieses Muster quasi konditioniert." In der Psychologie nenne man das "gelernte Sorglosigkeit". Die neue Anlegergeneration habe schlicht keinen Erfahrungshintergrund, der sie zu mehr Vorsicht mahnen würde. Daraus erwachse leicht Übermut. "Manche glauben dann vielleicht, dass sie auch die großen Hedgefonds vorführen können", sagt Hübner. Doch sollte man Kursgewinne wie beim US- Nebenwert Gamestop besser unter der Rubrik Anfängerglück verbuchen. Auf Dauer werde das professionelle Kapital sein Terrain zu verteidigen wissen.
Abgesehen von solchen Husarenstückchen am Markt - in welcher Stimmung ist die Masse der Investoren derzeit? "Unsere Indikatoren zeigen aktuell ein neutrales Stimmungsbild", sagt Hübner. "Zugleich herrscht in der Anlegerschaft ein großes Grundvertrauen." Das seien durchaus gute Nachrichten für die weitere Börsenentwicklung.
Der einzige Punkt, der Hübner gegenwärtig Sorgen bereitet, ist das Positionierungsverhalten der Anleger: "Die Portfolios sind im Schnitt sehr offensiv ausgerichtet. Es wird stark in Nebenwerte oder Aktien aus den Schwellenländern investiert." Nach Hübners Einschätzung offenbare sich selten eine so große Diskrepanz zwischen der Erwartung der Investoren und der aktuellen Lage. "Die Anleger greifen sehr weit vor in puncto wirtschaftliche Erholung." Dabei kämen die Lockerungen von Corona-Einschränkungen langsamer als erwartet, und viele Bereiche der Wirtschaft würden dann einige Zeit brauchen, um wieder in Tritt zu kommen.
Das plausibelste Szenario für Hübner ist, dass die Börsen für eine Weile konsolidieren, "vielleicht mit einem kleinen Angstmoment am Schluss". Doch generell sei die derzeitige Lage nicht typisch für das Ende einer Aufwärtsbewegung. Es spreche viel für eine Fortsetzung des Bullenmarkts.
Eines Bullenmarkts, der zu einem bedeutenden Teil von den Notenbanken getrieben wird. Die ultraniedrigen Zinsen haben die Architektur des Kapitalmarkts verschoben. Die Aktienindizes sind zwar gemessen an ihrer eigenen Historie teuer. Das aber wird durch das ultraniedrige Zinsniveau relativiert: Da Anleihen solider Staaten und Unternehmen kaum noch oder gar keine Rendite mehr abwerfen, haben Aktien einen gewissen Bewertungsaufschlag verdient.
"Gemessen an der Risikoprämie sind die meisten Aktien verglichen mit der Historie nach wie vor attraktiv bewertet", argumentiert die Vermögensverwaltung Assenagon. Die DZ Bank kalkuliert sogar, dass die Aktienmarktbewertungen durch die Geldpolitik der Notenbanken "auf ein bisher nicht gekanntes Niveau" expandieren könnten.
Was sollten Anleger jetzt konkret machen? Das Basisszenario ist nach Einschätzung der Redaktion weiterhin positiv. Rückschläge sind immer möglich, wären aber eher Kaufgelegenheiten als Alarmsignal. "Angstmomente zum Einstieg nutzen", rät Sentix-Mann Hübner, und die Sache langfristig angehen. "Zeit zählt bei der Geldanlage mehr als der Zeitpunkt, zu dem man einsteigt." So sind in jeder Börsenphase Sparpläne eine gute Idee. Über Aktienfonds und ETFs können Anleger breit in den Gesamtmarkt investieren, aber auch thematische Schwerpunkte etwa in Technologiewerte setzen. Wichtig dabei ist es stets, auf günstige Gebühren zu achten, wie sie viele Onlinebroker anbieten.
Bei extremen Top-Performern sind die Risiken entsprechend groß. Aktien wie Tesla eignen sich nur noch für Anleger mit großem Vertrauen in die Story. Ein besseres Chancen-Risiko-Verhältnis als die bereits stark gestiegenen Pandemie-Profiteure bieten Unternehmen aus zyklischen Branchen, die besonders stark in deutschen Aktienindizes vertreten sind. Dort sollten sich die Fundamentaldaten im Jahresverlauf deutlich verbessern. Auch Dividendenlieferanten bleiben attraktiv.
INVESTOR-INFO
BASF
Nachzügler
Die Aktie des Chemiekonzerns liegt rund 20 Prozent unter ihrem Allzeithoch. Am 26. Februar wird BASF die Geschäftszahlen für das vierte Quartal präsentieren. Börsianer achten mehr auf den Blick nach vorn: Das Geschäft mit der Chemie ist stark zyklisch. Erwartet wird darum eine deutliche Belebung im neuen Jahr. Ein Zeichen könnte der Vorstand mit der Dividende setzen. Bloomberg Intelligence geht davon aus, dass die Zahlung für 2020 auf Vorjahresniveau bleibt.
