Investoren setzen mit ihren Käufen darauf, dass der Konzern an den Erfolg des iPhone anknüpfen und zugleich neue Erlösquellen mit Dienstleistungen wie Apple TV oder Apple Music erschließen kann. Zudem versprechen sie sich Zukunftschancen in Märkten wie automatisierte Autos oder Virtual Reality.

"Das Unternehmen verfügt über eine fantastische Produktpalette und hat in den kommenden Jahren so viel zu bieten", lobte Craig Erlam, Marktanalyst des Brokerhauses Oanda. "Im Laufe der Jahre gab es immer wieder Zweifler, vor allem im Hinblick auf die Innovation, aber im Moment scheint das Unternehmen alle Kriterien zu erfüllen." Der Sprung über die nächste Marke von vier Billionen Dollar Marktkapitalisierung sei daher nur eine Frage der Zeit. "Es ist eine fantastische Errungenschaft und sicherlich wert, gefeiert zu werden", sagte Jake Dollarhide, Chef des Vermögensverwalters Longbow Asset Management. "Es zeigt, wie dominant Apple in den Augen der Mehrheit der Investoren ist."

Ein rund dreiprozentiges Kursplus auf ein Rekordhoch von 182,88 Dollar reichte am Montag aus, um die Marktkapitalisierung des kalifornischen iPhone-Herstellers auf den neuen Meilenstein zu hieven. Erst im August 2020 hatte Apples Börsenwert die Marke von zwei Billionen Dollar überschritten. Die erste Billionen-Marke hatte das in Cupertino ansässige Unternehmen 2018 genommen.

Apple rangiert an der New Yorker Börse vor dem Softwarekonzern Microsoft, der am Markt mit rund 2,53 Billionen Dollar bewertet ist. Alphabet, Amazon und der Elektroautohersteller Tesla kommen auf jeweils mehr als eine Billion Dollar. Der Ölkonzern Saudi Aramco wird mit etwa 1,9 Billionen Dollar bewertet. "Der Markt belohnt Unternehmen, die auf einem starken Fundament stehen und solide Bilanzen haben, und die Firmen in dieser Größenordnung haben bewiesen, dass sie starke Geschäfte machen und nicht auf Spekulation basieren", sagte Scott Wren, Marktstratege beim Wells Fargo Investment Institut.

Apple gehört wie zahlreiche andere Technologiefirmen zu den Profiteuren der Corona-Pandemie. Dank des Trends zu Video-Telefonaten und Online-Shopping gewannen die Aktien im Vergleich zu ihrem Tief nach dem Börsen-Crash vom März 2020 fast 250 Prozent.

2007 stellte Steve Jobs das erste iPhone vor und begründete damit den steilen Aufstieg des Konzerns. Unter Tim Cook, der 2011 nach dem Tod Jobs' den Spitzenposten übernommen hat, wurde das Geschäft mit Dienstleistungen massiv ausgebaut. Das macht sich in den Zahlen bemerkbar: Erwirtschaftete Apple 2018 noch knapp zwei Drittel seines Umsatzes mit dem iPhone, waren es im Geschäftsjahr 2021 nur noch gut die Hälfte.

Chancen räumen Fachleute dem Konzern auch im Autogeschäft ein. Viele Investoren erwarten, dass Apple in den kommenden Jahren ein eigenes Auto auf den Markt bringt. "Die Sahnehaube auf dem Kuchen, die sich als der Kuchen selbst herausstellen könnte, ist das Potenzial eines Elektroautos", sagte Rhys Williams, Chefstratege bei Spouting Rock Asset Management.

rtr