Anleger sollten sich die Aktie des Halbleiterherstellers Infineon jetzt besonders gut ansehen: Denn da die Talsohle erreicht ist, winken jetzt fast 30 Prozent Kurschance. Das steckt dahinter…
Für Börsianer ist die aussichtsreiche Perspektive im Geschäft eines Unternehmens häufig wichtiger als die vorgelegte Bilanz, vor allem in zyklischen Sektoren. Europas Chipriese Infineon kappte wegen anhaltender Nachfrageschwäche seine Jahresprognose und will mehr sparen. Für das Geschäftsjahr bis Ende September stellen die Münchner nun 15,1 Milliarden Euro Umsatz (plus/minus 400 Millionen) in Aussicht, rund 900 Millionen weniger als bisher. Auch die Profitabilität, gemessen an der Segmentergebnis-Marge, werde mit etwa 20 Prozent voraussichtlich niedriger sein als anvisiert, sagt Chef Jochen Hanebeck.
Der Abbau der Bestände bei Kunden und Händlern halte an, das Wachstum bei Autochips sei langsamer.
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Infineon-Aktie – Kursziel 48 Euro
Dennoch legte die Aktie deutlich zu. Analysten hatten diese Entwicklung im Geschäft erwartet. Bei dem von hohen Beständen bei Kunden geprägten Zyklus im Chipmarkt sehen Analysten die Talsohle nun durchschritten und bewerten auch das Sparen als richtig. Infineon will seine jährlichen Kosten um einen hohen dreistelligen Millionenbetrag senken.
Die Prognose für das laufende dritte Quartal zeige eine Verbesserung gegenüber dem ersten Halbjahr, mit der Jahresprognose seien im vierten Quartal deutlich anziehende Geschäfte zu erwarten, sagt Sara Russo, Analystin der US-Bank Bernstein. Im zweiten Quartal ging der Umsatz leicht auf 3,6 Milliarden Euro zurück. Die Bereiche Green Industrial Power, 13 Prozent der Erlöse, und Power &Sensor Systems, 23 Prozent des Umsatzes, schrumpften. Die mit 51 Prozent Erlösanteil größte Sparte Autochips blieb weiter stabil. Infineon ist hier die Nummer 1 und seit Jahresbeginn auch bei Mikrocontrollern in Autos, computerähnlichen Steuermodulen, weltweit vorn. Ein Kursziel von 48 Euro bietet fast 30 Prozent Kurschance.