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 78,00 Euro
Stoppkurs: 52,00 Euro
Deutsche Post
Lieferheld
Das Paketgeschäft des Logistikkonzerns hat durch den in der Pandemie deutlich gestiegenen Onlinehandel einen kräftigen Schub bekommen. Das Fracht- und Expressgeschäft ist dagegen eher zyklisch und sollte von einer Normalisierung der Weltwirtschaft profitieren. Auch die Aussicht auf eine Porto-Erhöhung hilft der Aktie. Nebenbei ist die Post ein zuverlässiger Dividendenzahler. Die Geschäftszahlen für 2020 sind bereits veröffentlicht. Die positive Dynamik sollte anhalten.
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 52,00 Euro
Stoppkurs: 32,00 Euro
DWS Group
Dividenden-Dickschiff
Im Börsenboom stecken Anleger mehr Geld auch in Produkte der DWS. Das verwaltete Vermögen der Fondsgesellschaft stieg im Jahresvergleich um 25 Milliarden Euro auf das Rekordvolumen von 793 Milliarden. Der bereinigte Vorsteuergewinn der Deutsche-Bank- Tochter legte um drei Prozent zu. 65 bis 75 Prozent des Gewinns sollen als Dividende an die Aktionäre gehen. Für 2020 schlägt die Geschäftsführung eine Zahlung von 1,81 Euro je Aktie vor. Das entspricht einer Dividendenrendite von mehr als fünf Prozent.
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 42,00 Euro
Stoppkurs: 24,00 Euro
Munich Re
Dividendenstar
Auch die Versicherungsbranche sehnt ein Ende der Pandemie herbei: Corona-bedingte Schäden von 2,3 Milliarden musste Munich Re in den ersten neun Monaten 2020 begleichen. Trotzdem blieb ein Gewinn von rund einer Milliarde. Am 25. Februar präsentiert der Vorstand den Geschäftsbericht 2020 und den Ausblick auf das neue Jahr. Als Dividende dürfte es erneut 9,80 Euro je Aktie geben. Die Aktie bleibt einer der Top-Dividendenwerte in Deutschland.
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 290,00 Euro
Stoppkurs: 187,00 Euro
Siemens Energy
Wendegewinner
Viele Staaten investieren in grüne Energie. Davon will Siemens Energy profitieren. Der Konzern ist über die Mehrheitsbeteiligung an Siemens Gamesa in der Windkraft aktiv. Investiert werden soll unter anderem in Wasserstoff-Projekte. In der Sparte Gas und Power werden Kosten gesenkt. Bis 2023 soll die bereinigte Ebita-Marge der Siemens-Tochter den Korridor von 6,5 bis 8,5 Prozent erreichen. Im ersten Quartal lag die Kennziffer bei 5,6 Prozent.
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 39,00 Euro
Stoppkurs: 24,00 Euro
Klöckner & co
Aufschwung-Profiteur
Der Stahlhändler profitiert von der sich verbessernden Wirtschaftslage. Auch Kostensenkungen wirken. Die Prognose für das erste Quartal haben die Duisburger angehoben. Erwartet wird ein bereinigtes Ebitda von 110 bis 130 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 21 Millionen. Am 10. März will der Vorstand die Prognose für das Gesamtjahr veröffentlichen. Die Investmentbank Jefferies kalkuliert, dass die Konsenserwartung zu vorsichtig ist. Die Aktie ist ein zyklisches Investment für Risikofreudige.
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 11,00 Euro
Stoppkurs: 6,90 Euro
Comgest Growth World
Fokus auf stetes Wachstum
Quality-Growth - so heißt in bestem Finanzdeutsch der Anlageansatz von Comgest. Dahinter steckt die Idee, weltweit in Unternehmen zu investieren, deren Umsätze sich für die kommenden Jahre gut prognostizieren lassen und die einen hohen Anteil an organischem Wachstum aufweisen. Von stark zyklischen Firmen lassen die Fondsmanager die Finger. Die Strategie ist langfristig sehr erfolgreich und bewährt sich in Abschwungphasen durch geringere Kursrücksetzer.
Echiquier World Next Leaders
Die neuen Weltveränderer
Viele Portfolios, die auf Zukunftsthemen setzen, investieren in dieselben großen Konzerne wie Apple, Facebook, Google oder Amazon. Deren Bewertungen sind mittlerweile schon recht ambitioniert. Der Fonds des französischen Anbieters La Financière de l’Echiquier konzentriert sich dagegen auf mittelgroße Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung zwischen einer und 20 Milliarden Euro. Ziel ist es, starke strukturelle Trends sowie die Marktführer von morgen zu identifizieren.
VanEck Glob. Equal Weight ETF
Risikoreduzierte Globalanlage
In den vergangenen Jahren sorgte der massive Kursanstieg bei den US-Tech-Giganten dafür, dass deren Gewicht in vielen Indizes stark zugenommen hat. Sollten die Notierungen dieser Big Player korrigieren, sind auch weltweite Börsenbarometer davon überproportional betroffen. Wer eine günstige Globalanlage anstrebt, aber das US-Tech-Klumpenrisiko reduzieren will, kann zu diesem Indexfonds greifen. Der investiert nicht nach Marktkapitalisierung, sondern gleichgewichtet in die größten Unternehmen der Welt.